Wittgenstein. Neue Notarzteinsatzfahrzeuge der modernsten Generation sind seit Anfang September in Wittgenstein im Einsatz. Sowohl die DRK Rettungswache Bad Berleburg, als auch die DRK Rettungswache Bad Laasphe erhielten vom Kreis Siegen-Wittgenstein neue Notarzteinsatzfahrzeuge auf Mercedes Vito. Beide Wittgensteiner Wachen sind Notarztstandorte. Das Notarzteinsatzfahrzeug, kurz NEF, hat die Aufgabe, den Notarzt schnellstmöglich zum Einsatzort zu bringen. Für einen Patiententransport sind die NEF nicht vorgesehen. Vielmehr enthalten sie Geräte und Medikamente, die bei einem Notarzteinsatz Verwendung finden können und im Rettungswagen nicht vorgehalten werden. Dazu zählen beispielsweise sehr starke Schmerz- und Narkosemittel, aber auch ein so genanntes Zoll Auto Pulse. Dieses spezielle Reanimationsgerät war zwar auch schon auf den bisherigen NEF vorhanden, die sieben Jahre lang im Einsatz waren, aber mit der Neuanschaffung wurden auch die neuesten Reanmiationshilfen auf den neuen Fahrzeugen, die der Kreis als Träger des Rettungsdienstes angeschafft hat, verlastet. Mit diesem Brett ist es den Einsatzkräften möglich, reanimationspflichtige Patienten – also die, die Herzdruckmassage und Beatmung benötigen – komplett autark reanimieren zu lassen und so die Hände für andere wichtige Tätigkeiten frei zu haben. Mittels einem stabilen Gurt drückt das Gerät den Brustkorb des Patienten individuell zusammen und kann so einen minimalen Kreislauf aufrecht erhalten. Die Einsatzkräfte können sich währenddessen beispielsweise um den Transport, oder die Rettung des Patienten aus einem unwegsamem Gelände kümmern.

Die neuen Fahrzeuge überzeugen weiterhin durch ein deutlich größeres Platzangebot, als die Vorgänger von Ford. So besteht hier erstmals die Möglichkeit, im Inneren des Fahrzeuges einen Schreibtisch mit Drucker zu nutzen, um beispielsweise ein Protokoll über die bisherige Patientenversorgung auszudrucken und dem transportierenden Rettungsmittel mitzugeben, wenn der Notarzt selbst den Transport nicht begleiten muss.
Optisch und akustisch bestechen die Fahrzeuge mit einer auffälligen Beklebung und einer deutlich hörbaren und sichtbaren Sondersignalanlage, die die Sicherheit der Einsatzkräfte bei Einsatzfahrten erhöht. Bereits in einiger Entfernung sind die Einsatzfahrzeuge bei Annäherung zu hören. Die Einsatzkräfte können hierbei zwischen drei verschiedenen Klangmustern auswählen, um für Fahrten im Stadtverkehr, dicht bebautem Gebiet, oder langen Überlandstraßen immer optimal wahrgenommen zu werden. Außerdem ist es möglich, über die beiden Blaulichtbalken eine Einsatzstelle auszuleuchten, oder auch während einer langsamen Fahrt eine Strecke auszuleuchten, beispielsweise bei der Suche nach einem Patienten im Straßengraben bei Dunkelheit.
Allradfahrgestell, klimatisierter Innenraum und rund 240 PS runden die Neuerungen der Notarzteinsatzfahrzeuge schließlich ab. Zum Einsatz kommen die beiden Fahrzeuge immer dann, wenn der Einsatz eines Notarztes erforderlich ist. Dabei kann das Fahrzeug sowohl direkt mit dem Rettungswagen alarmiert werden, oder aber auch von der Wache zu einem bereits ausgerückten Rettungswagen nachalarmiert werden und diesem dann entgegenfahren. Dabei werden die Notärzte, sofern sie nicht am Krankenhaus aufgenommen werden, oft von zu Hause oder definierten Treffpunkten, die im jeweiligen Stadtgebiet liegen, an Bord genommen und zum Einsatzort gebracht.
Rund 125.000 Euro hat sich der Kreis jedes der Fahrzeuge kosten lassen. Hinzu kam die medizinische Ausrüstung. Insgesamt hat der Kreis acht neue Notarzteinsatzfahrzeuge für alle Notarztstandorte an den DRK-Rettungswachen Bad Berleburg, Bad Laasphe, Kreuztal, Netphen, Wilnsdorf, Burbach und Freudenberg angeschafft.

Bildunterschrift: Seit Anfang September kommen beim DRK Rettungsdienst in Siegen-Wittgenstein zwei Notarzteinsatzfahrzeuge der modernsten Generation zum Einsatz.
(Fotos: M. Böhl | Stand: 17.09.2025, 17:30 Uhr)





