Wittgenstein. (bwh) Nach nur wenigen Stunden war das Gemeindehaus in Raumland voll bis unters Dach. Ist Hilfe von Nöten, sind die Wittgensteiner sofort zur Stelle ist die Bilanz der kurzfristig organisierten Spendenaktionen in Raumland für die Opfer der Flutkatastrophen. „Wir sind absolut überwältig von der Hilfsbereitschaft“, so Christian Schneider von der Initiative Perspektive Zukunft e.V. des Evangelischen Kirchenkreises, welche sich spontan in das Vorhaben von Matthias Spornhauer eingeklinkt hat. Die Spenden-Aktion geht zurück auf den Puderbacher Nick Zode, welcher Kontakte in den schwerstbetroffenen Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz hat. Nick Zode organisierte eine Sammelaktion für Puderbach, Matthias Spornhauer für Raumland. Anfangs war für den Transport ein Kleinbus vorgesehen, die Masse der Spenden in Raumland reichte nach kurzer Zeit schon für das Volumen von zwei 40-Tonnern. Und das, obwohl die Aktion erst am Freitagabend um 19:00 Uhr bekannt gemacht wurde.

Vorerst Annahmestopp

Die unvorhergesehene Hilfsbereitschaft veranlasste die Organisatoren vorerst zu einem Annahmestopp: Annahmestellen im Kreis Ahrweiler sind aktuell überfordert von der Flut an Spenden, diese müssen zunächst sortiert werden. Möglichkeiten zur erneuten Spende wird es kurzfristig wieder geben, sofern wieder Annahmekapazitäten bestehen. Zum aktuellen Zeitpunkt können viele Betroffene in den Krisenregion aufgrund fehlender Unterbringungsmöglichkeiten zunächst nicht alle Spenden entgegennehmen.

Bereitschaft zur Unterstützung

Kleidungsstücke, Spielzeug, Hygieneartikel, Lebensmittel – um Menschen in Not zu Helfen, fassten sich viele Wittgensteiner am Wochenende ein Herz. Viele Spenden konnten bereits durch Nick Zode und Matthias Spornhauer in das betroffene Gebiet gebracht werden. Die dortige Infrastruktur in Ahrweiler ist in vielen Teilen erheblich beschädigt, viele Straßen auch im Zuge der Aufräumarbeiten aufgrund der Schäden kaum passierbar. „Viele Spender haben sich direkt bereit erklärt, uns beim Transport zu unterstützen oder uns LKWs zur Verfügung zu stellen“, berichtet Christian Schneider. Tatkräftig Unterstützung kam bei der Spendenannahme vom Jugendförderverein Bad Berleburg. Auch der Bad Berleburger Hagebau-Markt mit Marktleiter Rene Schachtschneider hat Kartons bereitgestellt, um die Sortierung so effizient wie möglich zu gestalten. Weitere spontane Sammelstellen gab es dank Martin Vahland in Banfe am Samstag, Andre Keil startete in Erndtebrück eine Sammelaktion vor dem ehemaligen Soldatenheim.

(Foto: B. Weinhold | Stand: 20.07.2021, 14:22 Uhr)