Bad Laasphe. (bwh) Es ist nicht auszudenken, welche folgeschweren Schäden bei einem vergleichbaren Hochwasser in Wittgenstein auftreten würden. Anlässlich der dramatischen Ereignisse in der Eifel und dem Rheinland beantragt die Fraktion des Bündnis 90/Die Grünen eine Sondersitzung für den Ausschuss Umwelt, Bauen und Denkmal zum Thema „Hochwasserschutz in Bad Laasphe“. Fraktionssprecherin Anne Bade bezieht sich dabei konkret auf eine Hochwasserrisikoeinschätzung des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.

Verheerende Folgen

Die Ist-Situation schätzt die schockierenden Folgen ein: „Bei einem hundertjährigen Hochwasserereignis werden mehrere Gebäude im Bereich ‚In der Stockwiese‘ südlich des Bahnhofes überschwemmt. Bei einem extremen Hochwasserereignis werden größere Teilbereiche der Ortslage Bad Laasphe nördlich und südlich der Bahnhofstraße (Wohn-und Gewerbegebiete) überflutet“, geht aus der Risikoevaluation hervor. Die Kernstadt wäre damit schwerstbetroffen, Bilder aus Ahrweiler und Erftstadt die Folge, die Altstadt wohl völlig zerstört. „Die aktuelle Katastrophe zeigt die dringende Notwendigkeit, in Bad Laasphe Maßnahmen zu ergreifen, die schnell und konstruktiv umgesetzt werden können. Als Beispiel: Die Laasphe schlängelt sich durch das Laasphetal und ist der einzige Abfluss für die gesamte Fläche bis zur Sassenhäuser Höhe. Im Falle eines Unwetters wie in Erftstadt oder Bad Münstereifel bestünde die Gefahr eines schnellen und drastischen Anschwellens des Laasphe Baches. Im Verlauf des Bachlaufs gibt es einige kritische Stellen: zum einen die Brücke an der Bergstraße (sehr geringe Durchlasshöhe mit enger Bebauung ) sowie das Gebäude der Firma Bettfedern Metz, unter welchem die Laasphe hindurch fließt. Dazu kommt noch das enge Flußbett zwischen B62 und Einlauf in die Lahn“, schreibt Anne Bade. In Feudingen gibt es ebenfalls dringenden Handlungsbedarf. Abflussquerschnitte unter Brücken müssen freigehalten werden, was bei der Feudinge-Brücke nicht berücksichtigt wurde, beschreibt die Fraktion. Neben planerischen und baulichen Maßnahmen zur Abwehr der Gefahren sollte die
Stadt einen „Notfallplan Laasphe“ erstellen.

Bild:An der Feudinge-Brücke bemängeln die Grünen, dass die Abflussquerschnnitte nicht freigehalten worden sind.

(Foto: privat | Stand: 22.07.2021, 11:56 Uhr)