Wemlighausen. (bwh) Im Abenteuerdorf Wittgenstein herrscht in diesen Tagen wieder reges Treiben. Dort veranstaltet die Marburger Akademie MBS Erlebnisräume das Natur-Entdecker-Camp. Angeboten wurde die Veranstaltung im Rahmen der Bad Berleburger Ferienspiele in Kooperation mit der Stadtjugendpflege. In der vergangenen Woche steckten 26 Kinder zwischen sieben bis zwölf Jahren jeden Tag von morgens bis zum späten Nachmittag in immer einem anderen Abenteuer, nächste Woche sind es sogar 28. „Eltern und auch Kinder sind extrem dankbar, dass wieder sorglose Momente möglich sind. Gemeinsame Interaktionen, Absprachen und kommunikative Kompetenzen sind in den vergangenen Monaten deutlich zu kurz gekommen, das hat man gespürt“, erzählt die MBS-Leitung Claudia Althaus. Gespickt ist das Rahmenprogramm mit vielen wertvollen Naturerfahrungen. Highlight war bisher der Bau einer Zwergenstadt aus allem, was der Wald so hergibt. So entstand aus Tannenzapfen, Zweigen und Moos eine ganze Infrastruktur und kleine Straßen. Eindrucksvoll spiegelten sich in manchen Bauten auch die Verarbeitung von den Geschehnissen der Vergangenheit wider. Eine ‚Brücke‘ wurde extra mit Haltevorrichtungen versehen, so dass niemand ertrinken kann. Auch wenn in der Stadt nur kleine Holzzwerge wohnen.

Spaß und Forschung vereint

„Das Natur-Entdecker-Camp ist eine Mischung aus Naturerfahrung und Erlebnispädagogik“, so Claudia Schwarz. „Wir hatten extrem Glück mit dem Wetter. Geregnet hat es immer nur dann, als wir im Abenteuerdorf zu Mittag gegessen haben“. Selber von der Selbstorganisation der Kinder begeistert waren die acht Mitarbeitenden, darunter auch sechs angehende Erzieher/innen und Erlebnispädagogen/innen, die am MBS in Marburg ihre Ausbildung absolvieren, bei der Tour mit Karte und Kompass am Donnerstagmorgen. Für die Kinder kam sie überraschend, denn die Eichhörnchen aus dem Wald hatten einen Schatz gestohlen und mit der Kraft aller Waldtiere wurde dieser schließlich doch noch gefunden. Während der Tour bewegten die Kinder sich alleine im Wald, auch wenn doch der ein oder andere Mitarbeiter recht unsichtbar im Gebüsch positioniert war. „Kleine Zwerge wachsen zu selbstbewussten Menschen heran“, blickt Claudia Althaus freudig auf die gute Stimmung in der Gruppe.

Workshops für verschiedene Interessen

Verteilt über die Woche waren einzelne Workshops in Kleingruppen, in denen gebastelt und geforscht wurde, was das zeugt hält. Während die eine Gruppe mit der Kunst des Feuer machens betraut war, untersuchten die nächsten vorsichtig mit Lupenbechern alles was auf dem Waldboden krabbelt. Recht schnell entstand das Bewusstsein, dass ein richtiges Lagerfeuer erst mit ganz kleinen Stöcken entfacht werden kann. Bereits von weitem konnte man die Freude der Kinder erkennen, in Gemeinschaft Abenteuer zu erleben. Bereits nach eineinhalb Tagen waren die Plätze ausgebucht. Dass die so erlebnisreichen Tage für die Eltern den Geldbeutel kaum belasten, ist zahlreichen Sponsoren zu verdanken. Finanziell gefördert wurde das Natur-Entdecker-Camp vom Naturpark Sauerland-Rothaargebirge, dem Jugendförderverein Bad Berleburg, dem Kreisjugendring sowie der Kurt und Maria Dohle-Stiftung. Weg vom Sofa – rein in die Natur. Der Name ist Programm – nach einer Woche im Natur-Entdecker-Camp konnten sich die Kinder wahrhafte Natur-Entdecker nennen.

(Fotos: B. Weinhold| Stand: 30.07.2021, 14:47 Uhr)