Bad Berleburg. Holz-Agenda, Digitalisierung, Mobilität – die Liste der geplanten Investitionen ist umfassend. Und orientiert sich maßgeblich an der Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Bad Berleburg. „Der Haushalt 2022 ist der bisher nachhaltigste Haushalt in der Geschichte der Stadt der Stadt der Dörfer. Wir investieren mit Wagemut in unsere Zukunft“, erklärte Bernd Fuhrmann. Der Bürgermeister der Stadt Bad Berleburg verdeutlichte damit die Marschroute im Rahmen der Vorstellung des Haushaltsplans 2022. Über 13 Millionen Euro will die Verwaltung im kommenden Jahr im gesamten Stadtgebiet für zahlreiche Projekte investieren – ein neuerlicher Rekordwert. In diesem Jahr war das Gesamtinvestitionsvolumen mit 9,2 Millionen Euro veranschlagt. „Jeder Euro ist ganz gezielt in die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt und ihrer Ortschaften angelegt. Dabei nutzen wir konsequent die Fördermöglichkeiten zur Stadtentwicklung. Wir machen das zum Wohle der Menschen“, erklärte Bernd Fuhrmann, der besonderen Wert auf die Tatsache legte, dass es sich um einen genehmigungsfähigen Haushaltsentwurf handelt.

Eine wesentliche Rolle mit Blick auf die geplanten Investitionen spielt die Ende September durch die Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschlossene Holz-Agenda. In diesem Kontext steht auch die Quartiersentwicklung auf dem ehemaligen Eins-A-Gelände im Fokus. Die Fördermittel für die geplanten Abrissarbeiten auf dem Areal liegen vor, für den Grunderwerb sind weitere Mittel im Haushalt eingeplant. „Das ist ein Haushalt, der sich sehen lassen kann. Man darf ja nicht vergessen, dass wir immer noch Corona haben – und dass die Pandemie starke Auswirkungen auf die kommunalen Finanzen hat“, wusste Bernd Fuhrmann. Mit Blick auf die Digitalisierungsstrategie verwies der Bürgermeister auf das Projekt „Smart Cities“, bei dem die Stadt Bad Berleburg eine von fünf Pilotkommunen ist – und auf den sechsten Call im Breitbandausbau sowie der Digitalisierung der Schulen im Stadtgebiet. „Bei diesem Thema müssen wir noch mehr Fahrt aufnehmen – mehr Zukunft geht gar nicht“, forderte Bernd Fuhrmann.

Hohe Investitionen in die Infrastruktur plant die Stadt Bad Berleburg derweil auch mit Blick auf die Verkehrswege, insbesondere in Radwege. „Mein Dank geht an alle, die die Entwicklung im Bereich Verkehrskonzept forcieren. Zur kommenden Plenarwoche können wir ein Radwegekonzept vorlegen, das interkommunal abgestimmt ist“, konstatierte Bernd Fuhrmann. Über 5,8 Millionen Euro sollen in die Verkehrsinfrastruktur fließen, davon allein über 1,4 Millionen Euro in mehrjährige Radverkehrsmaßnahmen.

Ein weiterer wichtiger Faktor im Haushaltsplan 2022: „Die Realsteuerhebesätze bleiben unverändert. Das spiegelt die Kontinuität im Haushalt wieder“, betonte Gerd Schneider. Der Kämmerer der Stadt Bad Berleburg präsentierte einen Haushaltsentwurf mit einem Gesamtvolumen von rund 48 Millionen Euro. Dabei verhehlte er nicht, dass die Belastungen – sowohl die Corona-bedingt isolierten rund 3,7 Millionen Euro – als auch die allgemeinen durchaus erheblich sind. Zusätzlich schlägt dabei die Kreisumlage zu Buche. Bei dieser haben sich Kämmerer Gerd Schneider und der Abteilungsleiter Finanzen der Stadt Bad Berleburg, Patrick Willkommen, an der Forderung der Bürgermeisterkonferenz orientiert. „Die Darstellung eines ausgeglichenen Haushalts ist weiterhin nicht möglich – Ziel ist es, im Jahr 2025 wieder einen Überschuss zu erwirtschaften“, betonte Gerd Schneider. Grundsätzlich geht es dabei darum, die Menschen in der Stadt der Dörfer finanziell möglichst wenig zu belasten – oder sogar zu entlasten. So bleiben die Gebühren für Wasser, Schmutzwasser, Winterdienst und Friedhof unverändert – die Niederschlagswassergebühr soll derweil von 90 Cent auf 73 Cent pro Quadratmeter sinken. Lediglich bei der Abfallentsorgung steht aufgrund des turnusmäßig erfolgten Vergabefahrens für die Entsorgung noch eine Neukalkulation der Gebühren auf der Agenda.

„Unser Leitbild 2030 wird durch diesen Haushalt einmal mehr mit Leben gefüllt. Klar ist und bleibt aber, dass wir all das nur im Team umsetzen können“, betonte Volker Sonneborn. Der 1. Beigeordnete richtete daher auch den Blick auf die Fachkräfte der Zukunft: „Die Ausbildung ist ein wesentlicher Punkt für uns“, konstatierte Volker Sonneborn – und lieferte dafür auch direkt den Beweis. Waren 2009 noch zwei Ausbildungsstellen vorgesehen, sind im kommenden Jahr derer 10,5 eingeplant. Auf diese Weise stellt sich die Stadt der Dörfer langfristig für die Zukunft auf. Fest steht: Unter dem Strich steht ein durchdachter Haushalt, der die Stadtentwicklung nachhaltig vorantreibt.

(Foto: Stadt Bad Berleburg | Stand: 05.11.2021, 19:01 Uhr)