Bad Laasphe. Die religiöse Schulwache war am Städtischen Gymnasium Bad Laasphe wieder ein voller Erfolg. Doch was kann man sich unter einer religiösen Schulwoche vorstellen? Gemeinsam mit einem Team von Mitarbeitenden der evangelischen und katholischen Landeskirchen konnten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen neun, zehn und elf über alle möglichen Themen austauschen. Vielleicht nicht darüber, wer der beste Fußballer sei, oder ob man Nutella mit oder ohne Butter essen sollte. Allerdings konnten alle Themen mit einer gewissen Relevanz vorgeschlagen werden. Darüber stimmten die Kleingruppen dann ab und diskutierten darüber. Und die Themenfelder waren durchaus weitreichend. So wurde in einer Gruppe etwa über das Schulsystem diskutiert, eine ander Gruppe tauschte sich über Zukunftsängste aus. Wieder andere debattierten über Drogen und Alkohol, die nächste Gruppe über Politik. Das besondere daran: Das Team um Wolfram Bensberg vom pädagogischen Institut der evangelischen Kirche von Westfalen hatte sich nicht auf bestimmte Themen vorbereitet. stattdessen konnten die Schülerinnen und Schüler selbst das Gespräch bestimmen. Die Aufgabe des Teams bestand eher in der Moderation der Runden. Diese Kleingruppen bestanden immer aus höchsten 15 Personen, um eine konstruktive Gesprächskultur zu garantieren. An drei Tagen wurden dann diese Runden mit jeweils einer Stunde in den Stundenplan eingepflegt. Organisiert wurde das Projekt von den Religionslehrerinnen Nora Katte und Anina Hoffmann. Diese haben sich aber nicht weiter in das Projekt eingemischt. Denn auch das sei ein wesentlicher Bestandteil dieser Woche. Viele Themen sind für die Schülerinnen und Schüler sehr sensibel und privat, sodass es sinnvoll sei, dass in den Gesprächsrunden kein Lehrpersonal zuhört. Die religiöse Schulwoche war dabei für die Schülerinnen und Schüler komplett freiwillig. Und wer nicht teilnehmen wollen wurde mit anderen Aktionen in der Schule beschäftigt. Für Wolfram Bensberg ist dabei eines besonders wichtig gewesen: die Woche sei gelebte Demokratieerziehung. Alle Themen durften selbst eingebracht werden und dann wurde darüber abgestimmt. Dabei zeigte sich Bensberg sehr erfreut über den stets wertschätzenden Ton in den Gruppen. Besonders wichtig schien den Gruppen das Klima zu sein, berichtete Bensberg. Dies sei ein hochrelevantes Thema und auch die Kommunikationskultur der Politik darüber durchaus verbesserungswürdig. Letztendlich zeigten sich alle Verantwortlichen zufrieden über die religiöse Schulwoche. Doch nicht nur die: auch die Schülerinnen und Schüler waren von der Woche begeistert. Das Ziel für die Schule ist nun, dieses Angebot zukünftig alle drei Jahre anbieten zu können, damit möglichst alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, daran teilnehmen zu können. Zuletzt fand dieses Projekt in Bad Laasphe in 2019 statt.
Bildunterschrift: Die Schülerinnen und Schüler konnten die religiöse Schulwoche mit Klebepunkten bewerten: je weiter in der Mitte der Punkt klebt, desto zufriedener waren sie.
(Foto: wipo | Stand: 03.03.2025, 08:00 Uhr)