Bad Berleburg. Ein Meer von Friedenslichtern entzündete sich auf dem Rathausvorplatz. Die alte Landratsvilla und das Verwaltungsgebäude waren in blau und gelb angestrahlt – die Landesfarben der Ukraine. Das europäische Land, in dem gerade Putins Krieg für Gewalt, Verfolgung und sinnlosen Tod sorgt. Ein Krieg, der alle Menschen auf dem Rathausvorplatz in Bad Berleburg am Sonntagabend sichtlich berührte. „Die grausamen Nachrichten aus der Ukraine halten uns seit fast zwei Wochen gefangen. Mit einer militärischen Übermacht, brutaler Gewalt und menschenverachtenden Großmachtfantasien greift Putin grundlos eine souveräne Nation an – und versetzt Europa und die ganze Welt in Angst und Schrecken“, erklärte Bernd Fuhrmann. Gemeinsam mit dem in der vergangenen Woche aus der Taufe gehobenen „Offenen Bündnis für den Frieden #BadBerleburg“ demonstrierte der Bürgermeister der Stadt Bad Berleburg Solidarität und bekannte Flagge – rund 300 Menschen waren dem damit verbundenen Aufruf gefolgt und erlebten im Anschluss an eine durch Susanne Bald organisierte Mahnwache einen Abend, der von sehr persönlichen Gedanken zum Krieg geprägt war. „Wir erleben gerade eine Welle der Hilfsbereitschaft für die Menschen in der Ukraine. Dies hat mich und uns alle tief beeindruckt. Lasst uns ein klares Zeichen setzen – gegen Unrecht, Gewalt, Hass und Krieg. Lasst uns ein starkes Zeichen setzen für Frieden“, forderte Bernd Fuhrmann alle Menschen auf. Es war ein Appell für den Zusammenhalt – und gegen Ausgrenzung. „Dieser Krieg ist ein Krieg Putins, nicht ein Krieg Russlands. Wir wollen und müssen zusammenstehen, um Solidarität mit den Ukrainern, aber auch Protest gegen Putins Krieg zu demonstrieren. Dabei dürfen wir niemanden ausgrenzen, dabei dürfen Vorurteile keine Rolle spielen – denn Zusammenhalt ist das was wir jetzt brauchen. Und Zusammenhalt ist das, was uns in unserer Stadt der Dörfer auszeichnet“, appellierte Bernd Fuhrmann. Tief berührt zeigten sich die Menschen vor Ort von den Worten der Schülerinnen und Schüler des Klasse 9a des Johannes-Althusius-Gymnasiums Bad Berleburg. Gemeinsam mit ihrem Religionslehrer Henning Debus hatten sie Gedanken zu Putins Krieg gesammelt – und teilten sie bei der Friedenskundgebung. Ein Appell für Frieden und gegen Hass. Neben den Schülerinnen und Schülern hatten zahlreiche weitere junge Menschen den Weg auf den Rathausvorplatz gefunden, um sich solidarisch mit allen Ukrainern, letztlich aber auch mit allen Menschen zu zeigen, die von Krieg bedroht sind. „Mich haben diese Worte sehr bewegt – ich danke den Schülerinnen und Schülern für ihre persönlichen Gedanken“, brachte Simone Conrad die Gedanken vieler Anwesenden auf den Punkt. Nachdem Mitglieder des Chores „Singsation“ das Lied „Dona nobis pacem“ („Möge Frieden werden“) gemeinsam mit allen Menschen vor Ort gesungen hatten, nahmen die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises sowie der leitende Gemeindepädagoge des Evangelischen Kirchenkreises Wittgenstein, Daniel Seyfried, und der katholische Pfarrer Stephan Berkenkopf vom Pastoralverbund Wittgenstein genau diesen Gedanken in einem ökumenischen Gebet auf. Eines das Hoffnung und Zuversicht spenden sollte. „Bleiben Sie behütet in diesen schweren Zeiten und nehmen Sie die Zuversicht mit, dass wir etwas bewegen können mit unserer Solidarität und unserem Gebet“, erklärte Simone Conrad. Passender hätte sie den Gedanken dieses Abends kaum auf den Punkt bringen können.

Und Zusammenhalt ist das, was uns in unserer Stadt der Dörfer auszeichnet“, appellierte Bernd Fuhrmann. (Foto: Stadt Bad Berleburg)


Bildhinweis: Rund 300 Menschen zeigten sich am Sonntagabend auf dem Rathausvorplatz in Bad Berleburg solidarisch mit der Ukraine – und setzten gemeinsam ein Zeichen gegen Unrecht, Gewalt, Hass und Krieg.

(Foto: Stadt Bad Berleburg) | Stand: 09.03.2022, 10:31 Uhr)