Erndtebrück. (lou) Eines der Dienstältesten Fahrzeuge der Erndtebrücker Feuerwehr wurde am Samstagabend, 14. Januar, festlich in den Ruhestand geschickt und sein Nachfolger TLF 4000 von der Marke Magirus gebührend übergeben. Dabei ist eine Fahrzeugübergabe nichts alltägliches. Von der Polizei, über den Kreisbrandmeister, die örtliche Politik bis hin zu den Hauptakteuren dieses Abends, der Löschzug 1 aus Erndtebrück versammelte sich alles was Rang und Namen hat in der Talstraße. Gemeindebrandinspektor Karl-Friedrich Müller freute sich sehr über das zahlreiche Erscheinen zu diesem festlichen Akt. Dabei war der Weg bis zu diesem Abend steinig und hart. Zunächst musste das Preissegment festgelegt, eine Aufbaubesprechung erfolgen und zahlreiche Schulungen durchgeführt werden, ehe man dieses Fahrzeug auf dem Hof stehen hatte. „Die Kameraden haben hier eine Mammutaufgabe vor sich. Denn die vielen Schulungen im Vorfeld waren nur die Spitze des Eisbergs. Um den Bürgern in und um Erndtebrück bestmöglich zu helfen, muss im Einsatzfall alles reibungslos und wie im Uhrwerk funktionieren“, so Müller. Doch, dass man über all dies nun sprechen kann liegt an einer gewaltigen Teamarbeit. Durch die Kommunalagentur konnte man das Wunschfahrzeug Schlappe 100.000 Euro günstiger bekommen als ursprünglich gedacht. Da es ein Vorführwagen ist, konnten nicht nur Kosten, sondern vor allem auch Zeit eingespart werden. Statt 4 Jahren Wartezeit hatte man das Prachtexemplar nun nach einem halben Jahr vor der eigenen Tür stehen. Doch wozu der ganze Aufwand? Der Vorgänger des TLF 4000 war nun 25 Jahre im Dienst, was laut Henning Gronau und Karl-Friedrich Müller vor allem an den Kameraden liegt, denn: „Das Fahrzeug wurde wie ein eigenes Kind behandelt. Nach den Einsätzen gepflegt und sorgfältig für den nächsten vorbereitet.“ „Dabei ist es absolut nicht üblich, dass ein Fahrzeug nach so einer langen Nutzung noch derart gut in Schuss ist“, fügte Müller an. Das Truppenfahrzeug bedient sich aktuellster Technologie und Ausstattung um die Sicherheit der Bürger bestmöglich zu gewährleisten. Aber in Wittgenstein stellt man sich bei all dem Aufwand natürlich die Frage „Was kann das Teil eigentlich?“. Löschtruppführer Mario Belz gibt zu dieser, nicht ganz unbedeutenden Frage die passende Antwort: „Mit einer Tankgröße von 4250 Litern Wasser und 200 Litern Schaum, können wir bei Bränden, fernab von Wasserzufuhr, direkt handeln. Mit dem Allradfahrgestell können wir uns auch in den Wittgensteiner Wäldern einen Weg erkämpfen.“ Mit dem Dachmonitor ist die Feuerwehr nun auch bestmöglich für Wald- und Wiesenbrände ausgestattet. Pro Minute können so ganze 2000 Liter Wasser zum Löschen eingesetzt werden. Das 18 Tonnen schwere Fahrzeug wird mit seiner Kraft von 380 PS ebenso einen langjährigen Dienst wie sein Vorgänger absolvieren. Denn wie Belz treffend sagte: „Wir sind nur die Feuerwehr wenn die Fahrzeuge auch richtig funktionieren.“ Der Löschzug 1 und alle Beteiligten hoffen natürlich, dass es nur sehr selten zu einem Einsatz kommt, doch sollte dies der Fall sein, sind die Kameraden bestmöglich auf den Ernstfall vorbereitet.

Bildhinweis: Voller stolz übernahm die Erndtebrücker Feuerwehr am vergangen Samstag den TLF 4000.

(Foto: lou| Stand: 21.01.2023, 17:22 Uhr)