Bad Berleburg/Wingeshausen. Hildegard Born ist zufrieden. Sie hat keinen Druck mehr auf der Brust, die Atmung ist normal und auch der Schwindel ist vorüber. Das ist noch nicht lange so, denn Hildegard Born erhielt erst kürzlich eine neue Herzklappe.

Wie alles begann…

Der Weg dorthin war nicht leicht – die Beschwerden, unter denen die 78-Jährige litt, waren unspezifisch und hätten neben einer Herzschwäche auch auf einen Schlaganfall oder eine andere neurologische Erkrankung hinweisen können. Nur Geduld und Genauigkeit bei der Diagnostik brachten schließlich Licht ins Dunkel: Hildegard Borns Beschwerden waren einer hochgradigen Aortenklappenstenose sowie einer Aortenklappeninsuffizienz geschuldet. Diese können im Alter wegen einer Ablagerung von Kalk, Cholesterin oder aufgrund entzündlicher Prozesse entstehen. Sie führen zu einer verringerten Auswurfleistung des Blutes in den Körperkreislauf, wodurch es zu Luftnot, Druck auf der Brust und Schwindel kommen kann.

Der Werdegang

„Eine Aortenklappenstenose hat zunächst keine eindeutige Symptomatik,“ erklärt Ayman Alsuliman, Leitender Oberarzt der Klinik für Innere Medizin – Kardiologie in der VAMED Klinik Bad Berleburg. „Oft macht sich etwa beim Treppensteigen eine Leistungsminderung bemerkbar, bei Frau Born kamen auch Ohnmachtsanfälle hinzu“. Um die Diagnose zu sichern, stellten die Ärzte die Patientin buchstäblich auf den Kopf: Nach der körperlichen Untersuchung folgten verschiedene apparative Untersuchungen wie z.B. eine Echokardiographie oder eine CT-Untersuchung zum Ausschluss eines Schlaganfalls. Auch ein neurologisches Konsil wurde durchgeführt: „Wir haben dann bei der Echokardiographie eine starke Verkalkung der Aortenklappe festgestellt. Hinzu kamen eine Aortenklappeninsuffizienz sowie ein so genanntes Sick-Sinus-Syndrom“, so Alsuliman. Der rasche Wechsel von sehr langsamen Herzschlägen und Herzrasen wird durch eine Fehlfunktion des Sinusknotens, des Taktgebers des Herzens, ausgelöst. In diesen Fällen muss ein Herzschrittmacher implantiert werden, der die Funktion des Sinusknotens unterstützt oder vollständig übernimmt. „Diesen haben wir Frau Born implantiert. Zusätzlich haben wir den Einsatz einer künstlichen Herzklappe, auch TAVI genannt, empfohlen“, sagt der Kardiologe.

Erleichterung und Dankbarkeit

Da es sich bei der kathtetergestützten Herzklappenimplantation um einen Spezialeingriff handelt, der nur in einer Klinik mit angegliederter Herzchirurgie durchgeführt werden darf, musste die Patientin in ein anderes Krankenhaus verlegt werden. Wieder zurück in der Wingeshäuser Heimat zieht sie eine positive Bilanz: „Ich wurde sowohl in Siegburg als auch in Bad Berleburg sehr gut behandelt. Das habe ich vor allem wegen der Coronapandemie nicht erwartet und bin immer noch erleichtert und dankbar“. Die Versorgung im Krankenhaus erlebte auch Familie Born als positiv, der aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen in der Berleburger VAMED Klinik nichts anderes übrigblieb, als telefonischen Kontakt zu Ärzten, Pflege und dem Familienoberhaupt zu halten. „Es war für uns eine große Erleichterung, dass sich meine Schwiegermutter in der Klinik wohlgefühlt hat. Wir selbst hätten ja nichts tun können. Aber von der anfänglichen schnellen, unkomplizierten Behandlung und Hilfe durch die Praxis Dr. Haas und Dr. Röhl, über den Transport mit dem Rettungswagen bis hin zur Behandlung in der VAMED Klinik, hat alles super geklappt. Ganz davon abgesehen, dass es Hildegard heute auch viel bessergeht“, freut sich Schwiegertochter Heike Born.
Hildegard Born kommt regelmäßig zur Kontrolluntersuchung in die Klinik. „Darauf freue ich mich fast“, sagt sie und wird dann ernst: „Man hört rund um das Krankenhaus so manche Geschichten. Viele davon kann ich spätestens seit meinem letzten Aufenthalt nicht mehr glauben. Ich bin froh, dass wir hier auf dem Land noch ein Krankenhaus mit so einer Ausstattung und so netten Mitarbeitern haben, die medizinisch eine wirklich gute Arbeit leisten. Dafür möchte ich von Herzen Danke sagen.“

(Foto: privat | Stand: 18.07.2021, 8:00 Uhr)