Bad Berleburg. Gegenseitige Unterstützung und gemeinschaftliches Lernen – genau das stand beim Bundeskongress für Nationale Stadtentwicklung in Heidelberg im Fokus. Dabei stand auch Zusammenarbeit von Städten und Gemeinden und der Wissenstransfer im Rahmen der Kleinstadtakademie im Mittelpunkt. Teil derselben ist auch die Stadt Bad Berleburg, die bereits in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte umgesetzt hatte und damit Impulsgeberin für andere Kommunen war und ist. Dabei ging es unter anderem um die Beteiligung von Jugendlichen bei der Neugestaltung des Marktplatzes und der Odebornpromenade im Rahmen eines Zukunftsrates.
„Wir haben jungen Menschen durch Beteiligung eine Stimme gegeben. Kinder sind unsere Zukunft – und wir wollen, dass sie ihre Zukunft in unserer Stadt der Dörfer aktiv gestalten können“, betonte Bernd Fuhrmann. Der Bürgermeister der Stadt Bad Berleburg stellte das Projekt im Rahmen des Bundeskongresses vor und ordnete es zugleich in den Kontext der Kleinstadtakademie sowie der kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie ein. „Im Zuge der Pilotphase wollten wir gemeinsam mit anderen Kleinstädten zeigen, wie wir lokale Demokratie gestalten können. Das ist eines unserer Kernthemen in unserer Stadt der Dörfer“, betonte Bernd Fuhrmann, der im Zuge der Pilotphase Kleinstadtakademie auch Vorsitzender des Beirats gewesen war. Beispielhaft stellte der Bürgermeister der Stadt Bad Berleburg dabei die erfolgreiche Beteiligung von Jugendlichen in städtische Gestaltungsprozesse in den Mittelpunkt. Dank der Förderung durch die Kleinstadtakademie in ihrer Pilotphase hatte die Stadt Bad Berleburg den Zukunftsrat umgesetzt – ein bis dahin bundesweit einzigartiges Projekt, das Jugendliche dazu anregen sollte, sich aktiv mit demokratischen Entscheidungsprozessen auseinanderzusetzen und ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. „Auf diese Weise wollen wir Identifikation schaffen und junge Menschen in aktuelle Entscheidungsprozesse mit einbeziehen. Durch die gerade laufende Baumaßnahme werden die Ideen der Teilnehmend nun schrittweise umgesetzt“, erklärte Bernd Fuhrmann. Der Bürgermeister betonte zugleich, dass in den Prozess auch die politisch verantwortlichen Gremien aktiv einbezogen waren und sind. Wichtig bei alldem war für Bernd Fuhrmann vor allem eines: „Für die Arbeit mit Jugendlichen ist es wichtig von Anfang an klare Zielvorstellungen zu formulieren und sich Zeit zu nehmen. Es lohnt sich.“
Kooperative Stadtentwicklung gewinnt zunehmend an Bedeutung, da sie es ermöglicht, Kräfte zu bündeln und innovative Ansätze schneller umzusetzen. „Wir möchten, dass Kleinstädte voneinander lernen und von den Erfahrungen anderer profitieren“, betonte Siw Foge, Leiterin der Kleinstadtakademie mit Sitz in Wittenberge. Neben Bad Berleburg waren noch drei weitere Kleinstädte beim Bundeskongress in Heidelberg vertreten, die erfolgreiche Praxisbeispiele vorstellten: Eltville am Rhein, Schlüchtern und Wittenberge. Sie berichteten über kooperative Ansätze und zeigten auf, wie bürgerschaftliches und unternehmerisches Engagement zu einer positiven Stadtentwicklung beitragen können. So berichtete Wittenberge über die kulturelle Belebung der Innenstadt, während Eltville und Schlüchtern aufzeigten, wie unternehmerisches Engagement als treibende Kraft kooperativer Stadtentwicklung wirken kann.
Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann traf sich im Rahmen des Bundeskongresses für Nationale Stadtentwicklung auf Einladung der nun verstetigten Kleinstadtakademie mit weiteren Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung, Forschung und Zivilgesellschaft, um über Chancen und Herausforderungen der kooperativen Stadtentwicklung in Kleinstädten zu diskutieren. Die Kleinstadtakademie wurde vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) ins Leben gerufen und hat – nach der Pilotphase von 2019 bis 2023 – nun seit dem 1. Juli 2024 ihren dauerhaften Sitz in Wittenberge. Ziel der Akademie ist es, als bundesweites Netzwerk den Austausch zwischen Kleinstädten zu fördern und erfolgreiche Modelle der Stadtentwicklung sichtbar zu machen. Auch künftig soll es darum gehen, möglichst passgenaue und pragmatische Lösungsansätze für die Weiterentwicklung von Kleinstädten zu finden und gemeinsam umzusetzen.

Bildunterschrift: Bernd Fuhrmann berichtete im Rahmen des Bundeskongresses über die Vorteile der Zusammenarbeit von Kleinstädten und der Beteiligung von Jugendlichen bei Planungsprozessen.

(Fotos: privat | Stand: 24.01.2025, 08:30 Uhr)