Bad Berleburg. Der Gemeindepädagogische Ausschuss trifft sich als Gremium des Evangelischen Kirchenkreises Wittgenstein etwa sechs Mal im Jahr. Aus dem gesamten Kirchenkreis kommen hier ehrenamtlich und hauptamtlich Mitarbeitende der Kinder- und Jugendarbeit als Delegierte ihrer Solidarräume und Arbeitsbereiche sowie des CVJM zusammen, um sich gemeinsam Gedanken über eben jene Arbeit zu machen. Absehbar ändern sich hier Dinge: 2023 wird aus den selbstständigen Kirchenkreisen Wittgenstein und Siegen der gemeinsame Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein. Um heimische Aktive und Interessierte aus diesem Teil kirchlicher Arbeit auf diesem Weg mitzunehmen, lud der Ausschuss zu einer Informations-Veranstaltung ins Berleburger Christus-Haus ein. Etwa zwei Dutzend Zuhörende von Fischelbach bis Schwarzenau und aus dem Hochsauerland folgten der Einladung. Nach der Begrüßung durch den Ausschuss-Vorsitzenden Jörn Dickel mit einem biblischen Impuls war es Daniel Seyfried als Leiter des Kompetenzzentrums für Kinder-, Jugend- und Familienarbeit im Wittgensteiner Kirchenkreis, der über den Stand der Dinge informierte. Und das war gut so, wie ein einfaches Beispiel klar machte. Daniel Seyfried fragte kurz, wie viele wüssten, dass der Kirchenkreis seit August nur noch in zwei Solidarräumen organisiert sei: Während der Laaspher-Erndtebrücker Bereich fortbestand, wurden Berleburg und Hochsauerland neu miteinander verbunden. Gerade mal der Hälfte der Anwesenden war diese Entscheidung bekannt. Die Wittgensteiner Kreissynode hatte das als Parlament des Kirchenkreises im Juni beschlossen, aber die Information war offenbar noch nicht durchgedrungen. Deshalb skizzierte Daniel Seyfried jetzt nochmal sehr genau den Weg zur Entscheidung für den neuen gemeinsamen Kirchenkreis. Der Wunsch war aus Wittgenstein gekommen, weil hier Entwicklungen mit kleiner werdenden Gemeindegliederzahlen – derzeit sind es noch 30.000 – und gleichzeitig sinkenden Zahlen im Pfarrpersonal dazu führten, dass notwendige Kirchenkreis-Aufgaben, die über den gemeindlichen Dienst hinausgehen, auf immer weniger Schultern verteilt werden mussten. Über eine Machbarkeitsstudie, die den zuständigen Synoden die Zustimmung zur Kirchenkreis-Vereinigung empfahl, kam Daniel Seyfried in seinen Ausführungen zu der endgültigen Entscheidung für das Zusammengehen. In Bezug auf die Zukunfts-Perspektiven setzte der Gemeindepädagoge mit Sätzen wie „Keine Angst, es wird hier weitergehen“ und „Übergänge brauchen Zeit“ einen klaren Ton. Er sprach darüber, dass es weiterhin das Kompetenzzentrum gebe, einfach weil das Haus der Kirche an der Berleburger Schloßstraße bis einschließlich 2026 Bestandsschutz habe. Für gewisse Einrichtungen, wie dieses Gebäude, wurden Übergangsfristen zwischen Wittgenstein und Siegen vereinbart. Natürlich gebe es weiter die in Wittgenstein und Hochsauerland bewährten Jugendbibelwochen und beliebten Konfi-Camps. Wie sich die Arbeit auf lange Sicht im künftigen Kirchenkreis gestalte, das müsse in einer Arbeitsgruppe vorbereitet werden. In einer sehr überschaubaren Größe soll dieser paritätisch aus den beiden ehemaligen Kirchenkreisen besetzt mit Leuten aus der Praxis der Kinder- und Jugendarbeit sowie aus der Kirchenkreis-Leitung und dem Gemeindepädagogischen Ausschuss arbeiten. Auf viele Fragen gab der aktuelle Leiter des Kompetenzzentrums beruhigende Auskünfte, manches konnte er noch gar nicht beantworten. Die konkrete Ausgestaltung obliegt eben der Synode und der Leitung des künftigen Kirchenkreises. Allerdings ermutigte Daniel Seyfried mehrfach alle Anwesenden, die Arbeit der genannten Arbeitsgruppe zu unterstützen, indem man Anregungen und Besorgnisse an diese weitergebe. Auf Wittgensteiner Seite gehören zur Arbeitsgruppe: Ausschuss-Vorsitzender Jörn Dickel, Pfarrerin Kerstin Grünert und Jugendreferentin Franzi Schneider.

Bildhinweis: Jörn Dickel begrüßte als Vorsitzender des Gemeindepädagogischen Ausschusses in Wittgenstein die Zuhörerschaft bei dem Informationsabend im Berleburger Christus-Haus mit einem biblischen Impuls.

(Foto: privat | Stand: 03.10.2022, 10:12 Uhr)