Bad Laasphe. (mb) Wenn der Melder losgeht, lassen sie im Ernstfall alles stehen und liegen und machen sich auf den Weg zum Gerätehaus und von dort zum Einsatz: Die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr sind immer zur Stelle, wenn es drauf ankommt. Doch was wäre, wenn es nicht in einem Wohnhaus oder bei einer Firma brennen würde, sondern im Gerätehaus selber? Diese Gebäude sind nicht bewohnt, liegen nicht selten dezentral in den Orten und beherbergen eine ganze Menge an Fahrzeugen und Gerätschaften mit Akkus – potentiellen Brandquellen, wie man auf jedem Akku nachlesen kann. Sollte sich ein Akku entzünden oder eine andere Ursache einen Brand auslösen, wird dieser im schlimmsten Fall erst dann bemerkt, wenn Flammen und Rauch aus dem Gebäude aufsteigen und es schon zu spät ist. Denn auch wenn der Gesetzgeber klare Vorgaben vorweisen kann, wo etwa in Wohngebäuden Rauchmelder zu hängen haben, gibt es diese jedoch nicht für Feuerwehrgerätehäuser. Man ist vielleicht versucht zu denken, dass bei der Feuerwehr doch nichts passieren kann – „Die sind doch schon da, wenn was ist!“, hört man dann etwa.
Doch tatsächlich muss man gar nicht weit schauen, um vom Gegenteil überzeugt zu werden. Erst kürzlich brannte das Gerätehaus der Netphener Feuerwehr in Eschenbach ab. Im Oktober letzten Jahres hinterließ ein Großbrand im Feuerwehrhaus in Stadtallendorf des Nachbarkreises Marburg-Biedenkopf nichts als Schutt. Die Folgen sind in so einem Fall immens: Nicht nur entstehen bei einem solchen Brand nicht selten Millionenschäden, auch die Neubeschaffung von Fahrzeugen, Geräten, Gebäuden, Kleidung, Ausstattung und Lehrmaterialien ist ein Zeitaufwändiger Prozess. Wer jetzt etwa ein neues HLF mitsamt Ausstattung ordert, muss bis 2027 auf die Auslieferung warten und dafür dann hunderttausende Euros auf den Tisch legen. Und das alleine für das Fahrzeug. Die Freiwillige Feuerwehr Bad Laasphe hat nun denkbar einfache Maßnahmen ergriffen, um dieser Situation vorzubeugen. Denn wo der Gesetzgeber keine Rauchmelderpflicht kennt, werden die Kameradinnen und Kameraden selbst aktiv. So hat die Feuerwehr insgesamt 72 Rauchwarnmelder und vier Basisstationen angeschafft, die in den Gerätehäusern sowie in den Fahrzeugen selbst installiert werden.
Bei Bränden in Gerätehäusern sind häufig abgestellte Fahrzeuge die Brandursache. Deshalb bekommt jedes Fahrzeug gleich zwei Rauchmelder: Einen im Aufbau und einen im Mannschaftsteil des Fahrzeuges. Jeder Rauchmelder ist dabei mit einer Basisstation im Gerätehaus verbunden. Diese schlägt per Einsatzunterstützungs-App Alarm, wenn es zur Rauchentwicklung kommt. In diesem Fall kann dann sofort reagiert werden, und die Gefahrensituation überprüft und gegebenenfalls beseitigt werden. Denn der Zeitraum zwischen Rauchentwicklung und Brand ist besonders Wertvoll in der Brandbekämpfung und der Schadensvorbeugung. „Durch die neuen Geräte können Brände deutlich früher erkannt werden. Das gibt uns wertvolle Minuten, um zu reagieren und die Einsatzbereitschaft zu sichern“, berichtet Dirk Höbener, Leiter der Feuerwehr. Die Finanzierung der Rauchmelder in Höhe von 1.152 Euro erfolgte durch eine Spende des Stadtfeuerwehrverbandes. Im vergleich zu den potentiellen Kosten im Brandfall ist das nur eine minimale Summe, die aber eine große Wirkung hat. „Die Rauchwarnmelder erhöhen die Sicherheit unserer Feuerwehrstandorte erheblich und schützen nicht nur Gebäude und Fahrzeuge, sondern auch die Einsatzkräfte selbst“, weiß Bürgermeister Dirk Terlinden zu berichten. „Das Feuerwehrhaus ist wie ein Wohnzimmer. Man investiert Zeit und oft auch privates Geld um es einzurichten. Wenn man vom Einsatz kommt, ist es wie ein Zuhause. Man fühlt sich dort sicher. Deshalb ist es uns ein besonderes Anliegen, diese Räumlichkeiten zu schützen“, ergänzt Höbener.

Bildunterschrift: Stadtbrandinspektor Maik Hobrath, Brandoberinspektor Maximilian Kombächer, Bürgermeister Dirk Terlinden und Stadtbrandinspektor und Wehrführer Dirk Höbener (v.l.) freuen sich über die neuen Rauchmelder.

(Foto: M. Burk | Stand: 10.10.2025, 13:56 Uhr)