Hilchenbach. Es regnet und regnet, kein Frost, aber auch nur so etwa 8 Grad. Ideales Pflanzwetter also. Mit gut 70 Keppelern, Schülerinnen und Schüler und deren Eltern, war die AG Zukunftswald des Gymnasiums Stift Keppel am Samstag, 25. März, im stiftseigenen Wald an der Breitenbachtalsperre unterwegs, um Bäume zu pflanzen. Und zwar gleich 650 Stück! Die Setzlinge stammen nicht von irgendeiner Baumschule, sondern aus dem Pflanzgarten gleich neben der Schule, dem so genannten Pflanzkamp.
Vor einem Jahr hat das Gymnasium mit dem Aufbau des Pflanzkamps begonnen. Ein Pflanzkamp (nicht: -camp mit gesprochenem ä) ist eine Mini-Baumschule, im Vergleich zu den großen Anlagen der Profis. Aber alles andere ist in Keppel genau wie bei den Profis, auch weil es viele Unterstützer gibt:

• Das Regionalforstamt mit seinem Leiter Manfred Gertz, mit dem Keppeler Revierförster Philip Lemke,seinem Vertreter Bastian Sönchen und anderen Mitarbeitern wie Matthias Vollpracht und Anna-Maria Hille
• Stift Keppel als Schulträger mit Verwaltungsleiter Matthias Wagener
• die Baumschule Jungermann
• die Krombacher Brauerei mit ihrem Nachhaltigkeitsmanager Wolfgang Schötz
• die Volksbank Südwestfalen
• der Zonta Club Siegen Area

Schulleiter Jochen Dietrich: „Nach einem Jahr intensiver Pflege können wir sagen: es ist ein voller Erfolg! Tausende kleiner Bäumchen stehen auf dem Kamp, und jetzt können die größten davon bereits ausgepflanzt werden“ Und Bastian Sönchen vom Regionalfosrtamt Hilchenbach: „Dazu haben wir im Winter oben an der Talsperre ein großes Areal eingezäunt, um die Rehe von den jungen Bäumen fernzuhalten. Hier wird heute gepflanzt!“

Zukunftswald

Seit 2021 verfolgt das Gymnasium Stift Keppel mit seinen Partnern die Idee „Zukunftswald“: der Stiftswald hat stark unter der Hitze und den Borkenkäfern gelitten. Die Schule wird auf stiftischem Boden an der Talsperre nicht nur neue Bäume pflanzen, sondern einen Weg mit Informationen und einer App dazu einrichten, die interessierten Spaziergängern davon berichtet, was dort passiert und welchen Fragen wir nachgehen.

Vom Samen zum Baum

Das passiert auf dem Pflanzkamp, der unmittelbar neben dem Stiftsgebäude im Frühjahr 2022 abgelegt wurde. Über 40 Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 und 6 bilden die AG, die dort unter Leitung der Bio-Lehrerin Christina Kraus de Franco aus Saatgut Tausende Setzlinge herangezogen hat. Daneben päppelten sie dort auch bereits gesprossene Setzlinge für ein ganzes Jahr lang hoch, die uns die Baumschule Jungermann zum Start geschenkt hatte.

Baumarten im Zukunftswald

Selbst die Profis wissen heute nicht sicher, welche Bäume bei uns in Zukunft eine Chance haben. Zur Sicherheit gilt: Artenvielfalt! Daher hat das Gymnasium Stift Keppel 11 verschiedene Arten auf dem Pflanzkamp, u.a. Eiche, Buche, Erle, Kirsche, Lärche und Douglasie.

Und was ist noch zu tun?

Geräteschuppen und Brunnen sollen den Pflanzkamp noch 2023 ergänzen. Die Bäumchen müssen vereinzelt werden für ihr nächstes Lebensjahr. Pflanzabstände anpassen (z.B. bei den Buchen) und das Entasten (z.B. bei den Lärchen) sind wichtige Arbeiten, damit die Bäume optimal wachsen. Und dann wird wieder gepflanzt! Bei Rückfragen steht das Gymnasium unter drdietrich@stiftkeppel.de oder Tel. (02733) 89 41 23 zur Verfügung.

Bildunterschrift: Mit der Idee „Zukunftswald“ möchte das Gymnasiums Stift Keppel dem Stiftswald unter die Arme greifen.

(Foto: privat | Stand: 23.04.2023, 09:40 Uhr)