Erndtebrück. Das gab es schon lange nicht mehr: stolze 113 Mitglieder folgten dem Aufruf des Vorstandes zum Besuch der Mitgliederversammlung am vergangenen Samstag, 15. April.Die Versammlung, umrahmt von Auftritten des TuS Tambourcorps und der Abteilung Taekwondo/Hapkido, verlief ausgesprochen harmonisch und umfasste den Jahresbericht des geschäftsführenden Vorstandes, Kassen- und Kassenprüfungsbericht, Ehrungen und Wahlen.
In der 20-minütigen Pause war Gelegenheit zu einem Imbiss und Einsichtnahme in die Abteilungsberichte der 10 Abteilungen.Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des TuS, Harald Wittig, und den Grußworten der Gäste, zu denen auch Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau zählte, folgte die Totenehrung. Sieben Vereinsmitglieder sind seit der letzten Mitgliederversammlung im April 2022 verstorben.
Im dann folgenden Jahresbericht des geschäftsführenden Vorstandes ging Vorsitzender Wittig im Bereich der Vereinsentwicklung insbesondere auf zwei Themen ein, die den Vorstand im vergangenen Jahr besonders beschäftigt haben: Steigende Energiekosten und die Besetzung des Vorstandes. Insbesondere die Frage der Vorstandsbesetzung und die Organisationstruktur des Vereines sei für den Verein eine existentielle Frage, die aber aufgrund anderer wichtiger Themen im vergangenen Jahr wieder hinten angestellt worden sei. „Wir müssen uns in diesem Jahr damit umso intensiver auseinander setzen, werden nach neuen Mitarbeiter/innen für den Vorstand suchen oder wir müssen uns um alternative Organisationsstrukturen bemühen, die den Verein am Leben halten“, so Wittig.
Zur Mitgliederverwaltung und -entwicklung konnte der 2.stellvertretende Vorsitzende, Christoph Weber, von erfreulichen Zahlen berichten. 1327 Mitglieder zählt der Verein zurzeit – 61 mehr als noch vor einem Jahr. Bei der Altersstruktur falle auf, so Weber, dass der TuS gerade im Bereich der 15-26jährigen, also 12 Jahrgänge, mit nur 20,6% aller Mitglieder nicht so stark repräsentiert sei. Dagegen seien fast 23% der Mitglieder zwischen 7-14 Jahren alt, die auch für eine gute Jugendarbeit sprächen. Zur energetischen Entwicklung schilderte dann wieder Vorsitzender Wittig den Anwesenden die Entwicklung aus dem letzten Jahr. Man habe einen Arbeitskreis mit erstaunlich guter Beteiligung gebildet, der sich mit diesem Thema intensiv auseinander gesetzt habe. Alle Bereiche seien unter die Lupe genommen und Fachfirmen für Heizung und Strom hinzugezogen worden. Das Ergebnis: Eigentlich sei der TuS energetisch bereits gut aufgestellt, die ca. 30 Jahre alte Heizungssteuerung werde in diesem Jahr noch ausgetauscht, da die jetzige nicht in der Lage sei, die Heizkreise entsprechend dem Nutzerverhalten bzw. der Witterung anzupassen.
Aber, so der Vorsitzende, der Verein müsse ab diesem Jahr tiefer in die Tasche greifen, um die gestiegenen Energiekosten bezahlen zu können. „Da können wir noch dankbar sein, dass aus der Mitte des letzten Jahres im Raum stehenden Summe von ca. 40.000 EUR mehr für Energie jetzt nur ca. 15. – 20.000 EUR werden“, so Wittig, eine Summe, die in diesem Jahr im ohnehin knappen Budget des Hauptvereins erst noch gegenfinanziert werden müsse.
Erfreuliches gab es hinsichtlich der vereinseigenen Anlagen, zu denen neben dem Sportplatz ja auch die Turnhalle mit einer vermieteten Gaststätte und einer Mietwohnung sowie ein Mehrzweckgebäude gehören, zu berichten.
In Vertretung des erkrankten Infrastrukturbeauftragten Rolf Arno Reichmann erläuterte Wittig, dass die Sanierung des Sportplatzes mit Erneuerung der Kunstrasenfläche sowie Teilsanierung der Laufbahn und auch das im März erneuerte Flutlicht voll im Kostenrahmen geblieben seien. Dank gebühre in diesem Zusammenhang insbesondere den Mitgliedern für ihre zahlreichen Spenden.
Beim Ausblick auf 2023 ging Wittig dann auf ein weiteres „Projekt“ ein – dem „Freizeitsport – Areal Pulverwald“, einer Erweiterung des Sportplatzes nach Südwesten, zu der sich ebenfalls eine Arbeitsgruppe gebildet habe, die schon einen Vorentwurf der Baumaßnahme mit Kostendarstellung erstellt habe, Dieser sei Anfang März offiziell bei der Lokalen Arbeitsgruppe LEADER in Wittgenstein für die neue Förderphase eingereicht worden sei. Ein erster Schritt, so der Vorsitzende, um hoffentlich als förderungswürdiges Projekt anerkannt zu werden. Weitere Schritte müssten jetzt folgen, u.a. gelte es, die Fördervoraussetzungen auch zu erfüllen. Hier warte man auf belastbare Informationen vom Regionalmanagement.
Den Kassenbericht trug Vermögensverwalterin Jennifer Hein vor, die ja sowohl die Finanz- wie auch die Lohnbuchhaltung im gesamten Verein, also einschließlich des Etats der Abteilung Fußball führt. Die Kassenprüfer um Heiko Grebe berichteten von einer anstandslosen Vermögensverwaltung im Verein. Dem Vorstand wurde daraufhin von der Versammlung Entlastung für das Geschäftsjahr 2022 erteilt.
Die Ehrungen im Verein führte der Ehrenrat des TuS mit seinem Vorsitzenden Klaus Saßmannshausen durch. Neben zahlreichen Ehrungen für die Mitgliedschaftsjahre wurden Claudius Bald, Alexander Rylkin und Klaus Saßmannshausen selbst mit der Silbernen Ehrennadel des Vereins geehrt.
Eine besondere Ehrung aus der Hand des Kreisvorsitzenden des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen, Marco Michel, erhielten Hans Georg Seifert mit der Silbernen Ehrennadel sowie Dirk Beitzel mit der Goldenen Ehrennadel des Verbandes. Der Verein ließ es sich nehmen, auch Werner Stöcker(83) zu gratulieren, hatte diese doch am 1.April in Ubstadt-Weiher bei den Deutschen Meisterschaften über 100km seinen Vorjahreserfolg wiederholen können – für die Strecke benötigte er bei schwierigen Witterungsbedingungen 12:28:04 Std, womit er wieder Deutscher Meister in der AK 80 wurde. Die Wahlen brachten im geschäftsführenden Vorstand keine Veränderung. „Aufgrund der ungelösten Frage der Nachfolge von mir oder, falls sich niemand findet, neu zu errichtender Strukturen im Vorstand und im Verein stelle ich mich nochmals für ein Jahr zur Verfügung“, so Wittig. Dem stimmte die Versammlung bei einer Enthaltung zu. Einstimmig im Amt bestätigt wurde Vermögensverwalterin Jennifer Hein.
Mit Katja Marburger als Beisitzerin kommt ein neues Gesicht in den Vorstand – sie löst Stefan Langer ab. Nicht nachbesetzt werden konnte hingegen für den nicht mehr zur Wahl stehenden Dirk Leipelt das Amt des Vereinssportwartes. Ein Ergebnis, dass, so Wittig, den Vorstand anzahlmäßig wieder etwas kleiner werden lasse, was bedeute, dass die vorhandenen Aufgaben von noch weniger Schultern getragen werden müssten.
Im Rahmen der Versammlung machte Ehrenratsvorsitzender Saßmannshausen auch auf die nach Corona-bedingter Pause wieder stattfindende Seniorenfahrt aufmerksam, die am Do. 25.Mai nach Attendorn führen wird und zu der alle Mitglieder des Vereins ab 65 Jahre noch schriftlich eingeladen werden.

Bildunterschrift: Anwesende geehrte Mitglieder anlässlich der Mitgliederversammlung des TuS: (Stehend v.l.) Holger Heide, Werner Stöcker, Ingo Roth, Gisela Menn, Petra Hackbarth, Torben Henrich, Carla Belz, Manfred Kühn, Otto Schlabach, Lothar Müller, Vorsitzender Harald Wittig (Sitzend v.l.) Claudius Bald, Hans Georg Seifert, Albrecht Hoffmann, Dirk Beitzel, Alexander Rylkin und Klaus Saßmannshausen.

(Foto: Verein | Stand: 25.04.2023, 16:00 Uhr