Bad Laasphe. (AZ) „Das Kreidezeitalter ist vorbei!“ sagt Gordon Kämmerling, Diplom-Kaufmann und Geschäftsführer der Schloss Wittgenstein GmbH & Co. KG in Bad Laasphe im Pressegespräch mit der Wittgensteiner Wochenpost.
Gordon Kämmerling und seine Mutter Gudrun betreiben eine private Realschule und ein privates Gymnasium. „Wir haben bei uns jetzt einen Teil des Digitalpakts umgesetzt!“ Für den ‚DigitalPakt Schule‘ hat 2018 die Bundesregierung und der deutsche Bundestag fünf Milliarden Euro bereitgestellt um die Digitalisierung in den allgemeinbildenden Schulen zu fördern.
Die alten Schultafeln der Realschule und des Gymnasiums wurden sämtlich in ihren wohlverdienten Ruhestand geschickt. Ihren Job haben ebenfalls Tafeln übernommen. Die Größe dieser Tafeln wird in Zoll gemessen: 86“ (Zoll) sind die Bildschirme, vollgesteckt mit HighTech. Die Smart-Boards – auch „Interaktives Board“ genannt – sind im Einsatz, das Kollegium ist geschult und wird permanent nachgeschult von Christian Sattler und Konrektor Frank Liß. Alle Schüler kennen sich wahrscheinlich im Umgang mit den ‚neuen‘ Medien besser aus, als die Pauker. Das ist auch gut so: denn so kann in der Anfangsphase des Einsatzes der Smart-Boards auch Alt von Jung lernen. Richtig reingekniet in das Thema hat sich Lehrer Christian Sattler: er ist der Ansprechpartner Nummer 1.
„Wir haben eine Bedarfsanalyse gemacht und haben uns entschieden, den Digitalpakt in unseren beiden Schulen umzusetzen“, erläutert der Geschäftsführer der Schloss Wittgenstein Gmbh & Co. KG Gordon Kämmerling. In die Bereiche Finanzierung sowie die bauliche Umsetzung musste sich die Geschäftsleitung einarbeiten. „Am Schluss konnten wir 60.000 Euro einsparen. Dieses Geld haben wir genutzt, um weitere Boards zu kaufen“, so Gordon Kämmerling. „Wir mussten ausprobieren, wo wir die Boards in der Klasse aufstellen. Das war anstrengend“, so Kämmerling. „Das Bestellen der Boards war allerdings sehr einfach“, fügt er schmunzelnd hinzu. Die Realschule und das Gymnasium wurden mit 35 Boards bestückt. Erworben wurden die High-Tech-Produkte bei „wende.interaktiv“, einer mittelfränkischen Firma im bayrischen Kalchreuth (inklusive Schulungen).
„Wir haben Anträge gestellt, ein gutes und leistungsfähiges Netzwerk aufgebaut, WiFi 6 auf dem gesamten Campus, 3,7 Kilometer Kabel verlegt und ein technisch-pädagogisches Einsatzkonzept nach den Vorgaben des Landes Nordrhein-Westfalen entwickelt“, sagt Gordon Kämmerling. Der Bund unterstützt das Projekt mit 329.356 Euro, 42.960 Euro beträgt der Eigenanteil des Schulträgers (plus eigene Arbeitsleistung), der Zuschuss also 286.396 Euro.
Die meisten Lehrer begegnen ihren Schülern jetzt anders – letztere sind in den neuen Medien mit der ab jetzt vorhandenen Top-Technik im Unterricht meistens fitter. Installiert als Betriebssystem ist Android, es gibt mobile Tastaturen, Office 365-Versionen von Microsoft, alle Versionen der beiden Schulen sind lizenziert, jeder Schüler hat eine vollwertige Lizenz (diese erlischt beim Ausscheiden aus der Schule).

Bildhinweis: Sie sind alle froh über den neuen viereckigen Kollegen, der einen Haufen Arbeitswerkzeuge in sich birgt, die in der heutigen Zeit für Schüler unabdingbar werden – besonders wenn sie ins Berufsleben starten – (von links) Frank Liß (Konrektor der Realschule), Christian Tang (Schulleiter des Gymnasiums), Melanie Dietrich (Schulleiterin der Realschule), Gudrun und Gordon Kämmerling (Schulen Schloß Wittgenstein GmbH & Co. KG), und Christian Sattler (technikaffiner Lehrer).

(Foto: Andreas Ziegler| Stand: 18.05.2022, 09:34 Uhr)