Schüllar/Wemlighausen. (bwh) Für die Löschgruppe Schüllar-Wemlighausen war es am Samstag ein besonderer Anlass. Nach einem Jahr Verspätung wurde das neue LF 10 offiziell in Dienst gestellt und ersetzt damit das alte LF 8/6, welches seit 1992 treue Dienste geleistet hatte. „Die im Brandschutzbedarfsplan vorgesehene Neuanschaffung ist eine nachhaltige Investition in die Zukunft, ein echter Allrounder für die Löschgruppe. Wir sprechen hier von 200.000 Euro Anschaffungskosten, doch der Einsatz der Kameradinnen und Kameraden ist unbezahlbar“, sagt Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann. Dass das Virus wie ein Bremsklotz auf die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Bad Berleburg gewirkt hat, muss Stadtbrandinspektor Klaus Langenberg kaum noch erwähnen. Praktische Übungen fielen aus, Theorie gab es online und lediglich echte Einsätze erhielt die Kameradschaft aufrecht. „Unsere Planungen zur Fahrzeugbeschaffung sind aufgegangen und wir liegen voll im Zeitplan des aufgestellten Brandschutzbedarfsplanes“, so Klaus Langenberg. „Wir blicken auf eine hervorragende Zusammenarbeit mit der Firma Ziegler, die adäquate Ausstattung ist eine Grundvoraussetzung zum Einsatz. Hochmotiviert und qualifiziert – das ist die Löschgruppe Schüllar-Wemlighausen rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr“.

Gefahrenschwerpunkte in den Orten

Sebastian Althaus, Löschgruppenführer der Löschgruppe, schätzt das Entgegenkommen aus Rat und Verwaltung für die Neuanschaffung eines LF 10: „Ursprünglich vorgesehen war für Schüllar-Wemlighausen ein MLF [Mittleres Löschfahrzeug], durch viele Gefahrenschwerpunkte wie die B480, K51, Außengehöfte, das Abenteuerdorf Wittgenstein, die Schule oder der Kindergarten sind wir mit einem LF 10 nun deutlich umfassender ausgestattet. Bei 28 aktiven Kameradinnen und Kameraden besteht eine Tagesverfügbarkeit von mindestens einer Gruppe, das ist hoch anzurechnen“. In gewisser Regelmäßigkeit werden Fahrzeuge der Feuerwehren ausgetauscht, doch was bedeutet nun ein neues Fahrzeug? Dieser Frage geht der Zugführer des Löschzuges II Oberes Odeborntal Thomas Homrighausen auf den Grund: „Es ist ein Kostenpunkt für die Verwaltung, ein Baustein im Brandschutzbedarfsplan, wahrscheinlich auch eine taktische Bereicherung der Freiwilligen Feuerwehr. Doch für Euch ist es viel, viel mehr. Ein weiteres Kapitel in der Löschgruppen-Geschichte wurde aufgeschlagen. Für die nächsten Jahre ist das LF 10 Euer Lebensmittelpunkt, vertrauter Gefährte, Schutzraum und nicht zuletzt Lebensretter“. Rund 20 Einsätze wurden bereits seit dem Eintreffen mit dem neuen LF 10 gefahren – Verkehrsunfälle, kleinere Brände, technische Hilfeleistung. Ein eigentlich bekanntes Spektrum. Bei der Hochwasserkatastrophe in Düren drohte ein Staudamm zu brechen. Der dortige Einsatz wird mit Sicherheit in die Geschichtsbücher der Löschgruppe eingehen und hat bei vielen beteiligten Kameraden prägende Eindrücke hinterlassen. „Wir von Rat und Verwaltung sagen Danke für dieses unermüdliche Engagement. Für dieses Ehrenamt braucht es Wagemut“, so Bürgermeister Bernd Fuhrmann.

Unersetzbares Ehrenamt

Wemlighausens Ortsvorsteherin Doris Frank hebt die Arbeit der Feuerwehr hervor, die nicht allein auf einer optimalen technischen Ausstattung beruht. „Die Stadt investiert in unsere Sicherheit mit dem richtigen Arbeitsmaterial. Doch was wäre das Fahrzeug ohne die gut ausgebildeten Kameradinnen und Kameraden?“ Als festes Mitglied des Dorflebens ist die Löschgruppe nicht wegzudenken, nun sind die Weichen für eine gute Zukunft gestellt. Und dennoch: „Vergleich ist dieses Ehrenamt mit keinem anderen“, so Gerd Homrighausen. 1. Vorsitzender vom Schieß- und Schützenfest. Endlich kam die Kameradschaftspflege einmal nicht zu kurz, so konnte das Fahrzeug bei einer Feierstunde mit Currywurst und allerlei Kaltgetränken bestaunt werden.

(Foto: Heimatverein Landwirtschaft und Brauchtum | Stand: 03.09.2021, 14:52 Uhr)