Oberndorf. (lou) Es war schließlich an der Zeit, dass die Freunde alter Krafträder Wittgenstein ihr traditionelles Oldtimertreffen in Oberndorf veranstalteten. Dabei zählten die Veranstalter Gäste aus Nah und Fern. Die Zielgruppe für das alljährliche Treffen findet sich deutschlandweit und darüber hinaus bis in die Niederlande wieder.
Johannes Heiderich zählte zu den Teilnehmern, die bereits ein paar Tage länger den – für ihn weiten – Weg nach Oberndorf bestritten hatten. Seit 1996 sei er jetzt fast jedes Jahr dabei und fühle sich immer wieder wohl hier. Er stammt Kirchhatten bei Bremen und nehme jedes Mal aufs Neue den Weg auf sich, um die familiäre Stimmung zu erleben. Sobald Johannes ankomme, dürfe er als Stammgast mit dem Motorrad bis zur Theke fahren, um sein frisch gezapftes, kühles Bier entgegen zu nehmen, verrieten gleich mehrere Motorsportfreunde im SZ-Gespräch. „Durch einen regnerischen Tag vor einigen Jahren, kam die Tradition zustande: „Das Zelt stand offen und Johannes hatte keine Lust weiter im Regen zu stehen. Also hat er sich kurzerhand seinen Weg mit dem Motorrad direkt bis zur Theke gebahnt und so sein erstes Bier genießen konnte“, berichtete Michael Wickel.

Durch den großen Bekanntheitsgrad führte es dazu, dass 30 Teilnehmer am Samstag an dem Höhepunkt des Wochenendes, der großen Ausfahrt durch den Altkreis Wittgenstein, teilnahmen. Dabei begann diese am Schützenplatz in Oberndorf und führte dann über den Parkplatz Heiligenborn zum BMW Bald Museum in Erndtebrück, ehe es zu „Dirks Entsorgungsbetrieb“ in Schameder und schließlich zurück nach Oberndorf ging. Verschiedene Stationen gab es auf der großen Ausfahrt, bei denen für die Teilnehmer über das Wiegen der Autos bis hin zu technischem Wissen über Motorräder und das Zuordnen der Embleme alles dabei war. Bei der anschließenden Siegerehrung wurden nicht nur die Besten des Tages geehrt, sondern das allgemeine Fachsimpeln unter alten Bekannten fing an oder wurde weitergeführt. Dabei sicherte sich Arie Wenting den Preis für den ältesten Teilnehmer. Mit einem stolzen Alter von 85 Jahren und gemeinsam mit der Maico Blizzard holte sie sich den verdienten ersten Platz. Thomas Howe löste in diesem Jahr Johannes Heiderich mit der längsten Anreise ab. Aus dem knapp 520km entfernten Tönning reiste er in das beschauliche Oberndorf. Bei dem Preis für das älteste Fahrzeug schlug Jhannes Heiderich aber wieder zu: Mit seiner DKW SB500A aus dem Jahr 1935 sicherte er sich den verdienten Sieg. Der Damenpreis ging an Sina McCornick, der stärkste Club waren die „Fuffzig Kubik“ aus Anzhausen. Der stärkste Maico Club waren die MFD. Das Wochenende endete in einer gemütlichen Stimmung und bis Sonntagmittag verließen die Aussteller den Schützenplatz und sehnten sich bereits nach dem nächsten Treffen im kommenden Jahr. Für die rund 40 Mitglieder der Freunde alter Krafträder Wittgenstein hieß es gleichzeitig den Platz wieder aufzuräumen und das Wochenende gemeinsam ausklingen zu lassen. Dabei freuen sie sich immer wieder über neue Gesichter für das nächste Treffen.

Die Ergebnisse im Überblick

Kategorie Auto: 1. Rudolf Wiedemann (Audi 90) 5,18 Fehlerpunkte; 2. Stephan Kuhli (Audi Coupé) 9,63; 3. Sabrina Kämpf (Trabant 601) 17,92
Moped: 1. Tobias Schäfer (Hercules MK50) 2,87 Fehlerpunkte; 2. Sina McCornick (Suzuki GT50) 4,40; 3. Sven Weber (Hercules MK50) 8,01
Solo: 1. Thomas Howe (BMW R100R), 5,05 Fehlerpunkte; 2. Thorsten Bernhardt (Yamaha SR500) 8,04; 3. Sinus Jentink (BMW R24) 8,64
Maico: 1. Ralf Henneberg (M250B), 7,94 Fehlerpunkte; 2. Josef Winkel (Maico Mobil), 12,72; 3. Adreas Weiss (MD250), 16,00
Gespann: 1. Albert Sting (NSU Max OSB 251) 16,0 Fehlerpunkte
Gäste: 1. Andreas Decandia (Apillia Tuono), 4,92 Fehlerpunkte; 2. Titus Marschall (Triupmph T100), 10,9; 3. Josef Schuhmacher (Kawasaki Versus), 15,35

Bildunterschrift: Bei der großen Ausfahrt durch den Altkreis Wittgenstein konnte jeder Teilnehmer sein Wissen und Können auf die Probe stellen.

(Foto: lou | Stand: 29.05.2023, 07:30 Uhr)