Girkhausen. Wie aus der Chronik zum 75-jährigen Jubiläum zu ersehen ist, war 1924 die Geburtsstunde des CVJM Posaunenchor Girkhausen. Pfarrer Dr. Müller stiftete die ersten Instrumente und man konnte eine erfolgreiche Arbeit starten. Zunächst standen aber enorme Schwierigkeiten im Raum. Keiner der Aspiranten hatte eine musikalische Vorbildung, geschweige denn hatte man einen Dirigenten und mit den Noten gab es auch so manchen verzweifelten Kampf. Erst einige Zeit später war mit dem „Littfelder Otto“ (Nachname ist leider unbekannt) der Mann gefunden, der den Girkhäusern das Notensystem beibrachte.

1926 erfolgte der erste öffentliche Auftritt bei einem Gottesdienst in Langewiese. Pfarrer Holzapfel, mit dem es zunächst Schwierigkeiten mit der Verständigung gab, stiftete dem Verein schließlich ein Helikon (Bass Tuba). Dieses Instrument existiert heute noch und wird von dem Girkhäuser Tubaspieler auch hin und wieder gespielt. Von 1933 bis 1939 wurde die christliche Jugendarbeit in Deutschland verboten und in den Kriegsjahren 1939 bis 1945 ruhte die Arbeit des CVJM ebenfalls. 1947 nahm der Verein seine Tätigkeit wieder auf, allerdings war es praktisch ein Neubeginn. Viele Bläser waren gefallen und auch die Instrumente waren nicht mehr komplett. Der erste Dirigent war Georg Spies. In 1978 übernahm sein Sohn Georg-Adolf Spies das Dirigentenamt und hat es heute, 46 Jahre später, immer noch inne. Das Repertoire des Posaunenchores umfasst Choräle und Kirchenlieder, Volksmusik, Märsche und Heimatlieder, aber auch an moderne Stücke wagt man sich und sie werden immer hervorragend präsentiert.

Dieser besondere Geburtstag musste natürlich auch besonders gefeiert werden. Hierzu hatte der Posaunenchor zu einem Volkslieder-Nachmittag am 14. April in die Schützenhalle in Girkhausen eingeladen. Vorträge von CVJM Posaunenchor, Männergesangsverein und das Mitsingen durch textlich vorbereitete Lieder sollten den Festtag gestalten. Doch zunächst stellte sich die Frage, wie die Einladung überhaupt angenommenwurde. Die Antwort war überwältigend, die Schützenhalle war nahezu voll besetzt. So konnte der Vorsitzende Alexander Meznar seine große Freude hierüber in der Begrüßungsansprache zum Ausdruck bringen. Der Posaunenchor bedankt sich nochmal ganz herzlich bei allen Besuchern und Mitwirkenden.

Neben dem Gesangsverein war auch der befreundete Posaunenchor aus Wunderthausen gekommen, sodass ein prächtiges Blasorchester für die musikalischen Darbietungen zur Verfügung stand. Bilder, die die vielen Jahre der Girkhäuser Bläser zeigten, führten vielen Besuchern 100 Jahre Posaunenchorgeschichte vor Augen. Die Eröffnungsansprache durch Pfarrerin Christine Liedtke, die Gratulationen der Girkhäuser Vereine und des Wunderthäuser Posaunenchores sowie ein Fragespiel waren in das Programm eingebunden. Ein kurzweiliger Nachmittag mit gelungenen Darbietungen von Posaunenchören und Gesangsverein, ein fröhliches Mitsingen bei den Volksweisen gaben der Veranstaltung einen würdigen Rahmen. Dass der Posaunenchor auch für wohlschmeckende Verpflegung mit Kaffee, Kuchen, Würstchen und sonstigen Getränken gesorgt hatte, gehört zu einer gelungenen Geburtstagsfeier dazu und wertete die Veranstaltung noch auf. So bleibt als Fazit die Hoffnung, dass der Girkhäuser Posaunenchor, aber auch der Männergesangsverein, noch lange erhalten bleiben. Ihre Arbeit zum Wohle unserer Gemeinde ist unersetzlich und jeder möchte eigentlich schon den Termin des nächsten Nachmittages der Volkslieder wissen. Auf jeden Fall sei an dieser Stelle auf den musikalischen Festgottesdienst am Samstag, 6. Juli, in der Girkhäuser Kirche hingewiesen, welcher ebenfalls im Rahmen des 100-jährigen Bestehens des Posaunenchores stattfinden wird. Bilder vom Volksliedernachmittag gibt es unter www.cvjm-posaunenchor-girkhausen.de.

Bildunterschrift: Beim Volkslieder-Nachmittag anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des CVJM Posaunenchores konnten sich die Gäste über ein starkes Klangvolumen und gute Musik freuen.

(Foto: privat | Stand: 29.04.2024, 16:05 Uhr)