Freiwillige Feuerwehr bildet digital aus

Lehrgänge und Übungsdienste durch Einschränkungen massiv beeinträchtigt

Bad Berleburg. (bwh) Die Feuerwehren haben in diesen Tagen mit besonderen Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen: Um den Schutz der Bürger zu gewährleisten, mussten und müssen seit vergangenem Jahr paradoxerweise Übungsdienste eingestellt und Lehrgänge abgesagt werden. Klaus Langenberg, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bad Berleburg, blickt auf den vergangenen Sommer zurück: „Durch die Lockerungen Mitte des Jahres hatte wir Hoffnungen auf ein Stück Normalität und konnten einige Lehrgänge wieder aufnehmen.

Planungen verworfen


Mit dem Spätherbst wurden allerdings alle Planungen wieder über den Haufen geworfen, Grundlehrgänge für neue Mitglieder mussten zunächst eingestellt werden“. Problematisch: Da Übungseinheiten entfallen, sind reale Einsätze nun der einzige Pfeiler, auf welchem der Ausbildungsstand fußt. Trotz der in der Vergangenheit hoch qualitativen, praxisnahen und umfassenden Ausbildung bei der Stadtfeuerwehr Bad Berleburg werden die Defizite immer größer. Feuerwehren sind allgemein dafür bekannt, für jedes Problem eine passende Lösung zu erarbeiten. In Zusammenarbeit mit der Abteilung Sicherheit und Ordnung sowie der IT der Stadt Bad Berleburg wurde seit dem Spätherbst ein Konzept erarbeitet, welches einen Ausbildungsfortschritt auch in der aktuellen Zeit ermöglicht.
Der Lehrgangsbetrieb konnte mit digitalen Inhalten weitergeführt werden, Lehrgangsteilnehmer wurden mit entsprechend auf die dezentrale Schulung mit aufgearbeiteten Ausbildungsunterlagen in digitaler Form ausgestattet. Ein großer Dank geht seitens der Feuerwehr an die Ausbilder Henning Grebe, Stefanie Hüster, Julia Müsse, Matthias Bußweiler, Nina Bußweiler, Jörg Höse, Stefan Sonneborn, Mark Amos und Thomas Sperschneider, welche sich mit hoher Geschwindigkeit an das neue Ausbildungsformat angepasst haben und den Lehrgangsteilnehmern einen weiterhin hohen qualitativen Standard gewährleisten konnten. Das erste Etappenziel wurde nun am vergangenen Samstag erreicht. 34 Kameradinnen und Kameraden bestanden auf Basis der rein digitalen Grundausbildung den theoretischen Prüfungsteil mit Erfolg. Die im Bad Berleburger Bürgerhaus absolvierte Prüfung ging einher mit strengen Hygieneauflagen – die Gruppe wurde geteilt. Für die Ausbilder bedeutet dies eine Erleichterung, denn so konnte  Zeit eingespart werden, um den Lehrgangsstau in einem normalen Alltag wieder abzubauen. Für die 34 Kameradinnen und Kameraden steht, sobald es wieder möglich ist, die praktische Prüfung an. Begeisterung und eine hohe Akzeptanz für die digitale Ausbildung kam unter nicht nur unter den Teilnehmern auf, sondern auch bei den Ausbildern. Nach anfänglichen Stolpersteinen, die schnell angepasst wurden, erfolgte die Vermittlung der Ausbildungsinhalte zielgerichtet. Die für Einsätze ganz besonders notwendige Eigenverantwortung war großer Faktor, denn viele Inhalte konnten durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selber erarbeitet werden. Fragen und Unklarheiten wurden dann in größerer Runde in Online-Sitzungen geklärt. Mit gemischten Gefühlen blickt die Freiwillige Feuerwehr Bad Berleburg auf die kommenden Wochenden und die anstehende Verlängerung des Lockdowns. Bewusst wird damit noch mehr, welche zentrale Rolle die Feuerwehr in der Gesellschaft übernimmt. Die Theorie-Prüfung bestanden haben:


Löschzug I

Mark Stremmel, Carlos Leopold, Fabio Hof, Torben Adler, Max Sickel, Jan Erik Walter, Niklas Pietrowski, Janek Zabel


Löschzug II
Hendrik Schuppener, Kevin Florin, Paul Fuchs, Jonas Homrighausen, Ferdinand Schmidt, Mario Bätzel, Kurt Frank, Sascha Althaus, Bastian Grebe


Löschzug IV
Florian Zoll, Florian Lange, Kevin Julius, Maxim Zacharias, Josef Bauerdick


Löschzug V
Kim Müller, Ina-Christin Rockel, Nick Wagner, Lara Sommer, Marius Zissel, Daniel Kroh, Simon Koch, Marcel Schmeck, Jakob Radenbach


Löschzug VI
Nico Haberkamm, Michelle Knümann, Justin Willert

(Foto: B. Weinhold | Stand: 23.03.2021)