Bad Berleburg. Großer Bahnhof für die neue Fairtrade-Town: Der Rahmen hätte kaum feierlicher sein können – und war zugleich bestens geeignet, um ein wichtiges Signal zu setzen. „Wir haben uns bewusst auf den Weg zu mehr ,FAIRantwortung‘ begeben. Deshalb wollten wir Fairtrade-Town werden – um ein klar sichtbares und nachhaltiges Zeichen zu setzen. Diese Auszeichnung ist für uns eine Ehre und bedeutet zugleich große Verantwortung für die Zukunft – und genau diese Verantwortung übernehmen wir gemeinsam in unserer Stadt der Dörfer“, erklärte Bernd Fuhrmann. Der Bürgermeister der Stadt Bad Berleburg nahm am vergangenen Samstag im Rahmen der Sommernachtsparty im Rathausgarten in Bad Berleburg die Auszeichnung als Fairtrade Town entgegen. Gemeinsam mit der Stabsabteilungsleiterin Regionalentwicklung, Colette Siebert, sowie Rebecca Dienst und Jessica Durstewitz vom Projekt „Kommunale Entwicklungspolitik“ dankte Bernd Fuhrmann allen Beteiligten, die die offizielle Zertifizierung möglich gemacht hatten.

„Wir freuen uns über diese Auszeichnung. Ausruhen wollen wir uns darauf jedoch auf keinen Fall. Im Gegenteil: Gemeinsam wollen wir unser Engagement im Bereich des fairen Handels weiter ausbauen – um ein dauerhaftes Zeichen der Nachhaltigkeit zu setzen und selbige gerade für den globalen Süden zu verankern. Wir wollen globale Verantwortung übernehmen und damit wichtige Impulse für alle Menschen liefern“, konstatierte der Bürgermeister. Dass sich dieser Einsatz lohnt, hob Manfred Holz hervor, der die Auszeichnung der Stadt Bad Berleburg offiziell vornahm. Die Stadt der Dörfer ist damit die 843. Fairtrade Town in Deutschland – und die 176. in Nordrhein-Westfalen. „Faire Bedingungen schaffen, eine nachhaltige Lebensweise ermöglichen: Wir alle stehen vor großen Herausforderungen, für die wir nur gemeinsam Lösungen finden können. Die Stadt Bad Berleburg hat sich auf genau diesen Weg begeben – gemeinsam mit vielen Partnerinnen und Partnern. Wie alle Fairtrade Towns in Deutschland, übernimmt damit auch die Stadt der Dörfer eine wichtige Vorbildfunktion“, erklärte der Fairtrade-Ehrenbotschafter. „Nachhaltig etwas bewegen kann man nur, wenn möglichst viele mitmachen und an einem Strang ziehen. Mehr ,FAIRantwortung‘ bedeutet, einen nachhaltigen, fairen und damit sozial gerechten Einkauf zu fördern“, wusste Colette Siebert. Die Stabsabteilungsleiterin Regionalentwicklung der Stadt Bad Berleburg brachte damit den wichtigsten Beweggrund der Stadt Bad Berleburg auf den Punkt, um den Hut für eine Fairtrade-Town-Auszeichnung in den Ring zu werfen. Der Bad Berleburger Weg zu mehr „FAIRantwortung“ war und ist begleitet von zahlreichen Projekten und Ideen.

Dass mit der Auszeichnung zur Fairtrade-Town nun ein wichtiger Meilenstein für die Stadt der Dörfer erreicht ist, ist keinesfalls selbstverständlich. Denn die vergangenen Jahre waren und sind geprägt durch zahlreiche Herausforderungen, etwa die Corona-Pandemie oder den Putin’schen Angriffskrieg auf die Ukraine. „Gerade deshalb war und ist das Engagement unserer Partnerinnen und Partner besonders toll – und dafür gilt allen Beteiligten unser Dank. Ein solches Vorhaben ist nur gemeinsam umsetzbar. Dass so viele Akteure den Weg mit uns gemeinsam gegangen sind und weiterhin gehen, ist ein wichtiges Signal“, erklärte Jessica Durstewitz. Die Klimaschutzbeauftragte und Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik setzte damit zugleich ein wichtiges Zeichen: Die Auszeichnung spiegelt die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung auf breiter Basis wieder: lokal handeln, global denken – ein Impuls für alle Menschen. „Das Siegel ist aber eben auch ein fließender Prozess, den es gemeinsam weiterzuentwickeln gilt. Wir wollen unser gesamtes Angebot permanent weiter ausbauen“, betonte Rebecca Dienst. Den Startschuss dafür gaben die Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik und die Akteure der Stadt Bad Berleburg gemeinsam mit Manfred Holz ab – für die nächste Etappe auf dem Weg zu mehr „FAIRantwortung“.

Rebecca Dienst steht auch für weitere Informationen zum fairen Handel und für Teilnahme-Interessierte per E-Mail unter r.dienst@bad-berleburg.de oder unter Tel. 02751 923-248 gerne zur Verfügung. Die Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik ist Ansprechpartnerin für Einzelhandel, (Bio-)Supermärkte, Cafés und Restaurants, die der Fairtrade-Town-Kampagne beitreten wollen. Und ebenso für Schulen, Kitas, Vereine sowie Kirchen und Glaubensgemeinschaften, die Interesse an Informations- und Bildungsveranstaltungen haben.

Fairtrade-Towns fördern den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Akteuren aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich gemeinsam lokal für den fairen Handel stark machen. Um den Titel zu erhalten, müssen teilnehmende Städte fünf Kriterien erfüllen: Ein Ratsbeschluss für die Bewerbung als Fairtrade-Town, die Bildung einer Steuerungsgruppe und faire Produkte in der Stadtverwaltung. Zudem müssen Partnerinnen und Partner aus der Zivilgesellschaft gefunden werden, die faire Produkte vermarkten oder nutzen bzw. Aktivitäten rund um den fairen Handel durchführen. Die Stadt der Dörfer hat eine Vielzahl an Mitstreiterinnen und Mitstreitern für die Fairtrade-Town-Kampagne gefunden: in der Gastronomie, im Einzelhandel sowie im Lebensmittelhandel. Eine Übersicht aller Angebote und Einkaufsmöglichkeiten für faire Produkte gibt es auf der Internetseite der Stadt Bad Berleburg unter www.bad-berleburg.de/Leben/Nachhaltig-und-Smart/Fairer-Handel/. Nicht zuletzt beteiligten sich auch Vereine, Schulen und Institutionen an der Fairtrade-Town-Kampagne. So beispielsweise der Gemeinschaftsverein Arfeld, der in seinem Eisenbahnercafé fair gehandelte Produkte anbietet. Zudem hat der Verein in Kooperation mit der Stadt Bad Berleburg einen fairen Filmabend und einen Workshop zum Thema „Nachhaltiger und fairer Verein“ veranstaltet. Der Stadtsportverband Bad Berleburg achtet bei seiner Förderung unter anderem auf faire Produktionsbedingungen und fördert so unter anderem den Kauf von fair gehandelten Fußbällen in Vereinen. Die Evangelische Kirchengemeinde Bad Berleburg setzt auf fairen Kaffee und Gebäck bei Veranstaltungen. Darüber hinaus wurde die Thematik des fairen Handels bei einem Gottesdienst und beim Workshop „Exit Fast Fashion“ aufgegriffen. Ein ähnlicher Workshop fand auch im Johannes-Althusius-Gymnasium statt. Die weiterführende Schule setzt zudem auf faire Produkte im Lehrerzimmer und in der Cafeteria. Nicht zuletzt beteiligt sich auch der Jugendförderverein Bad Berleburg, bei dem die Mitglieder fair produzierte Jacken tragen und der nun auch fairen Kaffee ausschenkt – und damit Vorbild für seine rund 160 Mitgliedsvereine ist. Zudem hat die Stadt Bad Berleburg das Angebot bei Veranstaltungen wie dem „Weihnachtstreff“ oder der Eröffnung des „Premiumwanderortes“ durch einen Informationsstand zum fairen Handel ergänzt.

Bildunterschrift: Die Stadt der Dörfer ist Fairtrade-Town – das offizielle Siegel überreichte Fairtrade-Ehrenbotschafter Manfred Holz.

(Fotos: Stadt Bad Berleburg| Stand: 12.08.2023, 12:15 Uhr)