Benfe. Es sind Traditionen, die uns in unstetigen Zeiten etwas Vertrautes vermitteln. Sie sind Wegweiser, Ankerpunkt und Leuchtturm. Sie schaffen Gemeinschaft sowie ein Gefühl von Heimat und bringen Jung und Alt zusammen. Besonders in ländlichen Regionen wie bei uns in Wittgenstein werden solche Traditionen noch geschätzt und gelebt – weshalb es ein eminent wichtiges Anliegen ist, sie zu wahren. So sieht es auch der Schützenverein Benfe, der seit fast einem Jahrhundert Freunde des Schießsports, Einwohner des Dorfes und Menschen aus Nah und Fern auf seinen Festen und Veranstaltungen zusammenbringt. Schützenfeste, Eisbeinessen oder das Kohlenmeilerfest werden regelmäßig gut besucht. Hinzu kommen diverse private Veranstaltungen sowie Anlässe der örtlichen Vereine, wie beispielsweise des Heimatvereins, die ebenfalls auf die Räumlichkeiten der Schützenhalle angewiesen sind.
Doch eben diese Veranstaltungen, diese Traditionen, standen auf der Kippe. Die Schützenhalle des 1929 gegründeten Vereins ist in die Jahre gekommen und wies eklatante Mängel auf – von einem zeitgemäßen Ort der Zusammenkunft konnte keine Rede mehr sein. In enger Zusammenarbeit mit der Lokalen Arbeitsgruppe (LAG) unserer Region hat der Schützenverein Benfe ein Konzept erarbeitet, welches bei der Bezirksregierung Arnsberg beantragt wurde. 46.094 Euro LEADER-Zuschuss haben die Benfer nun für ihre Modernisierung der dörflichen Kultur- und Begegnungsstätte bewilligt bekommen und damit sichergestellt, dass Dorfgemeinschaft, gesellschaftliches Zusammenleben und die Förderung der Jugend durch den Schießsport auch in Zukunft Tradition bleiben.
„Wir sind unheimlich froh über die Hilfe, die wir von der LAG Region Wittgenstein erhalten haben. Viele bürokratische Probleme wurden uns von Ihnen abgenommen. Ohne die LEADER-Fördergelder wäre ein großer Teil unserer Dorfgemeinschaft weggebrochen“, freut sich Stöcker stellvertretend für alle Benfer Einwohner. „Wir sind immer froh, wenn wir im Wittgensteiner Land einen nachhaltigen Beitrag zur Lebensraumentwicklung leisten dürfen. Denn lebendige Ortsgemeinschaften machen eine attraktive und lebenswerte Region aus“, zeigte sich indes auch Holger Saßmannshausen, Vorsitzender der LAG Wittgenstein, zufrieden mit der derzeitigen LEADER-Förderperiode.
„LEADER hat mittlerweile viele positive Fußabdrücke in unserer Gemeinde und unserer Region hinterlassen. Unzählige Projekte, die ansonsten nicht hätten umgesetzt werden können, sind mittlerweile realisiert worden. Ein Gewinn, für ganz Wittgenstein“, machte Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau ebenfalls die Wichtigkeit des Europäischen Förderprogramms deutlich – eben weil regionale Identität und der lokale Zusammenhalt dadurch gestärkt und teilweise sogar gerettet werden. Genau wie die Traditionen des Schützenvereins Benfe 1929. Diese Mängel mussten dringend beseitigt werden, damit in trauter Tradition in Benfe weiter gefeiert, geschossen und gemeinsam Zeit verbracht werden konnte. Ein Unterfangen, welches die finanziellen Möglichkeiten des Vereins allerdings an ihre Grenzen getrieben hat.
Also wandten sich Heiko Stöcker, Vorsitzender des Schützenvereins Benfe, und seine Mitstreiter an LEADER. Hinter diesem Titel verbirgt sich ein Förderprogramm der Europäischen Union – speziell darauf ausgelegt, die Wirtschaft und die Lebensqualität im ländlichen Raum zu fördern.
Bildunterschrift: Holger Saßmannshausen (links), Vorsitzender der LAG Wittgenstein und Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau (Dritter von rechts) freuen sich gemeinsam mit Christian Benfer, Heiko Stöcker, Romina Lübbe und Dennis Althaus vom Schützenverein Benfe über die gelungene LEADER-Förderung.
(Foto: privat | Stand: 22.11.2024, 13:56 Uhr)