Kein Wunsch ist zu groß

Johanneswerk-Projekt „Augenblick“ startete mit Aktionstag im Friederike-Fliedner-Haus

Bad Berleburg. (bwh) Wünsche, ob groß oder klein, jung oder alt, hat jeder Mensch. Jemandem einen Wunsch zu erfüllen ist oftmals ein noch viel schöneres Gefühl. Mit dem Projekt „Augenblick“ hat das Johanneswerk beide Seiten im Blick – Wünschen und Wünsche erfüllen. Gestartet ist dieses nun mit einem Aktionstag. In den vergangenen Tagen haben sich die Bewohnerinnen und Bewohner im Friederike-Fliedner-Haus Gedanken darüber gemacht, was ihnen ganz persönlich für ein Wunsch auf dem Herzen liegt. Denn die vergangenen Monate haben die ursprüngliche Spontanität gemeinsamer Momente nicht zugelassen, im Alter ist diese Herausforderung dann noch um einiges größer. „Wir möchten wissen, welche Bedürfnisse unsere Bewohner haben“, meint Hausleiterin Kerstin Dickel. Das herauszukitzeln, ist nicht immer ein leichte Sache, weiß Vera Lauber vom Sozialdienst: „Die Zufriedenheit ist bei uns im Haus wirklich groß, viele sind scheinbar wunschlos glücklich. Aber in der Gemeinschaft kommen dann doch die ein- oder anderen Punkte zusammen, die man sich vorstellen könnte, was sonst so nicht angeboten wird.“

Wünsche erfüllen

Tagesausflüge, ein großes Sommerfest oder einmal Besuch vom Posaunenchor bekommen – das Spektrum der Wunschkarten am Friederike-Fliedner-Haus spricht direkt aus der Seele der Bewohner. 100 rote Luftballons am Zaun und an den Fenstern symbolisieren dies und sind schon von weit entfernt gut sichtbar. Der Standort ist mit Bedacht gewählt: Jeder Passant kann so die individuellen Wünsche erfahren und gleich auch umsetzen, hofft Kerstin Dickel: „Wenn jemand uns bei der Erfüllung eines Wunsches unterstützen oder selber eine Möglichkeit dafür organisieren möchte, kann vielen Menschen große Freude bereiten“.

Etwas zusammen erleben

Tatkräftige Unterstützung beim Aufhängen erhielten Kerstin Dickel und Vera Lauber vom Heimbeirat der Bewohner, vertreten durch Elfriede Weinhold sowie vom Bewohner Heinz Freiberger. Früher oder später wird es wieder möglich sein, jeden Wunsch zu erfüllen.
Manchmal ist das auch nur ein Bier beim Stammtisch in der Kneipe oder ein Kinobesuch – die kleinen Dinge machen es im eben Leben aus, auch im Alter. Ein bisschen verrät Kerstin Dickel beiläufig: „Den Wunsch für einen Männerchor-Besuch haben wir schon an der Angel, wenn es soweit ist, verraten wir mehr.“ Oft gewünscht – ein offenes Café – wird wohl schon bald möglich sein. Deutlich wird, dass ein großer Wunsch nach Gemeinsamkeit besteht, was durch Corona viel zu kurz kommen musste. Sich einen „Augenblick“ am Friederike-Fliedner-Haus Zeit nehmen und selber die ganz individuellen Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner erfahren ist ab sofort möglich – wer zum Wunscherfüller werden möchte, kann sich jederzeit mit Kerstin Dickel in Kontakt setzen.

(Foto: B. Weinhold | Stand: 06.05.2021, 12:00 Uhr)