Bad Laasphe. Ingeborg Warratz übergibt die Koordination der Flüchtlingsinitiative Bad Laasphe an Tamara Beresten und Natalia Makara. „Ich bleibe dabei, aber nicht mehr in erster Reihe“, sagt sie. Die beiden Nachfolgerinnen organisieren bereits mit großem Engagement Veranstaltungen und wöchentliche Treffen. Warratz hatte das Ehrenamt 2020 von Renate Hahn übernommen, die von 2015 bis 2020 leitete. Seit der Gründung 2015 unterstützt die Initiative Flüchtlinge dabei, sich in Bad Laasphe zurechtzufinden. Viele Ehrenamtliche helfen, ein verlässliches Hilfsangebot aufrechtzuerhalten. Neben Fragen zur deutschen Sprache oder Bürokratie sind die offenen Treffen ein Ort für Austausch und neue Freundschaften. Renate Hahn betont, dass viele Flüchtlinge heute gut integriert und berufstätig sind – das Hauptziel der Initiative.
Die offenen Treffen finden dienstags von 13 bis 15 Uhr und mittwochs von 15 bis 17 Uhr im Gebäude „In der Grube 5“ statt. Besonders wichtig ist die Kleiderkammer, in der Geflüchtete Kleidung, Geschirr, Bücher und Alltagsgegenstände erhalten. „Das wird gut angenommen“, sagt Tamara Beresten. Neben dem Stöbern gibt es Gelegenheit, sich bei Kaffee auszutauschen. Freitags werden nach Absprache Deutschkurse angeboten. Zusätzlich gibt es regelmäßige Yoga-Treffen und eine neue Kindergruppe zum Malen und Basteln, samstags ab 11 Uhr – auch Eltern sind willkommen.
Auch außerhalb der festen Treffen unterstützt die Initiative, beispielsweise bei Behördengängen oder in schwierigen Situationen. Neu im Team ist Khaled Almahmud, ein syrischer Rechtsanwalt und ehemaliger Menschenrechtsaktivist, der sich insbesondere um Anliegen seiner Landsleute kümmert. Seit 2024 arbeitet die Initiative zudem mit Michaela Biermann zusammen, die als Sozialarbeiterin der Stadt Bad Laasphe im Bereich Integration tätig ist.
Die Flüchtlingsinitiative nimmt aktiv an Stadtveranstaltungen teil, um auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen. So sind sie beim Herbst- und Weihnachtsmarkt sowie bei der Aktion „Bad Laaspher Schaufenster“ vertreten. Geplant sind regelmäßige Kochabende, bei denen deutsche und internationale Gerichte gemeinsam zubereitet werden. Auch Stadtführungen, Wanderungen in den Wittgensteiner Wäldern und ein Besuch im Haus der Geschichte in Bonn stehen auf der Agenda. „Dadurch schafft man eine Verbindung zur neuen Heimat“, sind sich die Organisatorinnen einig.
Seit März gibt es regelmäßig Informationsveranstaltungen zu wichtigen Alltagsthemen in Deutschland. Eine der ersten Veranstaltungen befasst sich mit dem deutschen Schulsystem, das für viele neu Zugezogene ungewohnt ist. Auch Fragen zur medizinischen Versorgung, Versicherungen und dem Umgang mit einem Bankkonto werden künftig nicht nur in Einzelgesprächen behandelt, sondern in größeren Runden besprochen.
Am Abend der Amtsübergabe von Ingeborg Warratz an Tamara Beresten und Natalia Makara waren vier aktive und ein ehemaliges Mitglied der Stadtverwaltung anwesend: Jann Burholt, Fachdienstleitung Soziales, sein pensionierter Vorgänger Volker Kohlberger, Bernd Hoffmann und Michaela Biermann aus dem Bereich Integration sowie Katharina Halbach aus der Öffentlichkeitsarbeit. Sie alle bedankten sich für das Engagement und Jann Burholt überreichte Warratz Blumen für ihre geleistete Arbeit. Auch in Zukunft werden die Flüchtlingsinitiative und die Stadtverwaltung eng zusammenarbeiten, um eine bestmögliche Integration der Zugewanderten zu gewährleisten.
Bildunterschrift: Ingeborg Warratz übergibt ihr Amt an Tamara Beresten und Natalia Makara: (v.l.) Khaled Almahmud, Natalia Makara, Tamara Beresten, Ingeborg Warratz, Renate Hahn, Jann Burholt und Michaela Biermann.
(Foto: privat) | Stand: 21.05.2025, 16:30 Uhr)





