Euskirchen/Bad Münstereifel. Normalerweise kommt der Strom aus der Steckdose. Doch was alles ohne Strom nicht mehr funktioniert, wenn er nicht da ist, oder wenn im noch schlimmeren Fall gar keine Steckdose mehr da ist, wo Strom herauskommen könnte, weil das Hochwasser sie mit der kompletten Wand einfach weggespült hat, wird erst jetzt richtig klar. Spätestens jetzt werden Spezialisten des THW mit NEAs, sogenannten Netzersatzanlagen, gebraucht, wie z.B. das 200 kVA NEA vom Technischen Hilfswerk aus Bad Berleburg. Diese Notstromaggregate können Strom in ein bereits vorhandenes Stromnetz zusätzlich einspeisen und damit zur Erweiterung der Stromkapazität beitragen. Am 15. Juli kam um 19:25 Uhr der Einsatzauftrag für Gruppenführer Manuel Strack mit seinen Helfern Jan Treude, Sven Kuhli und Philip Exner: Abfahrt in den Bereitstellungsraum nach Euskirchen und warten auf weitere Befehle. Wie lange war zunächst noch nicht klar, bis zum Wochenende auf jeden Fall. Am Einsatzort angekommen, lautete die Order ,einen Gutshof mit Stallungen und allem was dazu gehört wieder in Betrieb zu nehmen, denn ohne Strom kein Futter für die Tiere und das Melken ohne Maschine geht ohne Übung auch schlecht von der Hand. Das bedeutet also erst mal alles abklemmen und dann nach Überprüfung alles so nach und nach wieder in Betrieb nehmen. „Jetzt zeigt sich so richtig, was die einzelnen Verbraucher an Leistung benötigen und trotz der Größe von 200 kVA kommt man da schon manchmal an die Grenze“, so Manuel Strack.

Hier war eine Betreuung rund um die Uhr gefragt und es wurde auch schon mal im Freien auf dem Feldbett neben dem NEA geschlafen. Am Sonntag kam dann die Ablösung und ein NEA vom örtlichen Energieversorger übernahm die weitere Versorgung.
Am 27. Juli um 18:00 Uhr kam der nächste Einsatzauftrag für die THW Kameraden der Fachgruppe Elektroversorgung aus Bad Berleburg. Diesmal fuhr Gruppenführer Jens Trettin mit seinen Helfern Jan Treude, Christian Schäfer, Timo Autschbach, Karsten Heppner und Johannes Benfer nach Brühl in den Bereitstellungsraum. Von dort sollte es dann nach Bad Münstereifel gehen, wo die Funktion der Straßenbeleuchtung geprüft und ggf. in Stand gesetzt werden sollte.

Und wenn die Fachleute schon mal vor Ort sind, wurden zwischendurch diverse Elektrogeräte wie Hochdruckreiniger, Pumpen, Kühlschränke und Waschmaschinen geprüft, ob sie durch das Wasser Schaden genommen haben, oder ob sie noch zu benutzen sind. Dann ging es am 30. Juli wieder zurück nach Bad Berleburg, um die Einsatzbereitschaft wieder herzustellen. „Herzlichen Dank an alle Helfer und ihre Familien für Ihre Einsatzbereitschaft und vor allem an die Arbeitgeber für die unkomplizierte Abwicklung“, sagt der THW Ortsverband.

(Foto: THW | Stand: 06.08.2021, 16:55 Uhr)