Bad Berleburg. Ein Ort der Begegnung für alle – nicht weniger ist der „Dritte Ort Bücherei der Zukunft“ der Stadt Bad Berleburg. Und dies nicht nur in der Kernstadt, sondern in nahezu allen Ortschaften der Stadt der Dörfer. „Um Projekte, um Stadt und Dörfer weiter zu entwickeln, braucht es Wagemut – und vor allem Lust auf Innovation. Der Gemeinschaftsgedanke stand bei diesem Projekt von Beginn an“, erklärte Bernd Fuhrmann. Der Bürgermeister der Stadt Bad Berleburg nahm jetzt gemeinsam mit Staatssekretär Klaus Kaiser aus dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen sowie zahlreichen beteiligten Akteuren aus Haupt- und Ehrenamt das Ergebnis des Förderprojektes unter die Lupe – mit einem überaus positiven Fazit: „Das ist tatsächlich eine tolle Gemeinschaftsleistung und ein Beleg für unser Credo: es geht nur gemeinsam voran, gemeinsam sind wir stark“, konstatierte Bernd Fuhrmann. Bereits die Konzeptentwicklung war als offener Beteiligungsprozess angelegt, bei dem Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Institutionen, Unternehmen und Gruppen aller gesellschaftlicher Bereiche eingeladen waren, gemeinsam Ideen entwickelt. „Unser ,Dritter Ort‘ ist eine Blaupause für die Verzahnung von Haupt- und Ehrenamt hier bei uns – und das ist für unsere Strukturen, für die Umsetzung unserer Prozesse und damit unserer Nachhaltigkeitsstrategie elementar“, betonte der Bad Berleburger Bürgermeister. Die weiterentwickelte Stadtbücherei mit ihrem dezentralen Konzept orientiert sich damit nun ganz bewusst am Bedarf der Menschen. „Büchereien sind die Bildungsorte mit den höchsten Besucherfrequenzen. In ihrer klassischen Form waren sie bislang aber eher kein Ort der Begegnung. Deshalb haben wir dieses Förderprojekt ins Leben gerufen, um gerade für den ländlichen Raum etwas zu tun“, erklärte Klaus Kaiser im Rahmen der Projektbereisung in Bad Berleburg. Der Staatssekretär verdeutlichte zugleich, dass genau dies gelungen ist: „Die Kulturarbeit im ländlichen Raum muss sich keinesfalls verstecken. Gerade deshalb haben wir das Förderprogramm initiiert: Wir wollten vor Ort unterstützen, zugleich aber auch Bedarfe ermitteln – und diese haben sich als groß erwiesen“, wusste der Staatssekretär, der ankündigte, dass das Förderprogramm neu aufgelegt beziehungsweise fortgeführt werden soll.

Zentraler Aspekt des Projektes in der Stadt der Dörfer: die dezentrale Ausrichtung, die durch insgesamt 19 Lesekörbe in den Ortschaften gewährleistet ist. Die Stadtbücherei kommt damit in die Ortschaften – mit einem ebenso digitalen wie analogen Angebot. „Verzahnung“ ist auch dabei das entscheidende Stichwort: „Bildung, Kultur und Unterhaltung haben gemeinsam mit der Digitalisierung den Holzweg eingeschlagen. Bei der Umsetzung des Projektes haben wir voll und ganz nachhaltige Wertschöpfung vor Ort betrieben“, wusste Bernd Fuhrmann. Denn die Lesekörbe wie auch zahlreiche Elemente der Stadtbücherei selbst sind Bestandteil der kommunalen Holz-Agenda – gebaut aus regionalem Kalamitätsholz, gefertigt vor Ort.

Tatsächlich ist das Gesamtkonzept stimmig: Die Lesekörbe werden bereits rege genutzt; regelmäßig sind die Vorlesepaten in der Bücherei vor Ort; Azubis aus verschiedenen Unternehmen kommen in die Bücherei, um sich weiterzubilden; der Jugendförderverein Bad Berleburg bringt mit dem Jugendbus regelmäßig immer auch eine Bücherkiste mit. Aber: Der „Dritte Ort Bücherei der Zukunft“ der Stadt Bad Berleburg ist längst nicht fertiggestellt – im Gegenteil: „Wir sind offen für mehr – für neue Ideen und Projekte“, hob die Abteilungsleiterin Kultur und Erwachsenenbildung der Stadt Bad Berleburg, Rikarde Riedesel, hervor. Denn genau darum geht es bei dem durch das NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft geförderte Projekt: eine permanente Weiterentwicklung, die sich am Bedarf der Menschen vor Ort orientiert.

Bildhinweis: Gemeinsam mit Staatssekretär Klaus Kaiser (6.v.r.) und Bürgermeister Bernd Fuhrmann (Bildmitte) besichtigten die Beteiligten aus Haupt- und Ehrenamt den „Dritten Ort Bücherei der Zukunft“ der Stadt Bad Berleburg.

(Foto: Stadt Bad Berleburg | Stand: 01.04.2022, 20:45 Uhr)