Arfeld. (bwh) Wittgenstein hat ein neuen Veranstaltungs- und Gemeinschaftsort der Extraklasse – das hat im neuen Arfelder „Zentrum Via Adrina“ am Wochenende gezeigt. Los ging es bereits am Freitagabend mit einem Konzert der Kultband „Wildes Holz“ und etwa 200 Besuchern, bevor mit dem Tag der Offenen Tür am Samstag mit vielen Programmhighlights die größte Veranstaltung bisher im „Zentrum Via Adrina“ stattfand – und das noch vor der eigentlichen großen Eröffnung, die nächstes Jahr ebenfalls im August steigen soll. Hintergrund: „Wir sind noch nicht zu 100 Prozent, sondern zu 95 Prozent fertig. Umliegende Spazier- und Wanderwege sollen noch entstehen, hier und da fehlt noch die Beschilderung. Zudem planen wir ein Schwalbenhaus“, meint Volker Sonneborn vom Gemeinschaftsverein Arfeld. Nach dem Projektabschluss soll dann groß gefeiert werden. Doch bereits an diesem Wochenende konnte das Zentrum Via Adrina sein riesiges Potenzial entfalten. Konzeptionell dreht sich im Zentrum Via Adrina alles rund um das Thema Eisenbahn – immer im Hinterkopf die ursprüngliche Nutzung der Fläche mit der Schuhleistenfabrik der Firma Hartmann, die in vielen Elemente wie etwas dem „Hartmann-Tunnel“ gewürdigt wird. Nach der Schließung der Fabrik erfolgte die zündende Idee vor gut zwölf Jahren. Nun wird Arfeld mit einem multifunktionalen Veranstaltungsort belohnt.

Wildes Holz rockt

„Die Band Wildes Holz ist über sich hinausgewachsen und wurde am Ende vom begeisterten Publikum mit Standing Ovations verabschiedet“, heißt es von der Kulturgemeinde. „Der Gemeinschaftsverein Arfeld hat das Open-Air-Gelände mit sehr viel Liebe zum Detail hergerichtet“, meint Andreas Wolf. Lobend in der Vordergrund gerückt wird die Zusammenarbeit zwischen dem Gemeinschaftsverein, der Kulturgemeinde und dem Jugendförderverein.

Modelleisenbahn ist eingezogen

Im Inneren des Gebäudes kommen Miniatur-Fans voll auf ihre Kosten – dort hat die große Modelleisenbahn mit einem Nachbau von Arfeld ihren Platz gefunden. In liebevoller Kleinarbeit ist der Umzug in die neuen Räumlichkeiten der Modellbahnfreunde Arfeld nahezu abgeschlossen. Auf vielen Gleisen tummeln sich eng getaktet Passagier- und Güterzüge, die von Jung und Alt bestaunt werden. Etwas größer ist der Maßstab bei der historisch angehauchten Modellbahn, die sich auf dem Vorplatz in einem Schaukasten neben Blumenbeeten den Weg bahnt. Neben einem Selbstbedienungscafé in Form eines Eisenbahn-Abteils und einem echten Lichtsignal wird das „Zentrum Via Adrina“ bald noch mit einer Draisine ergänzt werden. Für die Veranstalter des Gemeinschaftsvereins, der Kulturgemeinde und dem Jugendförderverein Bad Berleburg war von vorn herein klar, dass ein nahezu sorgloses Format mit „Wildes Holz“ und dem Tag der offenen Tür nur unter strengen Corona-Regeln funktioniert: Der Einlass erfolgt nur nach der 3G-Regel, im Gebäude herrschte Maskenpflicht und eine regelmäßige Handdesinfektion war vorgesehen.

Stimmungsvolles Programm

Ab 14:30 Uhr begrüßten die Sauerland-Musikanten mit Kult-Songs wie „Auf der Vogelwiese“ die Vielzahl an Besucherinnen und Besuchern und sorgten schon am Nachmittag für ordentlich Stimmung im Dorf – die Basis für die Jugendrockband „Sanner“, die bei der Open-Air-Veranstaltung richtig einheizte und die mit „DJ Diesel“ am Abend einen gebührenden Disco-Ausklang fand. Currywurst, eine Waffel oder einfach ein kühles Blondes – aus ganz Wittgenstein genossen über den Tag verteilt mehrere Hundert Gäste einen ausgelassenen und sorgenfreien Tag in Arfeld. Viele Interessierte ließen sich vom Gemeinschaftsverein das Gebäude mit all den aufwendig gestalteten kleinen und großen Elementen zeigen. Neben der Feuerwehr haben die Youngtimer im Gebäude Einzug gehalten, auf dem Parkplatz hinter dem „Zentrum Via Adrina“ begrüßt ein Wimmelbild von Anke Althaus-Aderhold jeden Gast – wenn es nicht schon das große Foto der ehemaligen Firma Hartmann getan hat, welches am hinteren Gebäudeteil die Ursprungsform der Firma Hartmann – aufgenommen Ende der 1980er – präsentiert. Zwar bietet der Vorplatz riesiges Potenzial für eine tolle Open-Air-Kulisse, bei schlechtem Wetter ist der große Saal eine mindestens ebenbürtige Alternative, die mit modernster Technik ausgestattet ist und einen Heimatbezug durch den fotografisch dargestellten Ederlauf herstellt. Wichtig war für die Organisatoren rund um Waldemar Kiel, Volker Sonneborn und Ortsvorsteher Kai-Uwe Jochims, dass das „Zentrum Via Adrina“ auf alle Generationen ausgelegt ist. Ein gutes Beispiel ist der angrenzende Spielplatz, dessen Hochbeete vom Arfelder Kindergarten bewirtschaftet werden.

(Fotos: B. Weinhold / RD Photography (Titel) | Stand: 24.08.2021, 14:07 Uhr)