Arfeld. Bis zum Schluss war es ein wohlgehütetes Geheimnis – am Ende durfte die Dorfgemeinschaft Arfeld jubeln. Die Ortschaft aus der Stadt der Dörfer feierte am Sonntag im Rahmen der Preisverleihung zum Landeswettbewerb zu „Unser Dorf hat Zukunft“ die Silbermedaille – und erhielt zudem den Sonderpreis „Ehrenamt“. „Das ist ein riesiger Erfolg – und Lohn und Anerkennung für das große und vielfältige ehrenamtliche Engagement der vergangenen Jahre. Eine richtig starke Leistung“, gratulierte Bernd Fuhrmann. Der Bürgermeister der Stadt Bad Berleburg war für den Städte- und Gemeindebundes NRW selbst Teil der Jury, hatte sich bei der Bewertung der Präsentation von Arfeld allerdings selbstredend nicht mitgewertet. Die Entscheidung, welches der insgesamt 32 angetretenen Dörfer aus Nordrhein-Westfalen als Landesgolddorf in den Bundeswettbewerb einziehen darf, hatte sich die Jury unter Vorsitz von Dr. Waldemar Gruber von der Landwirtschaftskammer NRW nicht einfach gemacht – die Präsentation beim Rundgang in Arfeld war gespickt von zahlreichen Höhepunkten und besonderen Projekten. Allen voran das inzwischen auch offiziell eröffnete Zentrum Via Adrina, das durch Fördermittel sowie 25.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit von einer alten Industriebrache zum neuen Dorfmittelpunkt und touristischen Anlaufziel weiterentwickelt worden war.

Entsprechend verdient war die Auszeichnung mit dem Sonderpreis „Ehrenamt“. „Wir haben als Dorfgemeinschaft unglaublich viel erreicht – Landessilber ist der Beweis dafür, dass der Weg, den wir eingeschlagen haben, nachhaltig und richtig war. Deshalb ist dieser große Erfolg ein Ansporn für uns, weiterzumachen“, erklärte Markus Zode. Der Vorsitzende des Gemeinschaftsvereins Arfeld strahlte nach der Preisverleihung durch die NRW-Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Silke Gorißen, auf Haus Düsse in Bad Sassendorf. Denn der Erfolg kam nicht von ungefähr – und ist ein Beleg für den großen Zusammenhalt und die Identifikation mit der Ortschaft. Seit der Bekanntgabe glühen die Drähte, bestätigte daher Ortsvorsteher Kai-Uwe Jochims voller Stolz, „uns erreichen unzählige Glückwünsche von der Ostsee bis aus Italien“. Im Rahmen der Präsentation hatten die Beteiligten den strategischen Leitfaden in der Entwicklung der Ortschaft verdeutlicht: Die Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Bad Berleburg spielt im Vorgehen des Dorfes eine zentrale Rolle – ein Aspekt, der alle überzeugt, weil er in das Grund- und Selbstverständnis des Ortes übergegangen ist. „Bei all unseren Überlegungen spielt das Leitbild der Stadt Bad Berleburg auch für uns eine wichtige Rolle. Dass dieses Vorgehen eine solch große Anerkennung findet, ist toll – für uns als Dorfgemeinschaft, aber auch die Stadt Bad Berleburg“, erklärte Volker Sonneborn, Mitglied im Gemeinschaftsverein Arfeld sowie 1. Beigeordneter der Stadt Bad Berleburg in Personalunion. Ein Beispiel für die Integration der Nachhaltigkeitsstrategie dafür: Das Zentrum Via Adrina war passend zur kommunalen Holz-Agenda in Holzbauweise entstanden und ist unter anderem durch das Dorf-Dashboard – in den Bad Berleburger Ortschaften installiert im Rahmen des Projektes „Willkommenskultur 4.0“ – in die Digitalisierungsstrategie der Stadt Bad Berleburg eingebunden.

Bildhinweis: Großer Jubel über Landes-Silber für Arfeld Landwirtschafts-Ministerin Silke Gorißen gibt auf Haus Düsse Siegerdörfer bekannt.

(Foto: M. Rettler | Stand: 14.09.2022, 08:31 Uhr)