Arfeld. Ende März hatten die Arfelder Bürger mit zwei Videos und einer Website ihren Unmut über die Sanierung der Ederbrücke kundgetan – der in den Videos angesprochene Landrat Andreas Müller reagierte schnell und informierte sich kurz darauf vor Ort. Nun löste er sein Versprechen ein, mit den Bürgern Arfelds die Situation persönlich vor Ort zu diskutieren. Und er kam nicht allein – um zu allen Aspekten fachkundig Auskunft zu geben, wurde er von verschiedenen Amtsleitern als Experten aus dem Kreishaus und von Straßen NRW begleitet.
Ortsvorsteher Kai-Uwe Jochims begrüßte zusammen mit etlichen Bürgern die Gäste an der Brücke: „Danke, dass Sie sich unseres Anliegens seit März angenommen haben und die Anzahl und Fachkompetenz der heutigen Gesprächspartner zeigt uns, dass Sie unser Anliegen nun ernst nehmen“. Jochims konnte sich aber nicht die Bemerkung verkneifen, „dass wir uns diese Aufmerksamkeit auch schon letzten Sommer gewünscht hätten, bevor wie jetzt vollendete Tatsachen geschaffen wurden.“
Die Bürger Arfelds machten nochmals deutlich, dass sie sich eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/h auf diesen knapp 300 Meter und den Entfall der Leitplanke wünschen, um einfach als Fußgänger eine Ausweichmöglichkeit zu haben. Die Vertreter aus dem Kreis versuchten klar zu machen, warum die Leitplanke zwingend nötig und eine Temporeduzierung nicht möglich ist. Dies stieß bei den betroffenen Arfeldern nicht unbedingt auf Verständnis, es wurde teils kontrovers diskutiert. In den Gesprächen spielte auch ein Problem eine Rolle, dass gerade landauf, landab für jede Menge Diskussion sorgt: unsere ausufernde Bürokratie mit all ihren Vorschriften und Richtlinien. So mussten die Arfelder lernen, dass der Schutz eines Radfahrers beim Queren einer Straße davon abhängt, mit welchem Schild der genutzte Radweg markiert ist, einem blauen Radfahrschild oder eben nicht – selbst wenn es der gleiche Radweg ist, in diesem Fall der Ederradweg. Die Möglichkeit eines Dialoges vor Ort wurde von den Bürgern aber sehr positiv aufgenommen und führte auch zu mehr gegenseitigem Verständnis. Nach fast zwei Stunden intensiver Gespräche sicherte Landrat Müller zu, eine mögliche Umsetzung der Wünsche der Bürger bezüglich Leitplanke und Tempolimit nochmals gründlich prüfen zu lassen. Es wurden auch einige weitreichende Ideen und Möglichkeiten für eine Verbesserung der Situation in Zukunft diskutiert. Diese müssen nun erst einmal auf eine mögliche Umsetzbarkeit überprüft werden. Das wird verständlicherweise dauern. Aber es wird auch kurzfristig eine deutliche Verbesserung geben: die Bankette hinter der Leitplanke auf einer Seite der Straße wird schnellstmöglich so aufbereitet, dass sie für Fußgänger passierbar ist und zumindest den meisten Nutzern hier einen Schutzraum gegenüber den motorisierten Verkehrsteilnehmern bietet.
„Ich komme gerne nochmal wieder“, verabschiedete sich Landrat Müller mit Handschlag von allen Bürgern, „und nehme die kurzfristige Umsetzung der Bankettverbesserung persönlich in Augenschein.“
Bildunterschrift: Ortsvorsteher Kai-Uwe Jochims (rechts) begrüßt Landrat Andreas Müller (2. von rechts), der mit einer großen Delegation angereist ist: (v.l.) Thomas Schneider (Leiter des Amtes für öffentliche Sicherheit und Ordnung), Thilo Krumm (Leiter des Amtes für Immobilien), Carsten Kroll (Straßenbauingenieur), Wilhelm Afflerbach (Straßen NRW Leiter der Straßenmeisterei Erndtebrück) und Torsten Manges (Sachgebietsleiter Öffentlichkeitsarbeit).
(Foto: privat | Stand: 16.05.2025, 08:00 Uhr)