Feudingen. Kassenwart Werner Treude beschrieb bei der Jahreshauptversammlung des Vereins Dorfgemeinschaft Feudingen den Zustand des Dorfbrunnens in der Gasse: „Da liegt baulich einiges im Argen.“ Immerhin hat der Brunnen fast 37 Jahre auf dem Buckel. Nun benötigt das dörfliche Schmuckstück eine Sanierung, denn der Untergrund ist undicht. Wasser gelangt in die Zwischenräume, das im Winter friert, sich ausdehnt und Schäden anrichtet. „Die gesamte Verklinkerung muss runter“, berichtete Werner Treude. Das ein oder andere Gespräch vor Ort fand bereits statt, unter anderem mit Baufachleuten. Auch Bürgermeister Dirk Terlinden schaute sich den Dorfbrunnen an. „Wir unternehmen den Versuch, Fördermittel über einen Leader-Antrag zu bekommen“, so Werner Treude weiter. Auch nach dem Dorferneuerungsprogramm wäre ein Zuschuss von rund 70 Prozent möglich. Die Kosten dürften sich auf rund 35000 Euro belaufen, wobei auf die Dorfgemeinschaft bei Einrechnung der Fördermittel nur ein eher geringerer Teil zukommen soll. Auch Eigenleistungen sollen am Brunnen erbracht werden. Drei Angebote hat die Dorfgemeinschaft schon von heimischen Unternehmern eingeholt. Ausgeführt werden müssen auf jeden Fall der Abbau der Bänke, die Verklinkerung, Reinigung, das Errichten des neuen Unterbaus, die Abdichtung und das erneute Auflegen der vorhandenen Steine. „Der Bedarf von 35000 Euro beinhaltet die komplette Vergabe“, so Werner Treude. Aktuell laufen die Förderanträge. Auf Vorschlag eines Mitglieds will sich die Dorfgemeinschaft im Vorfeld um die Eigentums- und Pachtverhältnisse vor Ort kümmern. Der Dorfbrunnen liegt den Feudinger Bürgern besonders am Herzen. 75000 Deutsche Mark wurden damals für den Bau veranschlagt. Einen Großteil davon, nämlich rund 30000 DM übernahm die Firma Gebrüder Otto, die im Planungsjahr das 50-jährige Bestehen des Betriebs in Feudingen feierte. Andere Geschäftsleute und Unternehmen sowie Privatpersonen schlossen sich seinerzeit an. Die offizielle Einweihung erfolgte 1985 beim ersten Dorfbrunnenfest mit 2500 Gästen und Bürgern. „Die Feudinger Gasse erlebte nach der unvergleichlichen 750-Jahr-Feier in 1968 das wohl größte und eindrucksvollste Dorffest“, stellte der damalige Arbeitskreis-Vorsitzende Hermann Kuhli beim 25-jährigen Brunnen-Jubiläum in 2010 fest. Die Dorfgemeinschaft hat einiges vor in Zukunft. Die 800-Jahr-Feier in 2018 hat dem Ort Einnahmen beschert, die dem Dorf Feudingen zu Gute kommen sollen. Neben dem Brunnen plant die Dorfgemeinschaft zurzeit, die Mauer am Lindenrain zu gestalten. Die Bürger sind aufgerufen, Vorschläge für vier Motive einzureichen – entweder als Skizze, Zeichnung oder in Worten. Daraus will der Vorstand am Ende eine Auswahl treffen – allerdings nicht auf eigene Faust: Erneut sollen die Feudinger ins Boot geholt werden, vielleicht über Flyer, die in den Geschäften ausgelegt werden. Darauf könnten dann die Lieblingsmotive bestimmt werden. Apropos Vorstand: Die Versammlung wählte Holger Weber zum 2. Vorsitzenden und bestätigte Werner Treude als Kassenwart. Die Funktion der Kassenprüfer übernehmen Claudia Krause und Oliver Lehnsdorf. Als Beisitzer bestätigt wurden Marlies Schneider und Eric Hermann Schneider. Zuvor stimmte die Versammlung einer Satzungsänderung zu. Fortan fallen die Vorstandsposten des zweiten stellvertretenden Vorsitzenden und des Schriftführers weg. Holger Weber überreichte Steffen Treude eine Anerkennung für dessen Arbeit mit dem Erstellen des Jubiläumsfilms.

Bildhinweis: Der Dorfbrunnen in Feudingen.

(Foto: privat | Stand: 27.06.2022, 08:42 Uhr)