Bad Berleburg. Einen Führerschein zu haben bedeutet gerade im ländlichen Raum ein immenses Maß an Freiheit und Flexibilität. Wo der Zug im besten Fall nur jede Stunde fährt, wird das Leben mit dem eigenen Auto deutlich vereinfacht. Doch auch das will natürlich gelernt sein. Und was so selbstverständlich wirkt – sich einfach in der Fahrschule anzumelden – ist es tatsächlich gar nicht, denn Fahrlehrer und Fahrschulen wachsen nun mal nicht an Bäumen. Fahrlehrer Jan Matthes etwa ist nun bereits seit zehn Jahren als Fahrlehrer tätig. Und das mit Leidenschaft. Doch gelernt hat er zunächst einen anderen Beruf. Der 32-jährige ist gelernter Koch. Doch genau wie seine Frau, die auch aus der Gastronomie kommt, wollte er dieses Tätigkeitsfeld hinter sich lassen. Seine Interessen lagen bei den Autos. Und beim Arbeiten mit jungen Menschen. Seine Frau brachte ihn dann auf die Idee, diese beiden Interessen zu kombinieren. Der Plan war geschmiedet und die Umsetzung folgte prompt. Der Beruf des Fahrlehrers ist jedoch kein Ausbildungsberuf. Man macht eine Weiterbildung auf einer Fahrlehrerschule und geht dann zu einer Fahrschule. Gelernt hat Matthes seine Tätigkeit in der Fahrschule Udo Rath. Und wenn er nicht im Unterricht oder im Fahrschulauto saß hat er geträumt. Von seiner eigenen Fahrschule. Und diesen Traum hat er nun nach zehn Jahren Tätigkeit als Fahrlehrer Wirklichkeit werden lassen. Seine eigene Fahrschule gründet er in Bad Berleburg und beginnt mit dem Unterricht bereits zum 1. Februar. Der Weg in die Selbstständigkeit ist nicht leicht und will gut überlegt sein. Doch Matthes ist erfüllt von seinem Beruf, was diesen Schritt deutlich vereinfacht. Und auch wenn die Regeln des Straßenverkehrs gleich bleiben, sind Fahrlehrer wie Matthes doch auch großen Veränderungen ausgesetzt. Denn das Auto selbst ist im Wandel. Mittlerweile können Fahrzeuge vieles alleine machen. Vom eigenständigen Einparken bis hin zum vollständig autonomen Fahren. Doch für Matthes ist dabei völlig klar, dass der Fahrer immer in der Lage sein muss, das Fahrzeug auch ohne diese Hilfsmittel vollständig im Griff zu haben. Und genau so, wie die Technik in den Autos mit der Zeit geht, soll es auch seine Fahrschule tun. So will er etwa vor allem in den sozialen Medien Werbung machen, oder auch Einblicke in den Alltag eines Fahrlehrers bieten. Das spricht natürlich vor allem Jugendliche an. Denn gerade die sind nun mal die Hauptzielgruppe einer Fahrschule. Doch auch die Ältere Generation hat in seiner Fahrschule einen Platz. So bietet er etwa auch Trainingseinheiten für ältere Leute an. Gelehrt wird bei ihm nicht nur das Autofahren. Auch für Zweiräder kann hier die Fahrerlaubnis erworben werden. Und auch, wenn man möglichst schnell seinen Führerschein haben möchte, um nicht mehr auf den ÖPNV oder das Eltern-Taxi angewiesen zu sein, sind die Lerngeschwindigkeiten doch stark variabel. Auch das hat Matthes im Blick und will individuell auf seine Schüler eingehen. Denn sein Ziel ist dabei immer klar: „einen sicheren Fahrer in den Verkehr zu schicken“. Sein Unterricht wird in den Räumen der Fahrschule Thomas Mengel in Bad Berleburg stattfinden. Als Kooperation können sie so nun viermal in der Woche Theorie- unterricht anbieten. Ein großer Vorteil also für Fahrschulen und Schüler. Jan Matthes ist bereits bestens vorbereitet, seine ersten Schüler zu begrüßen. Und die stehen bereits in den Startlöchern. Die ersten Anmeldungen kommen bereits an.
Bildunterschrift: Seit zehn Jahren ist Jan Matthes Fahrlehrer – jetzt startet er mit seiner eigenen Fahrschule in Bad Berleburg durch.
(Foto: privat | Stand: 13.01.2025, 07:30 Uhr)