Bad Berleburg. Nachhaltigkeit war das zentrale Thema des 8. Lieferantentages der EJOT-Gruppe im Bürgerhaus am Markt in Bad Berleburg. Die zentrale Botschaft dieses Tages: Die EJOT-Gruppe wird ihre CO2-Emissionen von derzeit 184.000 Tonnen pro Jahr bis 2035 auf null senken. „Das ist bei EJOT die wichtigste Zukunftsaufgabe“, wie Christian Kocherscheidt, Geschäftsführender Gesellschafter der EJOT Gruppe, sowie Markus Rathmann, Chief Supply Chain Officer, übereinstimmend in ihren Vorträgen betonten. Vor zahlreichen Gästen aus Deutschland und dem europäischen Ausland betonte Christian Kocherscheidt, dass EJOT als Technologieführer mit seiner Produktvielfalt in zahlreichen Bereichen bereits wichtige Beiträge zur Energieeinsparung leiste: Bei der Wärmedämmung, der Elektromobilität, dem Karosseriebau oder der Solartechnik. Neben den eigenen Anstrengungen der Reduzierung und Vermeidung von Emissionen sei EJOT auch auf grünen Stahl und grünes Granulat angewiesen, so Kocherscheidt. „Vermeiden geht vor Reduzieren und Kompensieren“, betonte Markus Rathmann. Die Notwendigkeit zum Handeln sei nicht nur steigenden Anforderungen der Kunden und des Gesetzgebers geschuldet, sondern insbesondere auch aus Verantwortung gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den nachfolgenden Generationen. Rathmann: „Wir leben auf Pump unserer Kinder und Enkel.“ Bei der Vermeidung von Emissionen nutzt EJOT mit der Installierung von Fotovoltaikanlagen die Sonnenenergie oder stellt die firmeneigene Fahrzeugflotte auf Elektromobilität um. Auch bei der eigenen Bautätigkeit werde EJOT verstärkt auf Klimaneutralität setzen, wie zum Beispiel mit dem Bau des neuen Tec Centers in Bad Laasphe. Die höchsten Emissionen liegen bei EJOT im Bereich der eingekauften Waren. „Deshalb werden wir hier ansetzen“, kündigte Rathmann an. Nachhaltige Beschaffung werde das „New-Normal“ werden. Wichtig sei ein intensiver inhaltlicher Austausch mit unseren Kunden: „Wir müssen bei diesem Thema auch voneinander lernen.“ Beim nächsten Lieferantentag in zwei Jahren werde EJOT einen Nachhaltigkeitspreis verleihen, kündigte Rathmann an.
Karsten Schwanke: „Die Zahl 1,09 Grad ist ein riesiges Problem“
„Was sich die EJOT-Gruppe auf die Fahnen geschrieben hat, ist es allemal wert hier her zu kommen“, sagte der Meteorologe und Fernsehmoderator Karsten Schwanke zu Beginn seines Gastvortrags zum Thema „Klimawandel – Die Herausforderung für unsere Gesellschaft“. 1,09 Grad sei die aktuelle Zahl der weltweiten Erderwärmung seit der Zeit der Industrialisierung, erläuterte Schwanke. „Eine Zahl, die wir permanent nicht fühlen können, die aber dennoch ein riesiges Problem ist.“ Was wir jedoch unmittelbar wahrnehmen würden, seien lokale Rekorde: Sechs Monate Trockenheit im Sommer 2018, die Häufigkeit von Temperaturen von über 40 Grad, die sich immer weiter nach Norden ausbreiten. Erstmals seien 40 Grad Celsius nördlich der Alpen übrigens im Jahr 2018 gemessen worden, das habe es seit 12.000 Jahren nicht gegeben, machte Schwanke deutlich und verwies in diesem Zusammenhang auf die Diskussion, dass es derartige Temperaturen früher ja auch schon gegeben habe. Es sei davon auszugehen, dass wir in 30 Jahren 45 Grad haben werden. Schwanke: „Darauf ist unser Land definitiv nicht vorbereitet.“ Die Notwendigkeit, jetzt zu handeln, machte Schwanke mit einem Zitat des Journalisten Jürgen Döschner deutlich: „Wann werden wir endlich begreifen, dass wir mit Veränderung mehr bewahren, als durch schlechtes Festhalten, an dem, was ist.“

Bildhinweis: Lieferantentag in Bad Berleburg EJOT-Gruppe will bis 2035 klimaneutral werden.

(Foto: privat | Stand: 28.05.2022, 14:03 Uhr)