Bad Laasphe. Während rund um den Globus am ersten Freitag im März Christinnen zu Weltgebetstags-Gottesdiensten einluden, entschieden sich in Bad Laasphe Frauen aus der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde ganz bewusst, an diesem Tag einen Ökumenischen Friedensgottesdienst zu feiern. Wer zu dem Abendgottesdienst in die Kirche St. Petrus und Anna ging, bekam gleich am Eingang eine weiße Friedensschleife als Anstecker angeboten. Am Ende hatten sich rund 50 Besucherinnen und Besucher in dem katholischen Gotteshaus versammelt. „Herr, wir bitten, komme uns segne uns, lege auf uns deinen Frieden“ – schon mit dem ersten Lied machte die versammelte Gemeinde klar, um was es an diesem Abend gehen sollte. Den Laaspher Organisatorinnen war es dabei seit Beginn der Planungen wichtig, auch Menschen einzuladen, für die der Friedens-Wunsch nochmal viel existentieller ist als in unseren Breiten – einfach, weil ein Krieg ihnen die Heimat genommen hat.

Ganz bewusst hatten die Laaspherinnen auf unterschiedliche Weise, auch über die örtliche Flüchtlingshilfe, Kontakt zu Geflüchteten gesucht und diese zum Gottesdienst eingeladen. Knapp ein Dutzend Ukrainerinnen und Ukrainer waren der Einladung in die Kirche gefolgt.
Mit dem Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“, dessen Text der Theologe Dietrich Bonhoeffer vier Monate vor seiner Hinrichtung und fünf Monate vor Ende des Zweiten Weltkriegs aus dem Konzentrationslager an seine Verlobte schickte, setzte der Gottesdienst ein Zeichen der Selbstvergewisserung und der Hoffnung – und damit auch den Ton für den Gottesdienst. Ute Petri hatte mit Ulla Boer, Traudel Frank, Nicole Göbel, Claudia Groß, Brigitte Kuhr, Wilma Schubert, Christa Simon und Hildegard Weber einen Ablauf vorbereitet, der das Leiden in der Welt wahrnahm, wie sagte Ute Petri: „Es ist schrecklich – und es macht Angst“. Aber am Ende gab der Gottesdienst Hoffnung und ermutigte grundsätzlich, sich für den Frieden stark zu machen, schließlich heiße es in der Bibel: „Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ Am Ende des Gottesdienstes stand das Lied „Möge die Straße uns zusammenführen“. Der Ökumenische Gottesdienst hatte an diesem Abend nicht nur über Konfessionsgrenzen hinweg zueinander geführt, sondern auch über Sprachgrenzen. Nataliia Makara, in der Ukraine geborene Laaspherin, hatte Menschen aus ganz unterschiedlichen Teilen der Ukraine mit zum Gottesdienst gebracht: aus Ternopil im Westen, aus Charkiw im Osten, aus Odesa im Süden und sogar von der Krim. Auch im Namen ihrer Landsleute bedankte sich die Ehrenamtliche der Laaspher Flüchtlingshilfe für die Einladung und für den Gottesdienst selbst. In Zeiten der Hilflosigkeit setzte das ein lebenswichtiges Zeichen: „Du weißt, du bist nicht allein.“
Die Kollekte an diesem Abend betrug 210 Euro, Mitarbeiterinnen des Vorbereitungs-Teams haben mit diesem Geld Lebensmittel gekauft und diese der Biedenkopfer Tafel gespendet, die auch eine Ausgabestelle in Bad Laasphe hat.

Bildunterschrift: Nach dem Ökumenischen Friedensgottesdienst in der Laaspher katholischen Kirche St. Petrus und Anna stellten sich das evangelische und katholische Vorbereitungs-Team und die Gottesdienst-Besucherinnen aus der Ukraine zum Gruppenfoto auf.

(Foto: Stadt Bad Laasphe | Stand: 08.03.2024, 15:57 Uhr)