Bad Berleburg. (bwh) „Hier sucht jemand einen Clown. Wer kennt denn schon einen?“, fragte die Tochter von Frank Rother. „Ich!“, antwortet der in Wittgenstein bekannte Wanderguide. Eine Idee war geboren und bescherte am vergangenen Dienstagnachmittag den Bewohnerinnen und Bewohnern des Friederike-Fliedner-Hauses einen fröhlichen und unbeschwerten Nachmittag. Hintergrund war die Aktion „Augenblick“ des Evangelischen Johanneswerks, bei welcher die Bewohner ihre ganz persönlichen Wünsche aufschreiben konnten, die von vorbeigehenden Passanten aufgeschnappt – und bestenfalls erfüllt werden konnte. Durch seine Lebensgefährtin kennt Frank Rother einen Clown, der einen dieser Wünsche erfüllen kann: „Kleinkunst Micha“ aus Siegen, der mit bürgerlichem Namen unter Michael Wibbelt bekannt ist. Seit 25 Jahren ist er als Klinikclown in der DRK-Kinderklinik und im Olper Kinderhospiz Balthasar tätig – mit Leib und Seele füllt er diesen Beruf aus. Niemand ist gefeit vor seinen lockeren Sprüchen, während er voll und ganz in der Jonglage und seinen Showeinlagen aufgeht.

Finanziert dank “Walk for the clown”

Für Finanzierungsfragen wusste Frank Rother schnell eine Antwort. Der Wanderführer organisierte prompt nach der Idee „Walk for the clown“, bei welcher jeder nach Lust und Laune eine Spendenwanderung unternehmen konnte. Natürlich in einem anderen Umfeld als sonst, um den Maßnahmen gerecht zu werden. „Über 80 Leute haben bei der Wanderung mitgemacht und einen selbst gewählten Betrag gespendet“, berichtet Frank Rother. „Dabei ist eine Gesamtstrecke von 1.200 Kilometer zustande gekommen, diese enorme Motivation dahinter hat mich beeindruckt. Sogar eine ganze Kindergarten-Gruppe ist mitgewandert, in diesem Fall helfen die Jungen mal den Alten. Das war eine Win-Win-Win-Situation. Wir haben Kleinstkunst Micha nach der langen Zeit der Pandemie einen Auftritt ermöglichen können, die Wanderer hatten ihren Spaß und vor allem hat jeder einzelne dafür gesorgt, dass vielen Menschen hier im Friederike-Fliedner-Haus für einen Augenblick eine große Freude bereitet wurde.“ Den Überschuss aus der Veranstaltungsfinanzierung hat er dem Kinderhospiz Balthasar zukommen lassen. Unterdessen ist Kleinstkunst Micha schon mitten in seiner Show angelangt, jongliert mit dem Diabolo, führt irre Tricks mit Keulen aus und ist schon in kurzer Zeit zum Publikumsliebling mutiert – dafür musste er sich nicht erst mit einer Feuerjonglage beweisen. Sein fleißiger Praktikant Bingo, ein Australian Shepherd-Mischling, ist ebenfalls ein wichtiger Teil seiner Showeinlage. Hausleiterin Kerstin Dickel zeigt sich begeistert: „Die Aktion mit Kleinkunst Micha war ein Riesenerfolg. Jetzt, wo Veranstaltungen wieder möglich sind, war das genau das richtige für unsere Bewohnerinnen und Bewohner. Unser Dank gilt natürlich auch Frank Rother, der das ganze überhaupt erst ermöglicht hat“.

(Foto: B. Weinhold | Stand: 06.07.2021, 16:48 Uhr)