Hesselbach. Seit Mitte des Jahres besteht in Hesselbach wieder eine Krabbelgruppe. Diese trifft sich regelmäßig einmal in der Woche, um gemeinsam zu spielen, spazieren zu gehen und den Kindern Zeit mit Gleichaltrigen zu ermöglichen. Am Donnerstag, dem Martinstag, stand etwas ganz Besonderes auf dem Plan. Auch die Kleinsten sollten etwas von diesem Tag und dem damit verbundenen Brauch haben, und so wurde auf eigene Faust ein kleiner Laternenumzug organisiert. Ein kleiner Umzug ohne viel Aufhebens, ohne voranreitenden Martinsmann, gesicherte Straßen und anschließenden Umtrunk. Einfach nur ein kleiner Spaziergang mit Laterne – so hatte man gedacht. Als bekannt wurde, dass die angrenzenden Kindergärten keine eigenen Laternenumzüge planen, wurden kurzerhand auch die Kindergartenkinder mit Eltern eingeladen, sich dem Umzug anzuschließen.

Mit 15 Liedblättern ausgestattet – in dem festen Glauben, dass diese ausreichen – traf man sich um 17 Uhr am Dorfgemeinschaftshaus. Das Erstaunen und die Begeisterung waren entsprechend groß, als immer mehr Kinder mit ihren Eltern, Geschwistern und Großeltern herbeiströmten. Als die Umzugsgesellschaft sich dann in Bewegung setzte, waren mehr als 50 Laternengänger zusammengekommen, um gemeinsam eine Runde durch das Dorf zu ziehen. Trotz fehlender musikalischer Begleitung und einem akuten Mangel an Liedblättern wurden a cappella die bekanntesten Laternenlieder geschmettert, während sich das bunte Lichtermeer durch den Perchacker in Richtung Dorfmitte bewegte. „Wie die Blumen in dem Garten, blühn Laternen aller Arten: Rote, gelbe, grüne, blaue, lieber Martin, komm und schaue!“ – So lautet eine Liedstrophe eines bekannten Laternenliedes und so war es auch: Wunderschöne bunte Laternen, so unterschiedlich und einzigartig wie die Kinder, die sie voller Stolz trugen. Am Ehrenmal angekommen, versammelten sich noch einmal alle zu einem Abschlusslied, um sich dann nach knapp einer Stunde in der kalten Novemberluft wieder in die warmen Häuser zu begeben. Ein schöner Abend mit unerwartet viel Zuspruch, der mit Sicherheit im nächsten Jahr eine Wiederholung erleben wird.

(Foto: privat | Stand: 13.11.2021, 7:12 Uhr)