Bad Berleburg. Es war ein großer Dank an das und eine Ehrung für das Ehrenamt – die Matinee 2022 der Stadt Bad Berleburg. „Wir sind nicht nur die Stadt der Dörfer, sondern auch die Stadt der Vereine. Alle ehrenamtlich engagierten Menschen in unseren 23 Ortschaften leisten unglaublich tolle Arbeit – das ist einfach klasse“, erklärte Bernd Fuhrmann. Der Bürgermeister hob auf der Open-Air-Bühne im Rathausgarten in Bad Berleburg am vergangenen Sonntag (7. August) die „große Vielfalt“ hervor, die die Stadt der Dörfer auszeichnet. „Viele Menschen engagieren sich, ohne groß darüber zu reden, ohne Erwartungen, ganz selbstverständlich. Sie leisten Großes – ohne das wäre vieles schlichtweg nicht möglich. Und deshalb ist das nicht selbstverständlich – denn nur so können unsere Netzwerke funktionieren“, wusste Bernd Fuhrmann. Stellvertretend für alle Ehrenamtlichen standen zehn Ehrungen von Vereinen, Organisationen und einzelnen Personen (siehe Infobox) während der Matinee auf dem Plan – in neuem Rahmen und moderiert von Claudia Latzel-Binder und Kai-Uwe Jochims. Denn bislang hatte die Matinee stets im Bürgerhaus am Markt in Bad Berleburg oder in der Kulturhalle in Berghausen Anfang März stattgefunden – das neue Umfeld sowie die warme Jahreszeit bot neue Möglichkeiten für die Veranstaltung. Thematisch lag der Fokus dabei auf der Netzwerkarbeit, auf der Vernetzung. „Diese Netzwerke sind der Motor für die Entwicklung und kreativen Prozesse in unserer Stadt der Dörfer! Sie geben Halt und fördern Kontakte“, konstatierte Bernd Fuhrmann. Denn trotz der Corona-bedingt schwierigen Umstände, Stillstand gab es nicht: „Im Gegenteil, auf dem Plan standen Engagement und Solidarität: Nachbarschaftshilfe, Kontaktpflege, die Umsetzung von Projekten trotz räumlicher Trennung – und dies dank funktionierender Netzwerke.“ Zugleich hob Bernd Fuhrmann die „große Welle der Hilfsbereitschaft für die Geflüchteten aus der Ukraine“ hervor.
Dass die Auswahl der Geehrten der Jury entsprechend nicht leichtgefallen war, verhehlte der Bürgermeister nicht. „Diese Zehn stehen für viele andere Engagierte. Würden wir all diejenigen ehren, die es verdient hätten, müsste unsere Bühne deutlich ausgebaut werden“, wusste Bernd Fuhrmann. Doch natürlich waren weitaus mehr Ehrenamtliche vor Ort im Rathausgarten. Ihnen dankten Mitglieder aus Rat und Verwaltung der Stadt Bad Berleburg ebenfalls – ehrenamtlich übernahmen sie die Bewirtung der rund 300 Gäste. Das Programm rund um Moderation und Fragerunden – diese ersetzten die klassischen Laudationen – rundeten das Blasorchester der Musikschule Wittgenstein und der Gemischte Chor „Arion“ Weidenhausen gekonnt ab. Letzterer zählte selbst zu den zehn Geehrten der Matinee.

INFOBOX

Das Ehrenamt ist entscheidender Faktor für die Vielfalt des Lebens in der Stadt der Dörfer. Entsprechend herzlich fiel der Dank von Rat und Verwaltung an die zahlreichen Engagierten in den 23 Ortschaften von Bad Berleburg aus. Zu den Geehrten zählte der Gemische Chor „Arion“ Weidenhausen mit Chorleiter Christoph Haupt. Die Chormitglieder hatten sich während der Pandemie digital vernetzt und auf diese Weise gemeinsam gesungen und geprobt. Die Elterninitiative Kinderspielplatz Heiderbrücke in Wemlighausen stand ebenfalls im Fokus – sie hatte das Spielplatz-Areal nicht nur seit über zehn Jahren erhalten, sondern will es noch in diesem Jahr zu einem Mehrgenerationenspielplatz weiterentwickeln. Die Dorfgemeinschaft Beddelhausen hatte aus ihrem Dorfgemeinschaftshaus einen Treffpunkt und Tagungsort entwickelt – mit Fördergeldern, vor allem aber unzähligen Stunden Eigenleistung. Der Förderverein der Odebornskirche in Wemlighausen erhielt eine Ehrung für den Erhalt des Gotteshauses im Ort als „Überlebenskirche“. Der DRK-Ortsverein Bad Berleburg leistet Tausende Stunden Ehrenamt in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens und das Presbyterium der Evangelischen Lukas-Kirchengemeinde arbeitet bereits seit zwei Jahren ohne Pfarrer – und sorgt dennoch für einen großen Zusammenhalt in den sieben Ortschaften. Zu den geehrten Einzelpersonen zählte Jutta Plaschke. Sie war als Vorsitzende 16 Jahre lang Motor des Ortsheimatvereins Schieferschaubergwerk Raumland. Volker Birkelbach und Michael Boer von der LG Wittgenstein organisieren Wettkämpfe und Volksläufe in Bad Berleburg – bereits seit Jahrzehnten – und sorgen dafür, dass es sprichwörtlich läuft. Die Diakonischen Gemeindemitarbeiterinnen Kerstin Krämer und Marion Wunderlich gehen weit über die Grenzen ihres Jobs hinaus – und leisten viele ehrenamtliche Stunden für die Menschen vor Ort. Helmut Kessler stand nicht nur ob seines Engagements im Dorfverein Aue-Wingeshausen auf der Bühne, sondern weil er sich für die Integration neuer Mitbürgerinnen und Mitbürger, insbesondere Geflüchteter einsetzt.

Bildhinweis: Bei strahlendem Sonnenschein wurde am vergangenen Sonntag das Ehrenamt gewürdigt.

(Foto:Peter Kehrle | Stand: 11.08.2022, 07:02 Uhr)