Bad Berleburg. Hobbytrödler, Sammler und Flohmarktfans dürfen sich freuen: Für sie ist die schlimme Zeit ohne diese Veranstaltungen vorbei. In Bad Berleburg übernimmt der Heimatverein Landwirtschaft und Brauchtum jetzt die Verantwortung und beginnt mit Hilfe seiner engagierten und fachkundigen Mitglieder Rita Bald und Swen Homrighausen eine neue Flohmarkt-Reihe – jeweils am dritten Sonntag im Monat.
Die notwendigen Formalitäten hat der im städtischen Ordnungsamt zuständige Marco Dieckmann unbürokratisch und fix erledigt, so dass der Startschuss für die Flohmärkte noch im September fallen kann.
Diese Initiative der Heimatfreunde begrüßt auch Bürgermeister Bernd Fuhrmann: „Das Konzept hinter dem Flohmarkt ist wirklich Klasse und fügt sich letztlich von seiner Grundidee fließend in unsere städtische Nachhaltigkeitsstrategie ein – darauf haben die Ideengeber von Beginn an Wert gelegt. Für alle direkt und indirekt Beteiligten kann die neue Flohmarkt-Reihe eine Win-win-Situation werden – deshalb unterstützen wir als Stadt der Dörfer die Idee sehr gerne.“
Das kann Tourismus-Chef Andreas Bernshausen nur unterstreichen: „Die Initiative des Heimatvereins ist toll: Ein Flohmarkt mit all seinen Klassikern, Antiquitäten und Raritäten lockt viele Menschen in die Stadt. Zumal nachhaltige Lebenskultur ein großes Thema ist. Nach der Pandemiezeit ist es ein schöner Anlass für mehr Miteinander. Davon können nicht nur die Besucherinnen und Besucher, sondern auch die Gastronomiebetriebe profitieren.“ „Wir wollen die Märkte zu einer Institution zu machen – wie die bekannten Veranstaltungen in Marburg und Geisweid“, ist Vereinsvorsitzender Klaus Daum optimistisch und von dem Konzept überzeugt. Denn beispielsweise ist der Verkauf von Neuware nicht gestattet; Kinder können ohne Abgabe von Standgeld ihre ausrangierten Spielsachen anbieten und verkaufen. Gerade beim vergangenen Trödelmarkt in den Weidenhäuser Garagen habe man gesehen, dass aufgrund der Pandemie-Regeln viele Dinge in Kellern und auf Dachböden liegen geblieben sind, weiß Daum und erläutert: „Wir glauben einfach, dass für solch einen Markt Bedarf im Wittgensteiner Land ist. Die entstandene Lücke möchten wir langfristig füllen.“ Deshalb wird aktuell noch an der Durchführung der Märkte während des Winter im Museum am Rothaarsteig überlegt.

Nicht sofort in die Tonne

„Es muss doch nicht alles sofort in die Tonne“, lacht Trödel-Experte Swen Homrighausen; „es kann doch nur gut sein, wenn alte und ausrangierte Dinge ein zweites oder drittes Leben bekommen?“ An diesem Punkt sieht der Heimatverein eine Fortsetzung seiner bereits mehrfach ausgezeichneten Vereinsziele, nämlich die Pflege der Nachhaltigkeit. Rita Bald und Swen Homrighausen sind überzeugt, dass viele Hobby-Händler aus der näheren und weiteren Umgebung nach Bad Berleburg kommen werden. „Nach Corona ist der Hunger nach Trödel bei den Anbietern und Besuchern groß; und gerade Berleburg war für Verkäufer meistens ein gutes Pflaster“, weiß Rita Bald. Sie ist übrigens Ansprechpartnerin für potenzielle Anbieter und vermittelt die Verkaufsstände. Die werden erstmals am 19. September aufgebaut, und zwar am Hagebau-Markt an der Sählingstraße. Dort zeigt sich Marktleiter René Schachtschneider ebenfalls angetan von der Idee und überlässt dem gemeinnützigen Verein den „Marktplatz“ kostenfrei mit der Begründung: „Die Heimatfreunde tun doch was für unsere Stadt“. Derselben Meinung sind auch Claudia Schwarz (Sanitätshaus Kienzle) und Ulf Pöppel (Regupol); sie stellen ihr jeweiliges Gelände ebenfalls kostenlos als Parkraum für die Marktbesucher zur Verfügung.

Fünf Stunden Schnäppchenjagd

Der erste Flohmarkt am Hagebaumarkt findet am Sonntag, 19. September 2021, statt. Aufbau der Anbieter ist ab 8:00 Uhr möglich; Sie müssen sich nicht anmelden, sondern bekommen ihre Plätze vor Ort zugewiesen. Besucher können zwischen 11:00 und 16:00 Uhr auf Schnäppchenjagd gehen.
Ansprechpartnerin ist Rita Bald (0177) 7742694.

(Foto: Heimatverein Landwirtschaft und Brauchtum | Stand: 03.09.2021, 14:52 Uhr)