Erndtebrück/Fort-de-Malmaison. Freiwillige Soldaten des Einsatzführungsbereichs 2 und Reservisten der Kreisgruppe Südwestfalen des Verbandes der Reservisten führten kürzlich in Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge einen Pflegeeinsatz auf dem deutschen Soldatenfriedhof Fort-de-Malmaison in Frankreich durch.
Jüngstes Opfer erst 14 Jahre alt
Der Friedhof liegt circa 50 km nordwestlich der Metropole Reims auf der Hochebene des Chemin des Dames, dem sogenannten Damenweg in der Nähe der Stadt Laon im Departement Aisne. Insgesamt ruhen auf diesem am 21.08.1965 eingeweihten deutschen Soldatenfriedhof über 11.841 gefallene Angehörige der ehemaligen deutschen Wehrmacht. Zum Teil waren sie nach dem Frankreich-Feldzug und nach den schweren Kämpfen um die Höhenzüge des Aisne-Tales 1940 bereits 1941 bis 1944 durch den Gräberdienst der Wehrmacht hier bestattet oder nach 1945 durch den französischen Gräberdienst hierher überführt worden. Der dort jüngste Bestattete ist ein 14jähriger Junge, der direkt zu Beginn des Krieges im Jahre 1940 zu Tode kam.
Zu den Aufgaben der 4 aktiven Soldaten und 5 Reservisten gehörte die Reinigung, Entrostung und Neulackierung der gusseisernen Grabkreuze auf dem Friedhof. Des Weiteren erfolgte die Reinigung von circa 1600 weiteren Grabkreuzen mit einem Hochdruckreiniger und in 6 Pflanzbeeten wurde überwuchernder Bewuchs entfernt. Untergebracht waren die fleißigen Helfer in einer Kaserne der französischen Armee in Saisonen, am Rande eines großen Truppenübungsplatzes.
Neben dem Arbeitseinsatz wurden auch einige historische Orte in der Region besucht. So führte ein Tagesausflug in das Museum zum Waffenstillstand von Compiègne.
Außerdem wurde die „Kaverne du Dragon“ (Drachenhöhle) in der Nähe des Friedhofes besucht. Die Drachenhöhle ist ein Museum über die jahrelangen und sehr leidvollen Kampfhandlungen während des 1. Weltkrieges auf den Höhen des Chefin des Dimes. Auch ein Besuch des deutschen Soldatenfriedhofs Bourdon an der Somme wurde unternommen. Hier hat der aus Siegen stammende Leutnant Helmut Ihne seine letzte Ruhestätte gefunden. Ihne ist der Urgroßvater eines der aktiven am Kriegsgräbereinsatz teilnehmenden Soldaten aus dem Einsatzführungsbereich 2.
Zahlreiche Wittgensteiner Soldaten in der Aisne gefallen
Neben dem Soldatenfriedhof in Fort-de-Malmaison gibt es in der Region Aisne zahlreiche deutsche Soldatenfriedhöfe mit Gefallenen des 1. Weltkrieges. Auf diesen Friedhöfen sind auch zahlreiche Soldaten aus dem Wittgensteiner Land bestattet. Zum Gedenken legten die Soldaten und Reservisten zum Abschluss ihres Einsatzes einen Kranz für die dort bestatteten Kriegstoten auf dem Soldatenfriedhof in Fort-de-Malmaison nieder.
Bildunterschrift: Das neunköpfige Arbeitsteam auf dem Deutschen Soldatenfriedhof in Fort-de-Malmaison.
(Foto: privat | Stand: 22.07.2024, 09:15 Uhr)