Bad Berleburg. Das war schon eine ganz besondere Aktion, die sich die Jugendwarte Florian Kroh, Marek Kautz und Steffi Paulmann von der Feuerwehr Bad Berleburg für die Jugendfeuerwehrkinder des Löschzuges 1 hatten einfallen lassen. Für fast 24 Stunden schlüpften die Kinder in die Rolle echter Berufsfeuerwehrleute. Sie verbrachten einen Dienst in der Feuerwache, wurden zu mehreren Einsätzen alarmiert und machten Übungsdienste und Wachunterrichte. Um das auf die Beine zu stellen, war für die Jugendwarte und viele weitere Helfer viel Arbeit zu erledigen.

Am Freitagabend begann das Highlight für die Kinder und ihre Betreuer: „Zunächst stand der Dienst ein wenig im Zeichen des Halloween und die Kinder durften in Verkleidung kommen“, schildert Florian Kroh. Doch danach wurde es dann ernst: Die Piepser schlugen bereits kurz nach Dienstbeginn Alarm und die Jugendfeuerwehr musste in den Homrighäuser Weg ausrücken. Dort war beim Sturm ein Baum umgefallen, der nun die Fahrbahn blockierte und eine Gefahr für Verkehrsteilnehmer darstellte, so die Meldung der Leitstelle. Übrigens hatten die Kinder echte Piepser und die Alarmierungen zu den Einsätzen kamen tatsächlich wie in der Realität von den Disponenten der Kreisleitstelle auf die Meldeempfänger. Jugendwart Florian Kroh arbeitet im Hauptberuf selbst in der Leitstelle und so gab es für die Kinder eigens einen Übungsric, der nur für den Jugendfeuerwehrdienst genutzt wurde. Zu den Texten und Alarmzeiten wurden die Disponenten im Vorfeld von ihrem Kollegen Florian instruiert. Ein Detail, was den Dienst für die Kinder noch realistischer und aufregender gestaltete.

Am Freitagabend wurden die Jugendfeuerwehrleute noch ein weiteres Mal alarmiert, diesmal zur „knorrigen Eiche“ unweit des Schützenplatzes, wo sie ein in Not geratenes Tier aus dem Baum retten mussten. Nach getaner Arbeit schloss sich dann zunächst ein Filmeabend im Feuerwehrhaus an, nachdem sich alle am Buffet gestärkt hatten, das von Jens Hof und Holger Hackenbracht, zwei aktiven Feuerwehrleuten im Löschzug, hergerichtet worden war. Für den späteren Abend hatte Steffi Paulmann sich einen besonderen Einsatz einfallen lassen: „Alarmiert wurden die Kids zu einer Personensuche“, erklärt Florian. Dies habe sich vor Ort allerdings zu einer Schnitzeljagd und Schatzsuche mit anschließender Nachtwanderung entwickelt, die allen sehr viel Freude bereitet habe. Die weitere Nacht verlief dann ruhig und alle konnten im Schlafsaal ruhen, bis die Piepser um halb sieben in der Früh erneut Alarm schlugen. Diesmal musste ein Containerbrand am Struthbach bekämpft werden, noch vor dem Frühstück, das von der Küchencrew wieder vorbereitet worden war.

Danach konnten die Kinder in Wachunterrrichten von Marek Kautz und Stefan Scholz das taktische Vorgehen bei Waldbränden und den richtigen Umgang mit Leitern erlernen, was sich später noch revanchieren sollte. Gegen 10:00 gab es dann einen Gebäudebrand in einem Dachdeckerbetrieb in der Herrenwiese. Dort rauchte es bereits aus dem Dachstuhl. Die Kinder bauten unter Aufsicht und Hilfestellung ihrer Betreuer und weiterer Helfer aus dem Löschzug eine Brandbekämpfung auf, die ihnen sowohl einen Innenangriff, als auch einen Einsatz von der Drehleiter aus erlaubte. Die Fahrzeuge waren bei jedem Einsatz real dabei und wurden auf Anweisung der Kinder von Feuerwehrleuten aus dem Löschzug bedient. Nach erstaunlich kurzer Zeit erfolgte die Brandbekämpfung im Gebäude, das übrigens auch einem Feuerwehrmann gehört, und die Rettung einer Person. Das anschließende Lüften war fast schon Routine und der Einsatz konnte dann beendet werden.

Direkt im Anschluss sollte sich der Waldbrandunterricht von Marek Kautz auszahlen. In der Trufte, in Richtung Berghausen, so meldete die Leitstelle war es im Bereich einer Kalamitätsfläche und angrenzendem Fichtenhochwald zu einem Brand gekommen. Diesmal wurde auch die Jugendfeuerwehr aus Aue-Wingeshausen mit alarmiert. Vor Ort teilten die Kräfte sich auf: Die Kameraden aus Aue-Wingeshausen sorgten für eine Wasserentnahme aus dem Truftebach und weitere Kräfte sorgten für die Wasserförderung zur Einsatzstelle, wo die Jugendlichen von mehreren Positionen aus Löschangriffe vornahmen. „Unsere Kinder hatten sich gewünscht, einmal wieder was mit der Jugendfeuerwehr aus Aue-Wingeshausen zu machen. Diesem Wunsch sind wir gerne nachgekommen“, erklärte Florian Kroh.

Nachdem auch dieser Einsatz erfolgreich beendet worden war und die Kinder ihren Betreuern und deren Helfern es bei jeder einzelnen Mission mit einem Strahlen in den Augen dankten, bildete eine letzte Glanzleistung der Küchencrew den Abschluss eines mehr als erfolgreichen und auch anspruchsvollen Jugendfeuerwehrdienstes.

Bildunterschrift: Die Jugendfeuerwehrkinder aus Bad Berleburg und Aue-Wingeshausen erlebten einen spannenden Dienst und dankten es ihren Betreuern mit einem Strahlen in den Augen und großer Begeisterung.
(Fotos: M.Böhl | Stand: 03.11.2025, 20:00 Uhr)





