Dotzlar. 294 Kameradinnen und Kameraden sowie einige Ehrengäste zog es am vergangenen Samstag, 1. März, in die Dotzlarer Kulturhalle. Denn dorthin wurde zur Jahresdienstversammlung der Stadtfeuerwehr Bad Berleburg eingeladen. Direkt im Anschluss an die Jahresdienstversammlung der Jugendfeuerwehr wurde den Feuerwehrmännern und -frauen ein gründlicher Einblick in die Aktivitäten der Stadtfeuerwehr geboten. Doch bevor es ans Eingemachte ging, war noch Zeit, den verstorbenen Kameradinnen und Kameraden zu gedenken. Ein Akt der im Angesicht der Opferbereitschaft der Brandbekämpferinnen und -bekämpfer nicht zu kurz kommen darf. Den Einstieg in die Tagesordnung lieferte dann Bürgermeister Bernd Fuhrmann mit seinen Grußworten. “Hut ab! Ein Blick in die Kulturhalle zeigt, wie stark diese Feuerwehr ist”, würdigte Fuhrmann deren Arbeit. Und besonders mit Blick auf die Starke Jugendabteilung konnte er beruhigt nach vorne blicken. Schließlich umfasst diese 195 Jugendliche im Stadtgebiet. “Wenn man dieses Engagement sieht, muss man sich keine Sorgen um den Nachwuchs machen”, lobte Fuhrmann die Jugendfeuerwehr.

Nach 21 Jahren im Amt des Bürgermeisters wurde Bernd Fuhrmann von der Wehrführung verabschiedet. Gleichzeitig konnte man den neuen Kreisbrandmeister Thomas Tremmel (2.v.l.) begrüßen.

Der Blick in die Zukunft ist dabei für Fuhrmann jedoch ein besonders wichtiger. Denn nach über 20 Jahren Zusammenarbeit mit der Feuerwehr wird er bei der nächsten Wahl nicht mehr als Bürgermeisterkandidat antreten. “Es war und ist mir eine große Ehre, euch unterstützen zu dürfen. Und weil es alles ist was am Ende zählt: kommt von allen Einsätzen gesund zurück!”. Kreisbrandmeister Thomas Tremmel überbrachte Grüße der Kreisverwaltung und erläuterte, warum eigentlich Feuerwehrarbeit gemacht wird. Und für ihn ist das dabei völlig klar. Es ist nicht etwa, weil er weder singen noch Fußball spielen könne, noch liege es am Bier oder daran, mit schwerem Gerät und Blaulicht durch die Stadt fahren zu können. Wenn man das regelmäßig mache, lass dieser Reiz schnell nach. Viel wichtiger ist für ihn das, was er “das Feuerwehrgefühl” nennt. Das Gefühl, einen Einsatz erfolgreich abzuschließen. Ein Leben zu retten. Eine eingeklemmte Person zu befreien und die Diagnose zu erhalten, dass es mit ihr gut ausgehen könne. “Dieses Gefühl, wenn man die Welt umarmen kann, weil alles geklappt hat”, zitiert Tremmel Reinhard Mey. Und auch Hauptkommissar Martin Kroh konnte Grüße aus der Blaulichtfamilie überbringen. Dabei betonte er die Bedeutung der stets guten Zusammenarbeit zwischen Polizei und Feuerwehr, sei es im Einsatz oder bei Übungen. Damit solle es gerne so weitergehen. Und auch eine Blaulichtparty stellte er in den Raum. “Vielleicht klappt das ja mal. Und wenn nicht in diesem Jahr, dann im nächsten Jahr. Lasst uns weiterhin an einem Strang ziehen.” Bei den Jahresberichten konnte über eine starke Einsatzabteilung mit beeindruckenden 454 Einsatzkräften und 36 Einsatzfahrzeugen berichtet werden. Doch nicht nur die Einsatzabteilung ist stark besetzt: die Jugendfeuerwehr umfasst 165 Jugendliche, in der Kinderfeuerwehr sind es 24 Kinder. Zusammen mit 46 Mitgliedern der Unterstützungsabteilung und 107 Kameradinnen und Kameraden in der Ehrenabteilung ergibt das eine Stärke von 796 Feuerwehrmännern und -frauen. Auch die Gebäudesituation sei sich stetig am verbessern. Insgesamt wurden die Kameradinnen und Kameraden 303 mal alarmiert, 208 Einsätze wurden absolviert. Der Schwerpunkt dabei ist definitiv die technische Hilfeleistung. Und auch Brandmeldeanlagen führten zu einer großen Zahl an Einsätzen. Diese können jedoch nicht unterscheiden, ob es einen tatsächlichen Brandfall gebe, einen technischen Defekt oder menschliches Fehlverhalten.

An Lehrgängen haben 140 Feuerwehrleute teilgenommen, 83 haben Seminare absolviert. Verabschiedet wurde sich im Rahmen der Jahresdienstversammlung von Bürgermeister Bernd Fuhrmann und von Karl Friedrich Müller, der in Erndtebrück aus der aktiven Wehr ausscheidet und die Leitung ebenjener weitergibt. Nach einer kurzen Pause ging es dann an die Ehrungen und Beförderungen. So erhielten etwa Jürgen Peter Godlinski und Detlef Saßmannshausen das Feuerwehrehrenzeichen in Gold mit Goldkranz für 50 Jahre aktiven Dienst. Das Feuerwehrehrenzeichen in Gold für 35-jährigen Dienst erhielten Sascha Böhl, Ralf Kroh, Marco Lauber, Bernd Rangetiner, Olaf Reber, Mario Schuppener, Fotios Vlassis, Marco Wilde, Horst Womelsdorf und Thorsten Zacharias. Über das Feuerwehrehrenzeichen in Silber für 25-jährigen Dienst freuten sich Daniel Althaus, Peer Grund, Henrik Homrighausen, Dorothee Julius, Joachim-Lars Leopold, Domenik Lobina, Marina Müller, Dirk-Christian Schlabach und Lars Schmidt. In die Ehrenabteilung übernommen wurden Unterbrandmeister Friedrich-Wilhelm Irle, Hauptbrandmeister Detlef Saßmannshausen, Brandinspektor Dirk Lückel und Unterbrandmeister Michael Kunze. Befördert wurden in der Einsatzabteilung Jörg Henning Limper (Brandinspektor), Christian Klein, Janek Bätzel, Alexander Womelsdorf, Fabian Lückel (alle Brandmeister), Jan-Ole Gerhard, Florian Saßmannshausen, Jens Bollhorst, Julia Müsse (alle Hauptbrandmeister), Alexander Schmeck, Thorsten Dörr, Nina Bußweiler (alle Oberbrandmeister), Florian Lange, Kai Heinrich, Lukas Becker, Nico Koch, Maximilian Sonneborn, Kevin Julius, Erik Dickel, Laurence Dörr, René Surek, Bastian Grebe, Lukas Feckler, Tim Römer, Markus Hedrich, Stefanie Paulmann und Kim-Nina Müller (alle Unterbrandmeister).

Bildunterschrift: Über zahlreiche Beförderungen freuten sich nicht nur die Kameradinnen und Kameraden, sondern auch die Wehrführung um Matthias Limper (re.), Mike Radenbach (2.v.r.) und Jens Schmitt (li.), sowie Bürgermeister Bernd Fuhrmann. (Fotos: Peter Kehrle)

(Foto: Peter Kehrle | Stand: 06.03.2025, 08:00 Uhr)