Rinthe. Es grenzt an ein Märchen, zumindest für Nora Dreisbach. Die 31-jährige erfüllte sich am Samstag einen lang ersehnten Traum – Schützenkönigin sein. Das gemütliche Schützenfest in der Rinthe zieht jedes Jahr zahlreiche Besucher an, so auch in diesem Jahr. Als es um 13 Uhr mit dem Vogelschießen losging, waren ganze 13 Bewerber ambitioniert den Aar zu erlösen und sich zum nächsten Regenten in Rinthe zu krönen. Als es in der 14. Runde nur noch 5 Bewerber gab, wurde es ernst. Dreisbach berichtete, dass sie ab diesem Zeitpunkt im Tunnel gewesen sei, sie wollte sich den Traum erfüllen zu regieren. Nach etwa vier Stunden Nervenkitzel war es dann endlich so weit, der Vogel fiel um 17.02 Uhr und Nora Dreisbach konnte ihr Glück kaum fassen. Sie wurde feierlich von ihren Schützenbrüdern- und Schwestern in die Luft geworfen und so erstmals als neue Regentin gefeiert. Ihr Prinzregent Daniel Schoenwolff berichtete: „Nora wollte schon immer Königin werden und dabei habe ich sie auch immer unterstützt, doch als Prinzregenten sollte sie sich eigentlich einen anderen Kandidaten suchen.“ Doch als sie gemeinsam im Urlaub waren, machte Schoenwolff seiner Freundin den „Antrag“ und wollte, im Falle des Falles als Prinzregent fungieren. Ab diesem Zeitpunkt war Dreisbach klar: „Jetzt erst recht. Die Chance musste ich nutzen, wenn Daniel mitmachen möchte.“ Doch was genau macht das kleine Schützenfest so besonders? Seit Jahren ist das Fest ein echter Geheimtipp für alle Feierfreunde. Hier wird in der Scheune von Familie Dreisbach gelacht, gefeiert und getanzt – eben alles nicht sehr pompös. Geselligkeit und Freundschaft wird in Rinthe groß geschrieben. Außerdem schießt man hier nicht den „Geck“ oder den „Festwatz“, sondern den Scheunenwirt. Eine Tradition, die man eher im südlichen Teil Deutschlands wieder findet. Zur Erklärung: Der Scheunenwirt versorgt mit einem kleinen Holzfass, welches er sich um den Hals bindet, das ganze Jahr über den Verein mit Schnaps, eine würdevolle Aufgabe also.
Der Tambourcorps Wittgenstein aus Dotzlar sorgte traditionell für die passende Marschbegleitung bei dem kleinen Festzug.
Neben dem Königstitel wurden noch folgende weitere Preise vergeben:
Krone: Heinrich Menn
Reichsapfel: Matthias Spies
Zepter: Markus Hedrich
Rechter Flügel: Julius Lefarth
Linker Flügel: Julian Hedrich
Preise (Firma Schlabach und Ortsvorsteher): Nastasja Spies
Gästepreis: Philipp Becker
Scheunenwirt: Heinrich Menn
(lou)

Bildunterschrift: Für Nora Dreisbach ging am Wochenende ein Traum in Erfüllung, sie holte sich den Titel der Schützenkönigin.

(Fotos: Lou | Stand: 13.07.2023, 8:30 Uhr)