Erndtebrück. Der Schießverein Erndtebrück blickt auf eine interessante Jahreshauptversammlung zurück. Investitionen, Ehrungen und Wahlen bestimmten den Abend. „Manche sagen, wir seien kein Schießverein, sondern ein Bauverein. Ich finde das gar nicht so schlimm.“ Günter Schmidt war gut gelaunt, als er mit seinem Verein die Bauarbeiten an der vereinseigenen Halle Revue passieren ließ. Da wurde Ende 2024 recht spontan der Schießstand für Luftgewehr und Luftpistole komplett umgekrempelt. Jetzt ist der Stand digital und schallisoliert. Dazu kommen noch Red-Dot- und Scat-Anlagen, die es Kindern ermöglichen, ganz ohne Munition zu schießen. Eine tolle Sache für die Sportschützen, die bisher erst Kinder ab zwölf Jahren aktiv in den Schießsport einbinden durften. Doch die Anlage war nicht die einzige Baustelle des Vereins. 2024 installierte ein örtliches Unternehmen Photovoltaikanlagen auf dem Dach des Schießheims am Fuchsrain. Der Verein übernimmt die Anlage nach acht Jahren Betrieb ohne weitere Kosten. Außen- und kleinere Verschönerungsarbeiten erhalten den Wert der vereinseigenen Immobilie. Das nächste Großprojekt wartet bereits. Der Bogenplatz der Bogenschützen soll auf 90 Meter verlängert werden. Dazu musste der Verein Land pachten und einige Behördengänge absolvieren. Stand jetzt hat der Vorstand bereits mehrere Angebote für die Erdarbeiten eingeholt, die Genehmigung der unteren Naturschutz-Behörde und die Baugenehmigung eingeholt. Als Ausgleichsmaßnahme werden die Schützinnen und Schützen kurz unter die Förster gehen: Der SVE muss dann Bäume selbst anpflanzen. Eine Erhaltung ganz anderer Art hat der SVE in diesem Jahr vor der Brust. Die alte Vereinsfahne hat bereits bessere Tage gesehen. Sie soll nun im Vereinsplan einen Ehrenplatz erhalten und dort gut geschützt hängen bleiben. Wenn der SVE mit Offizieren und Uniform unterwegs ist, soll bald ein Nachdruck der Fahne den Verein anführen. Die alte Fahne soll dazu abfotografiert und digital gedruckt werden. Der SVE hat sich dafür Anregungen und Rat bei anderen Vereinen geholt. „Detailgenau und haltbar“ – so beschreibt Vereinsmitglied Stephan Althaus die bereits nachgedruckte Fahne der Kyffhäuser-Kameradschaft. Ein weiterer Vorteil: „Die Fahne ist erheblich leichter“, so Günter Schmidt, der auch an die Fahnenträger des SVE denkt. In Summe kostet so ein Nachdruck rund 2500 Euro – eine Restaurierung 6000 Euro aufwärts. So entschieden sich die Mitglieder einstimmig für einen Nachdruck und machten großzügig Nägel mit Köpfen. Kassiererin Martina Schmidt sammelte schon einen beachtlichen Anteil der Summe am Samstagabend im Fuchsrain als Spende ein. Man sah, dass den Frauen und Männern des Schießvereins ihre Fahne am Herzen liegt. Das freut den Vorstand des Vereins, der sich weiter verjüngt. Bei den Wahlen bestätigte die Versammlung Martina Schmidt als Kassiererin. Wiedergewählt wurde auch Hallen- und Standwart Uli Feige. Doch der Verein musste auch einige Positionen neu besetzen. So folgt Rebecca Treude auf Thorsten Bätzel in der Position der stellvertretenden Geschäftsführung. Michel Treude ist neuer Waffen- und Inventarwart. Er folgt auf Jonas Müller. Der dritte Leiter Bogensport ist nun Philipp Böttger, der Michael Roth beerbt. Sascha Bernhardt folgt auf dem Posten des dritten Sportleiters Karl-Heinz Jung. Anja Lorek-Althaus und Daniel Hedrich erhielten für 15 Jahre Mitgliedschaft die Vereinsnadel in Bronze. Die goldene Version der Vereinsnadel kann nun Peter Stöcker tragen, der nach 50 Jahren Vereinsmitgliedschaft zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Durch langjährige aktive Arbeit im Vorstand konnten einige Schützinnen und Schützen sogar befördert werden. Ilka Wickenhöfer (Fähnrich), Lara Fabienne Althaus, Guido Schneider und Karl-Heinz Jung tragen die Schulterklappen eines Oberleutnants, während der zweite Vorsitzende Rainer Werthenbach zum Oberstleutnant ernannt wurde.

Bildunterschrift: Beim Schießverein Erndtebrück standen wieder einige Wahlen, Ehrungen und Beförderungen an.

(Foto: SVE | Stand: 05.03.2025, 08:00 Uhr)