Bad Berleburg. Sicherheitsschuhe an und rein in die Produktion: 17 Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren haben sich online zum Girls‘ Day bei EJOT in Bad Berleburg angemeldet und am Donnerstag einen abwechslungsreichen Tag erlebt. Das Interesse war groß. Nach zwei Jahren Corona-Pause fand erstmals wieder ein Girls‘ Day in Präsenz statt.Werkstudentin Maja Linde, früher selbst Auszubildende bei EJOT, begrüßte die Mädchen in lockerer Atmosphäre in der Lernwerkstatt am Standort Herrenwiese. Vor dem Rundgang durch die Produktion gaben Hanna Feuerhahn (Auszubildende im zweiten Lehrjahr zur Werkzeugmechanikerin) und Frida Hartisch (Auszubildende im ersten Lehrjahr zur Produktionskauffrau) einen Einblick in die Entstehung einer Schraube. Wie aus einem Stück Draht eine High-Tech-Schraube produziert wird, konnten die Schülerinnen anschließend live bei einem Betriebsrundgang mit Lukas Brune, technischer Ausbilder bei EJOT, unmittelbar verfolgen. „Die Mädchen bekommen einen authentischen Eindruck, wie sauber und anspruchsvoll ein Job in der Produktion heute ist“, so Lukas Brune.Bei der EJOT-Betriebsrallye und dem EJOT-Action-Quiz konnten die Mädchen an verschiedenen Stationen rätseln und schätzen, um EJOT besser kennenzulernen.
„Die Mädchen bestärken, selbstbewusst ihren eigenen Weg zu gehen, auch das ist ein Ziel des Girls‘ Day“, so Maja Linde. Gemeinsam mit Frida Hartisch ermutigte sie die Schülerinnen in dem Impulsvortrag „You can go your own way” ihren eigenen beruflichen Weg jenseits von Rollenklischees zu gehen. Im praktischen Teil des Girls‘ Day konnten die Mädchen einen Schlüsselanhänger aus Edelstahl mit eigener Laser-Gravur herstellen. Angeleitet von weiblichen Auszubildenden wurde anschließend an der Pneumatikschaltung das Lederband für den Schlüsselanhänger zugeschnitten. Eine Aufgabe, die viel Präzision erfordert – häufig eine Stärke von Mädchen. „Dennoch entscheiden sich immer noch wenig Mädchen für einen gewerblich-technischen Beruf“, so die Erfahrung von Andreas Kurth, Leiter Ausbildung und Studium bei EJOT. Ein Grund dafür sei, dass Mädchen in sogenannten Männerberufen oft weibliche Vorbilder fehlen. Genau da setzt der Girls‘ Day an: Eine Umfrage des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V unter Teilnehmerinnen des Girls‘ Day zeigt, dass 72 Prozent den Girls‘ Day für die Berufsorientierung als sehr hilfreich oder hilfreich bewerten. So ging es auch Hanna Feuerhahn: Sie besuchte den Girls‘ Day bei EJOT und entschied sich anschließend für eine Ausbildung als Werkzeugmechanikerin.

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Bildhinweis: 17 Mädchen waren beim Girls‘ Day bei der Firma EJOT in Bad Berleburg dabei.

(Foto: privat) | Stand: 06.05.2022, 07:58 Uhr)