Arfeld. Der Einzug in den Landeswettbewerb von „Unser Dorf hat Zukunft“ sprach bereits für sich – und die engagierte Dorfgemeinschaft von Arfeld. Denn damit war die Bad Berleburger Ortschaft eine von 32 in ganz Nordrhein-Westfalen, die den Sprung auf diese Ebene schaffte. Und die Arfelder präsentierten sich der Landeskommission am vergangenen Mittwoch von ihrer besten Seite. Exakt eineinhalb Stunden verliehen die Verantwortlichen der Jury mit ihrem Vorsitzenden Dr. Waldemar Gruber von der Landwirtschaftskammer NRW einen tiefen Einblick in das Dorfleben und die bereits realisierten sowie anstehenden Projekte. Von der alten Schmiede, die mit ihrem besonderen Ambiente zugleich auch Trauzimmer der Stadt Bad Berleburg ist, führte der Weg quasi zunächst in die nahe Zukunft – und die Vergangenheit zugleich. Denn plötzlich schüttelte Frau Holle ihre Betten und das Christkind läutete die Glocken – mitten im Spätsommer. Dabei ging es um den traditionsreichen Weihnachtsmarkt, den das Dorf jedes Jahr aufs Neue auf die Beine stellt – mit viel Herzblut und viel Liebe zum Detail. Genau damit wusste Arfeld zu punkten: mit Engagement und Identifikation mit der Ortschaft und ihren Projekten. Das Zentrum Via Adrina, das mit Fördermitteln, vor allem aber mit rund 25.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit durch die Dorfgemeinschaft errichtet worden war, sorgte für Begeisterung bei der Landeskommission. Und nicht nur diese: die alte Kirche, das rege Vereinsleben, der Wirtschaftsstandort, die tierärztliche Versorgung, Grund- und Nahversorgung, Gastronomie und Premium-Wanderwege – nur einige Faktoren, die die Gesamtstrategie des 800-Seelen-Dorfes verdeutlichten. Denn diese ist abgeleitet von der Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Bad Berleburg und zog sich wie ein roter Faden buchstäblich wie sprichwörtlich durch die Präsentation. Denn immer wieder tauchten die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen auf dem Weg auf – inhaltlich und in Form von Käferholz-Würfeln, die überdies auch als Cajón genutzt werden können. Damit implementierte die Dorfgemeinschaft auch die kommunale Holz-Agenda in ihre Präsentation – und spiegelte am Dorf-Dashboard, das im Rahmen des Projektes „Willkommenskultur 4.0“ unter anderem in Arfeld installiert worden war, die Digitalisierungsstrategie der Stadt der Dörfer wider. Eine Präsentation, für die Dr. Waldemar Gruber am Ende Anerkennung zollte. Am Sonntag, 11. September, verkündet die Kommission ihre Entscheidung, welche Ortschaft aus Nordrhein-Westfalen beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ Landesgold-Dorf wird – und sich damit für den Bundeswettbewerb qualifiziert. Die Entscheidung gibt die Jury dann im Rahmen des Düsser Bauernmarktes im Landwirtschaftshaus in Bad Sassendorf bekannt, der an diesem Tag von 11 bis 18 Uhr stattfindet – in Person der NRW-Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Silke Gorißen.

Bildhinweis: Intakte Gemeinschaft: Unter dem Kastanienbaum in der Ortsmitte – im Dorf „Pappel“ genannt – finden regelmäßig auch spontane Treffen statt.

(Foto: Stadt Bad Berleburg| Stand: 05.09.2022, 08:42 Uhr)