Bad Laasphe/Banfe. PDÜ – diese Abkürzung werden die Evangelischen in den Kirchengemeinden Bad Laasphe und Banfetal in den kommenden Monaten wahrscheinlich öfters hören. Sie steht für Pastoraler Dienst im Übergang und ist ein Angebot der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) für Kirchengemeinden in Vakanz-Zeiten. Das sind Zeiten, in denen eine ganze oder eine anteilige Pfarrstelle unbesetzt ist. Das ergibt sich derzeit gerade im Süden des Wittgensteiner Kirchenkreises, wo der Laaspher Pfarrer Dieter Kuhli im vergangenen Mai in den Ruhestand verabschiedet wurde und jetzt im Frühjahr die Pensionierung des Banfetaler Pfarrers Peter Mayer-Ullmann ansteht. Superintendentin Simone Conrad erläutert das detaillierter: „Da ein 3000er-Korridor für Pfarrstellen gilt, ergeben die 800, die in Laasphe über den 3000 von Steffen Post sind, und die knappen 2200, die im Banfetal frei werden, zusammen in pfarramtlicher Verbindung eine volle Stelle.“ Und deshalb bekleidet in den beiden Kirchengemeinden ab diesem Monat der 62-jährige Martin Behrensmeyer aus Lennestadt diesen PDÜ, er ist einerseits Pfarrer, andererseits ausgebildeter Gemeindeberater. Der Dienst ist zunächst für ein Jahr vorgesehen, kann aber auf zwei Jahre verlängert werden. Martin Behrensmeyer ist ausdrücklich kein neuer Gemeindepfarrer, seine Aufgabe ist eine andere. Und auch wenn sich die Aufgaben vor Ort in ihrer konkreten Ausgestaltung unterscheiden, so kennt Martin Behrensmeyer die generelle Arbeit sehr wohl. Er wurde von der Kirchenleitung in Bielefeld zum Juni 2018 für sechs Jahre in den PDÜ berufen und hat in dieser Zeit je eine Kirchengemeinde in Iserlohn und in Hagen in deren Veränderungsprozessen beraten. Der Laaspher Pfarrer Steffen Post freut sich bei Martin Behrensmeyer nicht nur auf die Entlastung durch die Übernahme von gemeindlichen Diensten bei Gottesdiensten und Amtshandlungen sowie die fachkundige Begleitung im Prozess der Profilbeschreibung für die neue Pfarrstelle unter Berücksichtigung der jeweiligen gemeindlichen Anteile, sondern hofft auch auf ein verlässliches kollegiales Miteinander vor Ort und im Solidarraum. Als Presbyteriums-Vorsitzender im Banfetal sieht der Fischelbacher Thorsten Betz die Aufgaben ganz ähnlich: „Wir sind in erster Linie froh und dankbar, dass die Landeskirche uns mit dem Entsenden eines PDÜlers unterstützt. Nach meinem Eindruck aus den Gesprächen, die wir bisher geführt haben, bekommen wir mit Martin Behrensmeyer jemanden an die Seite gestellt, der uns in den nächsten Wochen und Monaten mit Gemeindedienst und Gemeindeberatung unterstützt. Gerade das Beraten wird eine wichtige Rolle spielen. Immerhin müssen wir schauen, wie wir gemeinsam mit der Kirchengemeinde Bad Laasphe, eine attraktive neue Pfarrstelle schaffen können. Und da ist es schön, jemanden an der Seite zu haben, der von außen kommt und uns ohne eigene Interessen helfen will.“ Hintergrund für die Unterstützung ist auch, dass es inzwischen in der gesamten EKvW schwieriger wird, freie Pfarrstellen zu besetzen, nicht mehr nur im ländlichen Raum der Westfälischen Landeskirche. Die Pfarrstelle der Lukas-Kirchengemeinde im Elsoff- und Edertal ist mittlerweile schon wieder seit knapp anderthalb Jahren unbesetzt. Offiziell wird Martin Behrensmeyer Ende Januar bei einem Gottesdienst in Bad Laasphe und dann zwei Wochen später bei einem Gottesdienst im Banfetal begrüßt.

Bildhinweis: Thorsten Betz, Simone Conrad, Martin Behrensmeyer und Steffen Post (v. l) hoffen darauf, dass in ihrer Zusammenarbeit eine gute Ausschreibung entsteht, so dass neben Steffen Posts Pfarrstelle eine weitere gemeinsame für Banfetal und Bad Laasphe möglichst schnell besetzt werden kann.

(Foto: privat | Stand: 15.01.2022, 7:34 Uhr)