Bad Berleburg. Über ihnen fielen die Blätter herab. Unten auf dem Boden sorgten sie dafür, dass im kommenden Jahr noch viel mehr Grün erblüht. Und das hatte mehr als nur Symbolcharakter. „Natürlich hat diese Aktion Symbolcharakter. Aber es geht um mehr – es geht um eine Aufgabe, die uns alle angeht. Und die wir nur gemeinsam bewältigen können und müssen“, erklärte Bernd Fuhrmann. Der Bürgermeister der Stadt Bad Berleburg freute sich über das „Klimapflanzen“, an dem sich die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 5 des Johannes-Althusius-Gymnasiums aus Bad Berleburg aktiv beteiligten. „Ich finde es richtig gut, dass ihr eure Zukunft in die Hand nehmt und den Begriff der Klimafolgenanpassung mit Leben füllt“, konstatierte Bernd Fuhrmann. Es war genau dieser Begriff, der im Mittelpunkt der Aktion im Bad Berleburger Rathausgarten stand. Der Klimawandel und seine Folgen sind zunehmend spürbar. „Wir brauchen konkrete Maßnahmen und Ideen, um sich an die Folgen anzupassen und gewappnet zu sein“, erklärte Jessica Durstewitz. Die Klimaschutzbeauftragte der Stadt Bad Berleburg hob dabei die „doppelte Wirkung“ der Stadtbegrünung hervor: Sie ist ein wertvoller Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel, beispielsweise durch Erhöhung der Biodiversität oder Bindung von Kohlendioxid. „Zum anderen sorgen vor allem Bäume und Sträucher für ein besseres Luftklima sowie Beschattung und sorgen so für eine bessere Anpassung gegen Hitzeperioden.“ Gemeinsam mit den beiden Zentrenmanagern Jens Steinhoff und Theresia Stuff – unterstützt durch Energieversorger Westenergie – hatte sie daher die Schülerinnen und Schüler des JAG für diese Aktion begeistert. Zusammen mit den beiden Mitarbeitenden des Baubetriebshofs, Trixie Hampel und Peter Kühn, pflanzten sie im Rathausgarten unter anderem Bibernellrosen, Felsenbirnen, Felsenjohannisbeeren, Apfelbeeren, Kornelkirschen und schwarzen Holunder – insgesamt 25 Gewächse. Diese sollen künftig nicht nur für eine optische Aufwertung sorgen, sondern auch ganz konkreten Nutzen erfüllen. Das Projekt soll unter anderem zeigen, welche Eigenschaften die Baum- und Straucharten haben und welche vor allem in Bezug auf den Klimawandel von Bedeutung sind. „Zugleich wollen wir beispielhaft zeigen, wie wir auf die Folgen des Klimawandels praktisch reagieren können. Alle gepflanzten Gehölze sind dabei natürlich ungiftig, um dem nahegelegenen Spielplatzes im Rathausgarten gerecht zu werden“, betonte Jens Steinhoff. Denn natürlich ging es darum, dass der Rathausgarten im kommenden Jahr noch mehr erblüht als bisher – aber vor allem auch darum, Antworten auf die drängendsten Fragen der Gegenwart zu liefern. Modellhaft – und konkrete Potenziale für den Klimaschutz aufzuzeigen.
Einige Schülerinnen und Schüler des Johannes-Althusius-Gymnasiums hatten im Vorfeld der „Klimapflanzen“-Aktion mit dem Umweltbus „Lumbricus“ den Rathausgarten in Bad Berleburg bereits genauer unter die Lupe genommen. Unter Anleitung der Umweltpädagoginnen hatten sie Erdproben entnommen, die Anzahl und Qualität der Lebensräume für Tiere und Insekten untersucht und die Pflanzenwelt begutachtet. Die Klimapflanzung mit der Jahrgangsstufe 5 war nun eine weitere Maßnahme des Zentrenmanagements der Stadt Bad Berleburg. Dieses wird im Rahmen der Landesinitiative „Zukunft Innenstadt Nordrhein-Westfalen“ aus Mitteln der Städtebauförderung finanziert und hat sich die weitere Belebung der Innenstadt zum Ziel gesetzt. Mit der von dem Energieversorger Westenergie finanziell unterstützten Pflanzaktion soll beispielhaft gezeigt werden, wie auf die Folgen des Klimawandels praktisch reagiert werden kann.

Bildunterschrift: Daumen hoch für die Klimapflanzung: Im Rathausgarten pflanzten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 5 gemeinsam verschiedene Gewächse.

(Foto: Stadt Bad Berleburg | Stand: 02.11.2023, 16:30 Uhr)