Bad Berleburg. (bwh) Informatik, Naturwissenschaft, Technik – bei der Städtischen Realschule finden sich im Stundenplanüberdurchschnittlich viele Fächer aus dem MINT-Bereich. Auf Initiative der MINT-Koordinatorin Alexandra März und des stellvertretenden Schulleiters Georg Kroll konnte nun die Zertifizierung als MINT-freundliche Schule erreicht werden. „Wir haben nun das Thema in Angriff genommen und uns unsere gesamte MINT-Bandbreite genauer angeschaut“, berichtet Schulleiter Manfred Müller, „neben dem Fächerkanon liegt es im besonderen Interesse unserer Schülerschaft, die sich intensiv und jahrgangsstufenübergreifend mit eben diesen Themen auseinandersetzen, auch über den Unterrichtsalltag hinaus“.
Steigende Bedeutung von MINT-Fächern
Die Erstauszeichnung erfolgte durch die nationale Initiative MINT Zukunft e.V., deren Mitgliedsunternehmen aus unterschiedlichen Branchen der freien Wirtschaft stammen. Grade die Fächer aus dem MINT-Bereich sind in Zukunft in der Privatwirtschaft gefragt. Die Städtische Realschule Bad Berleburg widmet sich auf diversen Wegen den MINT-Fächern. So sind drei der vier Wahlpflichtfächer ab Klasse 7 mit Biologie, Informatik und Technik diesem Bereich zuzuordnen und werden je nach Schüler-Wahl zu den bestehenden Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch integriert. „Informatik als Hauptfach war in der Vergangeheit in kaum einer Schule präsent“, weiß Manfred Müller. Naturwissenschaftliche Förderung beginnt bereits mit zwei Wochenstunden ab Klasse 5, regelmäßig gibt es auch außerhalb der Klasse MINT-Aktivitäten, so etwa den Känguru-Wettbewerb und „Mathe im Advent“, die von Alexandra März begleitet werden. „Wir haben täglich Aufgaben bekommen, die wir erst alleine und später in der Klasse gelöst haben. Das richtige Ergebnis wurde dann in eine App eingetragen“, berichtet Till Hartmann aus der Klasse 9c über den nationalen Wettbewerb ‚Mathe im Advent‘. „Bemerkenswert war trotz erschwerter Pandemie-Bedingungen der große Zusammenhalt und ein durchweg beachtliches Engagement“, freut sich Mathematik-Lehrerin Daniela Rosenau. Schon ab Klasse 5 ist MINT ein wichtiges Thema. So unternahm der im August neu hinzugekommene Jahrgang einen Ausflug ins Kreishaus, bei welchem in Kleingruppen die Schülerinnen und Schüler bei einem Angebot der Universität Siegen in Gruppen kleine technische Wunder wie etwa einen LED-Regenbogen gefertigt haben. Stolz präsentieren Jodi Wunderlich und Ann-Sophie Völkel aus der 5d ihre Ergebnisse, das Interesse für Natur und Technik ist spürbar.
So früh wie möglich
„Unsere Idee ist es, immer mehr Schülerinnen und Schüler so früh wie möglich an MINT heranzuführen. Immer mehr Mädchen sind in den freiwilligen Angeboten vertreten“, so Manfred Müller. In Zusammenarbeit mit heimischen Unternehmen wird die Berufsvorbereitung dahingehend ausgerichtet, dass auch hier MINT verstärkt im Vordergrund steht. So auch mit dem Projekt „MINT Pro Diggi“ der Universität Siegen, welches mathematisch-technische Probleme von regionalen Firmen in kleinen, aus Schülerinnen und Schülern bestehenden Projektteams heimischer Schulen zur Bearbeitung überreicht. Das Projekt läuft grade erst an, doch Kjell Berger,Till Hartmann und Maurice Alberich sind bereits gespannt. „Ich mag die MINT-Fächer und kann so mein Hobby und Schule verknüpfen“, meint Kjell Berger. Und doch war die Schule in diesem Bereich gefordert, weiter zu denken. Mit der digitalen Lernplattform iSurf ist der nächste Schritt in Zukunft gemacht, bewusst wurden vorgeschlagene Plattformen nicht genommen, weiß Georg Kroll: „iSurf bietet unseren Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften deutlich mehr Einzelmodule wie einen Messenger oder Videokonferenz-Tools und hat ein einfach Handling. Das ist ein großer Schritt in Richtung Zukunft“. Für Schulleiter Manfred Müller ist das Siegel eine Motivation und Leitfaden für Schulentwicklungsfragen. „Wir werden unsere Projekt nun in einem Gesamtkonzept zusammenführen und im zweiten Schritt Beteiligungen am Projekt finden“, so Manfred Müller.
(Fotos: B. Weinhold | Stand: 21.09.2021, 15:28 Uhr)