Bad Berleburg. Von der Bushaltestelle über Wohnhäuser bis hin zu Feuerwehrgerätehäusern – die kommunale Holz-Agenda der Stadt Bad Berleburg befindet sich längst in der Umsetzung.
Und doch ist das Potenzial des nachhaltigen Bauens mit Holz längst nicht ausgeschöpft. Im Gegenteil: Der Prozess in der Stadt der Dörfer steht erst am Anfang, die Möglichkeiten sind vielfältig.
Davon überzeugte sich jetzt die NRW-Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Ursula Heinen-Esser, vor Ort: „Mit der kommunalen Holz-Agenda ist Bad Berleburg Vorreiter-Kommune in Nordrhein-Westfalen und ein wichtiger Impulsgeber für die Verwendung von heimischem Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Um das Klima zu schützen und andere Ressourcen zu schonen, müssen wir Holz und Holzprodukte länger als bisher im Wirtschaftskreislauf nutzen und wiederverwerten“, so die Ministerin.
Die unter dem Dach der städtischen Nachhaltigkeitsstrategie umgesetzte Holz-Agenda der Stadt Bad Berleburg versteht sich als nachhaltiger Wegweiser und zukunftsorientierte Verpflichtung. „Mit der kommunalen Holz-Agenda haben wir die Weichenstellung unserer Nachhaltigkeitsstrategie noch einmal deutlich manifestiert“, berichtete Bernd Fuhrmann.
Der Bürgermeister der Stadt Bad Berleburg nahm gemeinsam mit Ministerin Ursula Heinen-Esser sowie unter anderem Johannes Röhl (Forstdirektor der Wittgenstein-Berleburg’schen Rentkammer), Colette Siebert (Leiterin der Stabsabteilung Regionalentwicklung) und der Landtagsabgeordneten Anke Fuchs-Dreisbach gleich mehrere Projekte in den Fokus. Unter anderem ging es im Rahmen einer Projektrundfahrt um realisierte Projekte wie das Stammhaus in Wingeshausen, Käferholz-Bushaltestellen sowie das Feuerwehrgerätehaus in Weidenhausen – und um eine Betriebsbesichtigung von Holzbau Kuhmichel in Weidenhausen.
Letztlich war die kurze Rundfahrt ein Sinnbild für die regionalen Wirtschaftskreisläufe hinter der Agenda: Regionales Holz gelangt auf kurzen Transportwegen zu regional verarbeitenden Unternehmen und von dort direkt zur Baustelle, wo es dann verarbeitet wird – neben der regionalen Wertschöpfung entsteht auf diese Weise der Synergieeffekt geringer Emissionen. „Die Holz-Agenda verdeutlicht, dass gerade eine nachhaltige und naturverträgliche Holzverwendung wesentliche Forderungen einer modernen Umwelt- und Wirtschaftspolitik erfüllt. Es werden Wertschöpfung und Arbeitsplätze gerade in ländlichen Räumen gehalten und gleichzeitig ein Beitrag für den Klimaschutz geleistet“, resümierte Ursula Heinen-Esser im Anschluss an die Projektrundfahrt. Dem pflichtete Johannes Röhl bei: „Der Klimawandel stellt uns vor große Herausforderungen. Mit der Holz-Agenda begegnen wir diesem nicht nur, sondern schaffen eine nachhaltige Verwendung für den nachwachsenden Rohstoff Holz“, erklärte der Forstdirektor der Wittgenstein-Berleburg’schen Rentkammer. Er traf damit den Nagel auf den Kopf – entsprechend schlug Klaus Daum in dieselbe Kerbe: „Der Bau mit regionalem Holz ist ein entscheidender Beitrag, um die Folgen des Klimawandels einzudämmen und zugleich die Wertschöpfung vor Ort zu forcieren“, wusste der Förster des Landesbetriebs Wald und Holz NRW. Klar war dabei auch: Die kommunale Holz-Agenda mit ihrer landesweiten Strahlkraft funktioniert nur im Verbund. Sie steht für eine gemeinsame Verpflichtung, den regionalen Herausforderungen durch den Klimawandel zu begegnen – auch und gerade perspektivisch. „Wir müssen wagemutig vorangehen, um die Erhaltung der Wälder und des nachwachsenden Rohstoffes Holz mit vereinten Kräften zu sichern – in enger Zusammenarbeit zwischen Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft, Waldeigentümern sowie Holzverarbeitenden und im Sinne der Menschen“, erklärte Bernd Fuhrmann.
Dazu hat die Stadt Bad Berleburg gemeinsam mit weiteren Beteiligten das Akteursnetzwerk Holz aus der Taufe gehoben, das permanent wächst. Künftig soll mit dieser Expertise ein multifunktionales Parkhaus aus regionalem Holz entstehen, für das die Stadt Bad Berleburg eine entsprechende Durchführbarkeitsstudie beauftragt.


Bildhinweis:Das Potenzial des nachhaltigen Bauens mit Holz ist längst nicht ausgeschöpft.

(Foto: Stadt Bad Berleburg.) | Stand: 03.03.2022, 08:34 Uhr)