Schameder. (lou) Wie jedes Jahr sollten auch 2022 in Schameder die Weihnachtsbäume aufgestellt werden. Damit aber nicht wieder die vielen Helfer mühsam gesucht werden müssen, bildete sich kurzerhand eine feste Gruppe mit der Bezeichnung „Team Weihnachtsbaum Dorfplatz“.
Damit sollte es aber nicht gut sein. Um weitere Aufgaben im Heimatverein zu erledigen, taten sich aus eben dieser Gruppe vier Männer zusammen um eine neue Arbeitsgruppe, die „Heimatverein-Pioniere“ zu bilden. Namentlich waren das Peter Radtke, Sascha Roth, Tom Afflerbach und Bernhard Motl. Doch was war der Anlass für diesen Schritt? „Die Überlegung war, dass nach unserer Meinung, Ideen in einer kleinen Gruppe intensiver und schneller ausgearbeitet und somit zu einer Aktion werden können“, berichtet Motl. Das erste Vorhaben stand auch schnell fest. Das Thema „Flurschilder und Bänke“ wurde aufgeworfen und Ideen wurden gesammelt den aufwändigen Prozess der Bankpflege zu vereinfachen. Bislang wurden die Bänke vor und nach dem Winter auf- und abgebaut. Sie wurden jedes Frühjahr geschliffen, neu gestrichen und ansonsten Instand gesetzt. Nun können Spaziergänger auf recycelten Kunststoffbänken Platz nehmen. Damit die Sitzgelegenheiten noch ansehnlicher gestaltet werden, wurden Flurschilder mit wissenswerten und historischen Texten über die jeweilige Flur aufgestellt. Doch dieses Vorhaben war leichter gesagt als getan. Mit Anica Dickel und Peter Schneider holte sich die Gruppe die passende Ergänzung ins Boot. Dickel half mit ihrem Fachwissen, das richtige Schildmaterial auszuwählen und übernahm die Gestaltung und die Fertigung der Schilder. Peter Schneider erstellte die Texte mit historischem genauem Hintergrund. Carsten Dreisbach wurde als Vorsitzender vom Heimatverein als Berater aufgenommen. Die von Peter Schneider gesammelten Flurnamen wurden im Team gesichtet und erwähnenswerte Flächen wurden ausgewählt. Natürlich auch Plätze, bei denen schon Bänke standen. Eine Kombination aus Bank und Schild wurde zwar angestrebt, war jedoch nicht immer möglich. Doch „Ohne Moos nichts los“. Das dachten sich auch die jungen Pioniere. Da die Flurschilder und die Bänke als Gesamtes gesehen wurde, war der Materialaufwand entsprechend umfangreich. Doch dank großzügiger Spender für Pfähle und Bodenspieße, oder auch komplett neuer Kunststoffbänke konnten die Flurschilderstrecke komplett aufgebaut werden. Des Weiteren konnte der Verein, ebenfalls durch großzügige Spenden, Mülleimer und Hundetoiletten bei den Bänken einrichten. „Aus der Bevölkerung haben wir schon sehr viel Lob für diese Aktion bekommen“, so Roth. Dieser Arbeitsaufwand ist dabei nicht selbstverständlich. „Es ist viel Arbeit, aber der Heimatverein arbeitet gerne für Schameder. Wir leben alle hier und jeder will es schön haben. Dafür muss man ab und zu auch mal was tun“, so Harald Knebel.
Geplant war die Aktion eigentlich im Rahmen der 700 Jahr Feier 2019. Allerdings ist der Verein im Nachhinein froh sich mit der Umsetzung entsprechend Zeit gelassen zu haben. „Denn so ist es jetzt vollständig durchdacht und die Planung ausgereift“, gab Bernhardt Motl an. Und für wen ist diese Aktion gedacht? „Die Schilder können als Informationstour über Schameder gesehen werden. Ich denke das ist nicht nur für Einheimische interessant“, gaben die Initiatoren im Gespräch an. Die Länge beläuft sich auf der Nordseite auf etwa fünf Kilometer und auf der Südseite etwa vier Kilometer. Die Gestaltung des Schildes lehnt sich dabei an das Design der Jubiläumsfeier „700 Jahre Schameder“ an um einen gewissen Wiedererkennungswert zu schaffen. Dabei ist der Flurname als große Überschrift angesetzt. Wissenswerte Informationen finden sich auf der einen in Form von historischen Texten und auf der anderen Seite Bilder wieder. Bald wird man mit Hilfe von QR-Codes auf die Homepage von Schameder gelangen, diese soll in Zukunft neuaufgemacht und wieder vollständig verfügbar sein. Dort soll man in Zukunft mehr über die Flure erfahren. Wer noch weitere Informationen über das beschauliche Wittgensteiner Örtchen sammeln möchte, bekommt alles Weitere ebenfalls auf der Internetseite.
Bildhinweis: (Stehend von links) Peter Radtke, Carsten Dreisbach, Sascha Roth, Bernhard Motl, Harald Knebel; (sitzend von links) Sabine Dreisbach, Anica Dickel, Merle Radtke, Nadine Steindecker. Es fehlen: Tim Saßmannshausen, Jörg Stöcker, Jost Afflerbach, Peter Schneider.
(Foto: privat | Stand: 19.08.2022, 10:04 Uhr)