Bad Berleburg. (bwh) Die Zukunft des autonomen Rasenmähens ist der Grünen-Fraktion des Bad Berleburger Stadtrates ein Dorn im Auge. Eingesetzt werden Mähroboter beispielsweise auf dem städtischen Friedhof am Sengelsberg. Aus dem Antrag Fraktion zum Verzicht dieser geht hervor, dass sich die Stadtverwaltung mit dem Ergebnis zufrieden zeigt und weitere Neuanschaffungen in Erwägung zieht.

Kein guter Ausgang für Insekten
Das Hauptargument, der gegen einen Einsatz dieser Gerätschaften spricht, sehen die Grünen in der Gefährdung der Biodiversität – „Insekten finden hier keine pflanzliche Nahrung, und sämtliche kleinere Lebewesen, die sich gerade in Bodennähe aufhalten, werden durch den häufig eingesetzten Mähroboter geschreddert“, ist im Antrag vermerkt. Durch den Einsatz entsteht ein nach eigenen Angaben extrem artenarmer Scherrasen, in welchem nur die gesäten Rasengräser überleben. Zudem ist kommt für die Grünen hinzu, dass Personalkapazitäten durch die „Beaufsichtigung“ des Gerätes gebunden werden, da bisher nicht alle Vorkehrungen zu einem „mährobotergerechten“ Einsatz getroffen wurden. Was spricht also dafür, herkömmlich mit dem Rasenmäher oder Rasentraktor die Flächen zu pflegen? Fraktionsvorsitzende Susanne Bald erläutert: „Bei ‚konventioneller‘ Pflege mit anderen Geräten würden schon mit einer maßvollen Reduzierung der Mahdhäufigkeit ökologische Verbesserungen erzielt werden. Automatisch könnten mehr Pflanzenarten überleben, und durch andere kleine Veränderungen der Pflegemaßnahmen könnte die Artenvielfalt weiter erhöht werden – um die globale und nahezu vernichtende Biodiversitätskrise nicht weiter zu befördern“. Weiterhin steht für die Fraktion der Einsatz von den Mährobotern nicht im Einklang mit dem Förderprogramm „Stadtnatur“ des Bundes zur Erhalt der Biodiversität. Ob daher bald wieder Rasenmäher über die Friedhofs-Flächen kreuzen, bleibt abzuwarten.

(Foto: Pixabay/USA Reiseblogger | Stand: 11.08.2021, 14:03 Uhr)