Grafschaft. Zu einem tragischen Verkehrsunfall kam es am Samstag im Schmallenberger Ortsteil Grafschaft. Eine Pkw-Fahrerin ist dabei am Ortsausgang von Grafschaft mit zwei Pferden kollidiert. Die Pferde erlagen leider noch vor Ort ihren schweren Verletzungen. Die 38-jährige Pkw-Fahrerin wurde schwer verletzt, Lebensgefahr ist laut Polizei nicht auszuschließen. Warum sich die Pferde auf der Fahrbahn befanden, ist derzeit noch nicht endgültig geklärt. Laut einem Landwirt vor Ort könnte ein Schussgeräusch dazu geführt haben, dass die Tiere schreckten und aus der unmittelbar neben der Straße befindlichen Weide ausbrachen und in Panik auf die Straße rannten, wo es unmittelbar zum Aufprall kam.

Der Pkw fuhr nach dem Aufprall noch etwa einhundert Meter weiter, geriet in eine abschüssige Wiese und kam in einem Bachbett zum Stehen. Feuerwehr und Rettungsdienst retteten die Fahrerin aus ihrem Fahrzeug und versorgten sie vor Ort. Da ein Rettungshubschrauber wegen schlechter Sichtverhältnisse nicht anfliegen konnte, wurde die Frau mit dem Notarztwagen in eine Arnsberger Klinik gebracht. Die Feuerwehren aus Schmallenberg, Grafschaft und Oberkirchen leuchteten zudem die Einsatzstelle aus und sorgten für die Sicherstellung des Brandschutes. Da die Einsatzkräfte bei der jungen Frau Lebensgefahr nicht ausschließen konnten, wurde ein Unfallaufnahmeteam (VU Team) der Polizei Dortmund alarmiert. Bei diesem Team handelt es sich um speziell für die Aufnahme schwerer und schwerster Unfälle geschulte Polizeibeamten und Kfz-Meister, die immer dann zum Einsatz kommen, wenn bei einem Verkehrsunfall ein Mensch in Lebensgefahr schweben könnte, oder ums Leben kam. Der Einsatz des VU Teams ist in ganz NRW per Erlass geregelt und vorgesehen.

Über viele Stunden waren die Beamten auf der K17, die von Grafschaft nach Oberkirchen führt, zur Spurensicherung und Beweisaufnahme im Einsatz. Dabei nutzten die Spezialisten modernste Technik, um die Unfallstelle bis ins kleinste Detail vermessen und dokumentieren zu können. Ihre Beweise stehen am Ende der Ermittlungsarbeit schwerer Unfälle als gerichtsverwertbare Beweismittel vor Gericht zur Verfügung und erlauben es, auch im Nachhinein die Gegebenheiten einer Unfallstelle bis ins kleinste Detail und mit 3D-Scannern erstellten virtuellen Karten wiedergeben zu können. Nachdem die Polizeibeamten ihre Arbeit vor Ort in den frühen Morgenstunden des Sonntags abgeschlossen hatten, wurde die Feuerwehr erneut alarmiert, um die Fahrbahn endgültig zu reinigen, bevor sie wieder für den Verkehr freigegeben werden konnte.

Bildunterschrift: An der Unfallstelle auf der K17 bei Grafschaft waren umfangreiche Beweissicherungen der Polizei Dortmund (VU Team) erforderlich. Der Pkw war nach dem Aufprall auf zwei Pferde zunächst in einem Bachbett gelandet. Auf der Straße erfolgte eine weitere Beweissicherung am Unfallfahrzeug.
(Fotos: M. Böhl | Stand: 05.01.2025, 10:25 Uhr)